Archive for August, 2016


Am Montag habe ich am frühen Abend bei herrlichstem Sommerwetter (yay – endlich!!!) in der grünen Kiste Durchsicht gemahcht, bevor es die nächste Ration Futter für beide Völker gab. Und es scheint, als ob die neue Königin tatsächlich langsam ein wenig Ordnung in die Kiste bringen würden (dass muss am Namen liegen – gell, Mama?).

Erster Eindruck während des Rähmchen-Verschiebens: es sind nur noch wenige Drohnen im Volk, und die scheinen sich eher an der Beutenwand zu „verstecken“ als auf den Waben zu sitzen:

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Rähmchen No. 1: Viel Pollen und ein wenig reifer Honig

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Rähmchen No. 2: Ganz klassisch, mittig ein schönes Brutnest, fast vollständig verdeckelt, außen herum ein Pollen- und Honigkranz

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Rückseite: gleiches Bild, im unteren Bereich frische Stifte…

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Und die Königin Irmgard I.:

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Rähmchen No. 5 (?) (ich muss die doch mal beschriften…) – Futtervorrat

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Die beiden Rähmchen mit Mittelwänden wurden ein wenig weiter ausgebaut, aber nicht ausreichend, als dass irgendetwas eingelagert werden könnte…

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Und hier noch ein Ladendieb, der offensichlich von der Security erwischt wurden 🙂 So ist’s brav!

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Insgesamt macht mir das Volk einen recht guten Eindruck. Naja, der Imkerkurs ist zwar inzwischen abgeschlossen, aber mein Erfahrungsschatz hält sich ja noch sehr in Grenzen. Bevor der Herbst sich dann dem Ende nähert, werde ich meinen Imkerpaten Frank nochmal um einen Blick darauf bitten, damit sie gut in den Winter kommen… Sicherer ist das 🙂

Nach der Durchsicht gab es dann für beide Völker die dritte Futtergabe – jeweils 0,75kg 3:2-Lösung, gereicht im umgedrehten Gummibärcheneimer mit Löchern im Deckel. Das funktioniert gut und da die Eimer durchsichtig sind, kann man mit einem Blick sehen, ob schon alles weggeschleckt wurde…

 

… und es lief suboptimal. Zunächst war die Verdunstungsrate ja innerhalb der vorgegebenen Parameter geblieben. Als ich am Montag wieder kontrollierte, waren die Verdunster in beiden Beuten leer! Es war also zuviel in zu kurzer Zeit verdunstet trotz des kleinstmöglichen Dochts. Das erklärt natürlich die toten Bienen, die ich beobachten konnte. Es waren jetzt keine Unmengen, aber deutlich mehr als normal. Auch scheint die Brut betroffen worden zu sein, denn es wurden auch tote Larven aus der Beute geworfen. Das Bild ist leider total unscharf, aber ich hatte Imkerbluse und Lederhandschuhe an und konnte überhaupt nicht erkennen, ob die Kamera richtig fokussiert hatte. Auf jeden Fall sind die toten Bienen zu erkennen. Normalerweise liegen da maximal ein bis zwei Tiere… 😦

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Da die ganze Tortur aber womöglich umsonst war, wenn ich den minimalen Behandlungszeitraum von 10-12 Tagen nicht einhalte, habe ich nochmal Ameisensäure nachgefüllt. Am Wetter kann die zu schnelle Verdunstung eigentlich nicht gelegen haben. Es waren zwar zwischendrin mal ein oder zwei heiße Tage (und die nicht mal am Stück), aber überwiegend war es feucht und kühl. Unsere Damen haben die Verdunstung wohl durch starkes Ventilieren so angetrieben. Das war ja auch zu beobachten – sobald es etwas wärmer und trocken war, hing eine ganze Meute draußen um das Flugloch und föhnte kräftig um den Säuredunst aus der Beute zu bekommen.

Die gute Nachricht ist: In beiden Beuten waren Stifte zu sehen, die Königinnen haben wohl beide die Behandlung unbeschadet überstanden und sind auch nicht aus der Eiablage gegangen. Heute ist Tag 9 der Behandlung, ich denke bis Freitag lasse ich die Verdunster noch drin, und dann muss es gut sein. Ich ärgere mich schon ein wenig, dass ich keinen Diagnoseboden habe. Es wäre schon schon interessant gewesen zu wissen, wie stark der Befall gewesen war und viele Varroen tatsächlich abgefallen sind… Nächstes Mal!

Das blaue Volk hat in der Zwischenzeit auch bei der Zerstörung des Verdunster-Vlieses ganze Arbeit geleistet:

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Notiz an mich selbst: Reißnägel sind nicht geeignet, um den Verdunster auf dem Rähmchen zu befestigen – die Säure zerstört sie sehr schnell. Nächstes Mal also Edelstahlschräubchen…

Ich bin echt froh, wenn wir die Behandlung am Freitag heil überstanden haben!

Kampf der Varroa!

Am Montagnachmittag habe ich mit der Behandlung gegen die Varroamilbe in beiden Beuten begonnen. Ich benutze dazu 60%ige Ameisensäure und den Nassenheider Verdunster. Ein wenig Bastelarbeit war vorab nötig: zum einen wurde der Verdunster in ein leeres Rähmchen montiert, zum anderen habe ich mühsam versucht einen Diagnoseboden herzustellen. Erst splitterten die doofen Kunststoffplatten beim Sägen dauernd, und dann passte zu allem Überfluss das fertige Ding nicht in die Beute, weil es einfach 2mm zu lang war… Was habe ich mich da geärgert! Naja, ab in die Tonne damit und ohne Diagnoseboden die Behandlung begonnen. Dazu werden 200ml Ameisensäure in den Verdunster eingefüllt, die dann über ca. 2 Wochen mittels eines Dochts auf ein Vliestuch tropfen und dann verdunsten sollen.

Heute habe ich nach 2 Tagen die bereits verdunstete Menge kontrolliert.

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Es sind in beiden Beuten knapp 20ml pro Tag und somit im Rahmen. Soweit so gut. Die Bienen scheinen die Behandlung auch einigermaßen gut zu vertragen. Gestern war es sehr ruhig an den Fluglöchern, das Wetter war aber auch eher nicht so prickelnd. Heute dagegen ist es sommerlich warm bei leichtem Wind, und es sitzen deutlich mehr Bienen als sonst draußen und fächeln. Es lagen auch ein paar mehr tote Bienen als sonst um die Beute, aber nur etwa eine Handvoll. In zunehmendem Maße werden nun auch beim grünen Volk die Drohnen aus der Beute gedrängt und abgestochen…

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In der blauen Beute lagen gestern Abend auch einige tote Milben am Boden, bei den grünen waren es eher wenige. Tja, da wäre jetzt ein Diagnoseboden für eine quantitative Analyse schön… 😦

Morgen soll es ziemlich heiß werden, da werde ich die Kästen sicherheitshalber wieder beschatten.