Archive for April, 2020


Durststrecke!

Es ist trocken! Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern schon seit geraumer Weile und auch wirklich so richtig knochentrocken. Wir sind im Garten ganz schön mit Bewässern beschäftigt. Ich bin mir recht sicher, das unsere Wasservorräte in der Regenwasserzisterne bald aufgebraucht sind.

Die gute Nachricht: Unser großer Kirschbaum hat die frostigen Nächte ganz gut überstanden. Ein paar Frostschäden sind zwar schon sichtbar, aber im Großen und Ganzen sah er noch ganz gut aus (Foto vom 20.04.):

 

Umso prunkvoller weil etwas später und wahnsinnig lange hat der Zierapfel heuer geblüht – war da ein Summen und Brummen! Und der Duft – einfach unglaublich! Ein kleiner Ausgleich für die komplett erfrorenen Blüten der Zierkirsche dahinter.

Und wie immer, wenn ich das Makro auf die Kamera schraube, kommt akut Wind auf… Echt nervig! Geht das noch jemanden so? Aber immerhin, ein paar Bilder sind halbwegs scharf geworden:

 

Der normale Apfelbaum war im Vergleich sehr dezent unterwegs:

Auffallend war, dass überwiegend Pollensammlerinnen zu beobachten waren. Verwundern tut es allerdings nicht, denn wenn es so lange so trocken ist, können sich die Pflanzen nicht erlauben, das wenige kostbare Nass als Nektar zu verschleudern – sie „honigen“ nicht. Ich habe auch schon irgendwo gelesen, dass die auffallend üppige Blüten heuer eine Stressblüte als Folge von mehreren zu trockenen Jahren sein könnten.

Unsere Bienen sammeln Wasser, wo auch immer sie es finden. Am Teich gleicht einem großen Luftfahrt-Drehkreuz (also vor dem Virus). Außerdem haben sie meinen Mosaikbrunnen für sich entdeckt. Da es leider in den letzten Tagen immer wieder sehr windig war, plumpsen leider immer wieder Bienen in den Brunnen. Wir retten natürlich ständig die schwimmenden Bienen. Es ist bei allen Familienmitdliedern eine feste Angewohnheit geworden, beim Betreten der Terrasse einen Blick auf den Brunnen zu werfen und Schwimmerinnen an Land zu holen. Hier hat eine starke Windbö eine ganze Gruppe ins Wasser taumeln lassen. Die getauften Mäuse haben sich aber zum Glück alle wieder erholt, obwohl ein paar im Wasser wirklich mausetot aussahen:

 

Von der Traufe in die halbwegs warme Abendsonne gelegt erholte sich diese patschnasse Biene erstaunlich schnell:

 

Auch der Rest der Badenden hat es geschafft:

Wir haben ihnen dann umgehend eine etwas sicherere Tränke zur Verfügung gebastelt – die aber seit Tagen völlig ignoriert wird… Vielleicht muss ich den Mosaikbrunnen erst einmal ein paar Tage im Haus verstecken, damit sich die neue Tränke etablieren kann… Stur sind sie ja schon, die Damen!

Auch wenn das herrlich warme Frühsommerwetter wirklich schön ist, so langsam würde ich mir wirklich etwas Regen wünschen! Der Wetterbericht für nächste Woche lässt ja ein wenig Hoffnung aufkeimen!

Osterausflug

Leider war es kein Osterausflug im klassischen Sinn, so mit Familienpicknick im Grünen – auch wenn das Wetter gestern definitiv dafür gesprochen hätte. Aber wir waren ganz brav zu viert zu Hause, und ich muss sagen, es war für mich mal ausnahmsweise ein sehr entspanntes Ostern so ganz ohne Verköstigung und Bespaßung der ganzen Familie. Wir haben zu viert bei wunderbarem Wetter auf der Terrasse gebruncht. Und da ich schon von den ersten Schwärmen heuer gelesen habe, sind Tobi und ich danach zu den Schulbienen gefahren um einmal kurz durch zu kontrollieren. Das wird noch spannend heuer mit dem Schwarmalarm, den keiner geben kann, weil niemand in der Schule ist. Da muss ich wirklich ganz gut aufpassen!

Für die Bienenprojektkinder (und alle anderen, die es interessiert) hier eine kleine Zusammenfassung von der aktuellen Lage:

Fangen wir mal mit dem Positiven an! Der Startschuss zum alljährlichen Blühwahnsinn ist gegeben! Die ersten Obstbäume im Schulgarten und nebenan im Kindergarten blühen. In der großen Kindergarten-Kirsche hat es schon ganz schön gesummt. Hoffentlich überstehen die Blüten und Fruchtansätze die angekündigten Nachtfröste in den nächsten Tagen…

Die Kindergarten-Kirsche:

Die Kirsche im Schulgarten fängt auch gerade an:

 

Die Obstbäume fallen einem natürlich gleich ins Auge, aber auch ein paar ganz unauffällige Blüten im Schulgarten wurden ganz fleissig von den Bienen besucht – das hier müsste eine Johannisbeere sein:

Falls ihr mal online nachschauen wollt, ob irgendwelche Pflanzen Nektar oder Pollen für die Bienen haben, die Website „Die Honigmacher“ hat da eine ganz gute Suchfunktion: https://www.die-honigmacher.de/kurs2/herbar.html

Zurück zu unsren Bienen! Das kleine Volk hat sich ganz gut gemacht! Gleich beim Öffnen bemerkt man, dass Leben in der Bude ist, denn viele Bienen krabbeln gleich oben auf den Rähmchen herum! Genauer gesagt bemerkt man es schon vor dem Öffnen, denn auch am Flugloch war richtig viel los.

Sie haben ihr Brutnest schön vergrößert und angefangen, Nektar einzulagern (am linken Wabenrand sieht man es schön glitzern in den Zellen).

Wir haben den Bienen ein ausgebautes Rähmchen an Position 2 ans Brutnest gehängt, und ein leeres Rähmchen (mit einem bereits angefangenen Streifen oben) hinter das Brutnest in Richtung Schied, das sie jetzt ausbauen können.

Auch bei den Nachbarn sieht fast alles sehr gut aus. Nur fast alles, denn sie haben den aufgesetzten Honigraum bislang mehr oder wenig ignoriert. Ein paar einzelne Bienen sind darin herumgekrabbelt, aber mehr nicht. Dafür ging es darunter um so mehr zu! Es sind schon richtig viele Bienen auf den Waben – und schaut mal, wie groß ihr Brutnest ist!

Sie haben auch schon ganz gut Nektar eingelagert und mit dem Ausbau der beim letzten Mal eingesetzten Rähmchen begonnen:

Bei beiden Völkern waren noch keine Spielnäpfchen (das sind so eine Art Vorübungen zu den Weiselzellen) oder Weiselzellen zu sehen – es sollte also die nächste Woche auf keinen Fall ein Schwarm abgehen. Allerdings ist so ein mehrzipfeliger Wabenbau wie auf dem letzten Bild ein Indikator für eine beginnende Schwarmstimmung. Ich werde also sehr regelmäßig kontrollieren fahren!

Von einem ganz kleinen negativen Aspekt muss ich auch noch berichten. Wie vermutlich alle schon festgestellt haben, herrscht überwiegend herrliches Wetter! Sonne, Sonne, Sonne, hin und wieder ein kleines Lüftchen – und kein Tropfen Regen fällt vom Himmel! Es ist überall wirklich „furztrocken“! So auch im Schulgarten, wo die einst große Wasserpfütze im Baubereich auf ein klitzekleines Pfützchen zusammengeschrumpft ist! Die Bienen brauchen aber Wasser, um die Brut zu versorgen, und so herrscht ein ganz schöner Andrang an der nun mehr kleinen Wasserstelle:

Falls das hier eine oder einer der Zahlenschloss-am-Wasserhahn-Beherrscher/innen lesen und demnächst in der Schule sein sollte – die Bienen wären hocherfreut, wenn wieder etwas mehr Wasser in die Pfütze gelassen werden könnte!

Da ich aber in weiser Voraussicht eine Flasche Wasser von zu Hause mitgebracht habe, haben die Bienen nun eine kleine Hausbar am Zaun hängen:

 

Ob sie diese allerdings annehmen werden, ist ungewiss – so ein feines Matschpampenwasser aus der Pfütze schmeckt halt schon um Längen besser als das saubere Leitungswasser aus der Bienentränke! 😉

Von mir nun noch „Frohe Ostern“ an alle Leser, ich hoffe es geht Euch allen gut und ihr bleibt gesund und munter! Ich freue mich schon darauf, bald mal wieder was von Euch zu hören und meine Bienenkinder wieder zu sehen!