… entwickelte sich zu einer ganz ordentlichen Feuerprobe für mich. Gestern hatte mich Frank gebeten, bei seinen neu einlogierten Schwärmen aufgrund der schlechten Wetterprognose etwas Futter in die Beuten zu stellen (auch alles Einraumbeuten). Bei den ersten beiden war das auch kein Problem. Bei der dritten, einer kleinen Einraumbeute) habe ich dann schon beim ersten Griff ans Wachstuch gemerkt, dass hier etwas anders läuft. Das Wachstuch war immens schwer! Wildbau!!! Dieses Volk hatte leider nicht in den vorgesehenen Rähmchen mit dem Wabenbau begonnen, sondern im leeren Raum am Wachstuch… So ein Mist!

Gott sei dank stand Frank als Telefonjoker zur Verfügung und ich versuchte dann so vorsichtig wie möglich die Waben vom Wachstuch zu lösen – sie fielen aber bereits beim wirklich sehr behutsamen Anheben des Wachstuchs nach unten in die Beute. Mit ein wenig Wasser aus dem Sprüher hielt ich die Bienen vom Auffliegen ab. Da es in dem tollen uralten Bienenhaus so duster war, hängte ich eine Taschenlampe über die Beute, und dann ging es ans Eingemachte! Die Bienen fanden diese Behandlung natürlich alles andere als lustig – ein wenig Schiss hatte ich ehrlich gesagt schon, trotz Imkerbluse und Handschuhen. Ganz vorsichtig holte ich eine Wabe nach der anderen heraus (5 Stück waren es, 3 recht große und zwei kleinere), kehrte die Bienen davon in die Beute ab, ebenso wie die Kolleginnen, die verzweifelt auf mir herum krabbelten. Dass sie echt sauer waren, konnte man gut hören und an den Stacheln, die in meinen Handschuhen steckten auch gut erkennen. Durch gekommen ist Gott sei Dank keine!

DSC05838

Es fiel mir schon ein wenig schwer, da möglichst ruhig zu bleiben, aber zumindest verfiel ich nicht in Hektik… Es war nicht ganz einfach, an die Waben zu gelangen, ohne die Bienen, die dicht gedrängt an den Beutenwänden hingen, dauernd herum zu schieben. Eine kurze Schrecksekunde hatte ich, als mir eine Biene ins Hosenbein krabbelte, aber freundlicherweise wurde ich verschont und konnte sie unversehrt wieder heraus bekommen. Als alle Wabenstücke bienenfrei waren, fegte ich die verschmähten Rähmchen aus der Beute ebenfalls in die Beute ab, da hingen nämlich inzwischen ganz ordentliche Trauben daran. Franks Frau Sabine war inzwischen mit Draht und Seitenschneider angekommen, und so konnte ich mit dem Draht die Wabenstücke an ihren richtigen Platz in die Rähmchen binden, die beiden kleinen Stücke in eines gemeinsam. Anschließend bugsierte ich die bestückten Rähmchen wieder in die Beute, wo sie gleich wieder besiedelt wurden.

IMG_0003

Ich war heilfroh (und durchaus ein wenig schweißgebadet – trotz des kühlen, nassen Wetters!), als der Deckel wieder auf der Kiste drauf war. Es wurde recht zügig wieder ruhiger in der Beute. Jetzt können wir nur hoffen, dass bei all den Manövern die Königin keinen Schaden genommen hat! Eine kurze Schrecksekunde hatte ich noch, als mir eine Biene ins Hosenbein krabbelte, aber freundlicherweise wurde ich von einem Stick verschont und konnte sie unversehrt wieder heraus bekommen.

Bei der Kontrolle heute morgen sah es übrigens sehr gut aus, durch das Wachstuch konnte man gut fühlen, dass die Bienen nun in den Rähmchen sitzen. Für ein absolutes Greenhorn war das Ganze auf jeden Fall ein sehr aufregender Einsatz!

P.S.: Frank, falls ich jemals wieder etwas vom Grund deiner Beuten bergen muss, beantrage ich hiermit ein kleines Schemelchen – ich bin gerade so bis zum Boden gekommen 😉