Archive for März, 2020


Die klipp und klare Antwort lautet: Keiner, aber auch gar keiner. Wir hätten im Winter gerne mal etwas Winter gehabt – jetzt bin ich definitiv durch mit diesem Thema und voll in Frühlingsstimmung! Die einzigen, die vielleicht dankbar sein könnten, dass heute Nacht der Winter noch mal zurück kommt (ok, er war ja eigentlich nicht da, daher kann man das „noch mal zurück“ streichen…), dürfte unsere Gesetzeshüter sein, die es in den nächsten Tagen leichter haben sollten uneinsichtige Menschen vom Grillen und Feiern abzuhalten. Sorry für den Bandwurmsatz!

Am gestrigen Samstag haben mein Mann und ich am späten Vormittag bei wunderbarem Frühlingswetter die Beuten der Montebienen kurz durchgesehen, um abschätzen zu können, ob sie problemlos die nächste Woche mit „Ausflugsbeschränkung“ gut zu überstehen.

Das große Volk in der kleinen Kiste steht wirklich ganz hervorragend da, sie haben schon sehr viel Brut, und immer noch reichlich Futtervorräte. Wir waren ganz begeistert! Hier ein Bild, wo man wunderbar sehen kann, wie die Königin das Brutnest spiralförmig anlegt:

Das kleine Volk in der großen Kiste hat inzwischen auch ein ordentliches Brutnest, und schon an Volksstärke etwas zugelegt. Nach dem Öffnen der Beute waren die Oberträger gleich schön mit Bienen gefüllt (hier etwas später waren es schon wieder deutlich weniger…):

Aaaaber, die Futtervorräte waren nicht gerade üppig, daher habe ich ihnen in der nun üppig großen leeren Raum hinter dem Schied eine Flasche mit Futter gestellt, damit sie die anstehende nächste Woche mit wieder sehr niedrigen Temperaturen gut überstehen und nicht auf der Zielgeraden verhungern:

 

Nach dem Mittagessen ging die Kontrolle zu Hause weiter.

Das blaue Volk ist auch in sehr gutem Zustand und hat noch (hoffentlich) genügend Vorräte. Es war lediglich schon einiges an Futter auskristallisiert, daher habe ich mit einem Wassersprüher diese Bereiche etwas eingesprüht, damit die Bienen diese etwas leichter verarbeiten können, wenn sie in den nächsten Tagen schlecht Zugang zu ihren außer Haus liegenden Wasserstellen haben. Das Brutnest war noch nicht sehr riesig, aber wunderbar geschlossen:

Ihre Majestät, Bella I. ist auch einmal durchs Bild stolziert:

Und dann waren unser grünes Volk dran! (Es war schon komisch, die gelbe Kiste nicht zu öffnen, weil sie ja momentan unbesetzt ist…) 😦

Die Kiste ist wirklich schon gut gefüllt – das Volk hat schon sehr viel Brut, unheimlich viele Bienen und sie haben schon reichlich Drohnen!

Das Volk hatte im sehr späten Herbst noch umgeweiselt (im Gegensatz zu ihren Nachbarn aber offensichtlich sehr erfolgreich) – und hier ist die schöne neue Königin:

Aus gegebenem Anlass, und weil sich das Volk so rasant vermehrt, bekommt sie den Namen Corona I. – so habe ich wenigstens eine positive Erinnerung an diese schwierige Zeit. 🙂

Die Futtervorräte waren auch hier nicht mehr üppig, im hinteren Bereich konnte ich auch schon frisch eingetragenen Nektar sehen. Wenn das Wetter jetzt weiter frühlingshaft geblieben wäre, hätte ich gar keine Bedenken gehabt. Bei so viel Brut und so vielen Bienen hatte ich aber auch hier Angst, dass ihnen das Futter nächste Woche noch ausgehen könnte, und so haben auch sie einen Dreiviertel Liter selbst angerührtes Futter bekommen. Wie schon beim letzten kurzen Blick in die Beute, waren auch heute wieder ein paar Bienen eher übellaunig. Sie schwirrten mir recht hartnäckig um den Kopf und ließen ihre schlechte Stimmung auch hören. Und sie begleiteten mich auch noch bis auf den Rasen hinunter… Das könnte jetzt einfach an den knappen Futterbeständen gelegen haben. Wir werden es in den nächsten Wochen sehen!

Weiter ging es auf dem Balkon!

Das rote Volk erfreute mich auch sehr mit seiner Vitalität. Ein sehr schönes Brutnest, genug Futter – alles bestens!

Die bunten haben auch schon recht viele Bienen, aber auch schon so viel Brut, dass auch sie eine kleine Portion Futter in einer Futterzarge bekommen haben, da erst ab nächsten Samstag wieder halbwegs Flugwetter herrschen wird. Auf dem folgenden Bild kann man schön sehen, dass oben nicht mehr viel Futter übrig ist:

Aurea I. auf ihrem wunderbaren Brutnest:

So, nun bleibt nur noch Daumen drücken, dass sie alle die nächste Woche gut überstehen. Wir haben heute bei einsetzendem Nieselregen noch unser Bestes getan und die kurz vor der Blüte stehenden Obstbäumchen im Garten mit Vlies so eingepackt, dass es uns in den nächsten zwei Nächten nicht alle Blüten erfriert. Die Zierkirsche hatte es ja schon vor ein paar Nächten kurz vor der Vollblüte erwischt. 😦

 

Volk aufgelöst :(

Wie schon berichtet ist unser gelbes Volk leider über den Winter drohnenbrütig geworden. Da noch einige Arbeiterinnen in der Beute waren, sollten diese nun, anstatt kläglich zu Grunde zu gehen, zu meiner Imker- und Glasperlerfreundin Bine umziehen und eines ihrer Völker verstärken, das sehr schwach aus dem Winter gekommen war.

Letzten Montag habe ich am späten Nachmittag bei sehr frühlingshaften Temperaturen die Waben alle im Garten auf einem weißen Tuch abgekehrt. Bei erneuter genauer Betrachtung hatte ich keine Königin finden können, aber auffälliger Weise waren zu ca. 99% nur Drohnenzellen bestiftet, und die auch alle schön mit einzelnen Eiern mittig am Grund. Daher vermutete ich eine unbegattete Königin im Volk, denn sonst war bisher immer wildes Stiften über alle Zellen zu sehen gewesen.

Ich hängte fünf Rähmchen wieder zurück in die Beute, damit alle zurückfliegenden Bienen sie wieder besiedeln konnten. Auf dem Tuch blieben überwiegend junge Drohnen zurück, und auch ein etwas größeres Bienenknäuel, in dem ich aber auch keine eindeutige Königin ausmachen konnte.

Am nächsten Tag kam Bine dann gegen Mittag zum Abholen. Gemeinsam kehrten wir die Bienen von den fünf Waben in eine Schwarmkiste.

Bine hatte ihre Einraumbeute mit einem dicht schließenden Trennschied versehen, das einen mit Zeitungspapier verschlossenen Durchgang hatte. Bereits am nächsten Tag waren meine „Gelben“ wohl erfolgreich ins Volk aufgenommen worden und verstärkten den Flugbetrieb merklich. Es freut mich wirklich sehr, dass so wenigstens ein Volk die Chance auf Rettung erhalten hat.

Die Waben wurden dann eingeschmolzen, da ich aktuell NULL Kapazität im Gefrierfach habe, um die restliche Drohnenbrut (ohnehin nicht viel) und eventuell vorhandenen Wachsmotten abzutöten.

 

Corona-Basteln I

Hallo Ihr lieben draußen!

Nach getanem Homeschooling habe ich mit unseren Kids heute ein wenig gebastelt, um unseren Garteneingang aufzuhübschen. Diese witzige Idee habe ich bei Pinterest gesehen, jetzt war endlich mal Zeit zur Umsetzung…

Wir haben Konservenbienen hergestellt!

 

Folgendes Material wird für eine Biene benötigt:

  • eine leere Konservendose, evtl. vorhandenes Papier entfernt
  • Acrylfarbe in gelb (evtl. auch noch weiß)
  • für Faule: schwarzes Gewebeband/Panzertape/ für Fleissige: schwarze Acrylfarbe
  • Nylonschnur (nicht zu dünn!)
  • 4 Stücke Chenilledraht in schwarz
  • 7 Knöpfe (6 für die Füße, ein kleiner für innen zur Befestigung der Nylonschnur)
  • 2 Kronkorken (innen möglichst weiß)
  • Permanentmarker schwarz
  • Silikonkleber (Heißkleber funktioniert sicher auch…)
  • durchsichtige, stabile Folie (Mylarfolie, Windradfolie, oder auch Reste einer Obst-/Gemüseverpackung, ca. DINA5)

Außerdem wird benötigt:

  • Bohrmaschine + Metallbohrer (ca. Größe 3mm) ACHTUNG: Abrutschgefahr!
  • Schere

 

Und so geht es:

  1. Die Konservendose außen komplett mit gelber Acrylfarbe bemalen, je nach Deckungskraft der Farbe ein bis zwei Anstriche, trocknen lassen
  2. Die Dose mit drei Streifen vom Gewebeband bekleben
  3. Insgesamt 9 Löcher in die Dose bohren: unten links und rechts je drei für die Beine, oben in der Mitte eines für Flügel und Aufhängung und oben vorne je eines links und rechts für die Fühler. Es geht einfacher, wenn man in das Gewebeband bohrt, dann rutscht der Bohrer nicht so leicht ab!

Dose, beklebt und gebohrt (von oben betrachtet)

4. Drei der Chenilledrähte durch je zwei Löcher für die Beine Fädeln (ACHTUNG: vorsichtig in der Dose hantieren, beim                 Bohren können scharfe Kanten an den Löchern entstanden sein!)

5. An jedem Ende der Chenilledrähte einen Knopf auffädeln, Drahtende zurück durch den Knopf führen und oberhalb                    verdrillen


Die Entstehung der Beine und Füße

 

6. Durch die Löcher oben vorne den letzten Chenilledraht fädeln und Fühler formen

 

Fühler, „klassische Form“ (sie sehen aber auch lustig aus, wenn sie zu Spiralen gedreht werden)

 

8. Mit Silikonkleber zwei Kronkorken als Augen ankleben, bei Bedarf noch innen mit Acrylfarbe weiß anmalen

 

Anbringung der Augen

9. Das Gesicht fertig stellen – dazu mit Permanentmarker Pupillen in die Kronkorken und einen Mund darunter malen

fertiges Gesicht – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

10. Aus der durchsichtigen Folie die Flügel ausschneiden (zwei Flügelpaare!) in der Mitte knicken und ein kleines Loch                      hineinschneiden

11. Auf ein Stück Nylonschnur einen kleinen Knopf auffädeln und am Schnurende fest verknoten. Von innen durch das                   letzte Loch stecken, Flügel auffädeln und mit etwas Silikonkleber an der Dose ankleben, damit sich die Flügel nicht                     mehr drehen können

FERTIG!

Die machen sich sicher auch sehr gut in an einem Apfelbaum! Viel Spaß beim Nachbasteln!

 

 

WG-Auflösung!

Es war an der Zeit die Bienen-WG an der Montessorischule aufzulösen. Eigentlich war das ja als gemeinsame Aktion mit den Projektkindern geplant, aber da kam uns dann ein Virus dazwischen… Also musste ich mich alleine daran machen. Immerhin spielte das Wetter mit und ich konnte bei herrlichstem Frühlingswetter arbeiten.

Hier erst mal noch ein paar Bilder von der coolen neuen Beute:

 

 

 

 

Ich habe mich bemüht einige Bilder und Videos während des Umzugs zu machen, was aber nicht ganz einfach war, da einige Arbeitsschritte so schnell wie möglich erledigt werden mussten, damit nicht unnötiges Chaos vor den Fluglöchern entstand.

So wurde dann der Umzug durchgeführt:

Schritt 1: Position der „alten“ Fluglöcher mit Stöckchen am Boden markieren, damit die „neuen“ Fluglöcher an die gleiche Stelle kommen und alle ausgeflogenen Bienen wieder nach Hause finden können.

Schritt 2: „Alte“ (=große Beute) soweit nach rechts (links und rechts ist immer von hinten aus gesehen) verschieben, dass die neue Beute links daneben passt und sich das Flugloch, das vorher zum linken Volk gehörte, jetzt an der alten Stelle für das kleine, rechte Volk befand. Anbei eine kleine Skizze, um das bildlich darzustellen.

 

 

Schritt 3: neue kleine Beute auf den Beutenständer an der richtigen Position für das linke Volk stellen

 

Schritt 4: sehr zügig die Rähmchen des großen linken Volks in der richtigen Reihenfolge und Ausrichtung in die neue Beute umhängen

Schritt 5: beide Fluglochschlitze an der alten Beute komplett öffnen (damit die Bienen den Eingang zu ihrem Wabenwerk finden und die Waben auf die linke Seite der Beute verschieben, so dass sie an der gewohnten Position hängen

Schritt 6: Beobachten!

 

Und hier meine Beobachtungen zum ganzen Procedere:

Das linke Volk hat schon wieder ordentlich Brut, immer noch sehr viele Vorräte und ist auch sonst sehr vital – die Mädels haben gleich die Gelegenheit zu einem kurzen Sonnenbad genutzt, als ich den Deckel gelupft hatte:

Vor dem Flugloch des linken Volks gab es kurz Stau und Verwirrung, als die neue Beute noch leer da stand.

Als aber die ersten Waben zugehängt wurden und ich ihnen das Flugbrett anbrachte, verlief der Flugbetrieb sehr schnell wieder in gewohnten Bahnen, die Bienen haben sofort die neue Beute akzeptiert und fleißig Pollen angeliefert.

Das war schon mal eine erste große Erleichterung!

Für das Volk rechts rechnete ich mit etwas mehr Problemen, die aber dann gar nicht auftraten. Nach dem Verschieben öffnete ich ja zunächst beide Fluglöcher komplett und verschob die Waben an den linken Rand der Beute, weil an dieser Stelle (von außen betrachtet) ja auch vorher die Waben hingen.

Ich wollte sie eigentlich Stück für Stück über die nächsten Tage in der Beute nach rechts zum Fenster zurückschieben. Das war aber dann gar nicht nötig, denn die Bienen flogen überwiegend in ihren alten Eingang hinein, obwohl der jetzt ein gutes Stück verschoben war.

Also wurden die Waben wieder zurück auf die rechte Seite geschoben und nach längerem Beobachten konnte ich das linke Flugloch auch wieder schließen, weil sich offenbar die meisten Bienen eher daran orientierten, wie ihr Eingang aussah, als wo er genau stand. Das war schon eine interessante Beobachtung, weil ihre Nachbarn es genau anders herum gemacht hatten!

Das kleine Volk hatte auch immer noch relativ viele tote Bienen auf dem Boden liegen, die ich dann für sie heraus gefegt habe. Dieser Totenfall im zeitigen Frühjahr ist normal, die alten Winterbienen haben ihr Lebensende erreicht und werden von den neu schlüpfenden Sommerbienen abgelöst. Das nennt man in der Imkersprache „Durchlenzung“.

Da sie immer noch unterbesetzt sind, bleibt der Stockputz wegen Personalmangel ein wenig auf der Strecke. Brutpflege und Sammeln gehen einfach vor. Und sie haben schon ein schönes kleines Brutnest mit einem guten Pollenkranz  direkt daneben angelegt:

Ich hoffe das Völkchen kommt heuer endlich in die Gänge.

Ich bin echt froh, dass der Umzug so unproblematisch vonstatten gegangen ist, da ich mit mehr Verflug und Orientierungsproblemen gerechnet hatte.

Zum Abschluss noch ein Bild nach dem vollendeten Umzug – schön schaut es aus, oder?

Überall wird gemalert! Bei uns zu Hause das ganze Haus – wir machen nämlich blau. Jawohl, das dank inzwischen nur noch dreckig gelbe Haus ist schon fast ganz fertig gestrichen, und wir lieben die neue Farbe… Ich hoffe es verwirrt unsere Bienen jetzt nicht zu sehr und sie finden trotzdem noch alle gut nach Hause. Dank des ungnädig gestimmten Wetters erfolgte der neue Anstrich ja auch über einen längeren Zeitraum. So konnten sie sich hoffentlich gut an die neue Farbe der „dicken, fetten Orientierungshilfe“ direkt an ihrer Homebase gewöhnen. Ab Montag erfolgt dann der spannende Teil, wenn die Balkonseite an die Reihe kommt. Die beiden Balkonvölker werden dann, während direkt um die Beuten gearbeitet wird, Stubenarrest bekommen. Sie bekommen dann in der Beute etwas Futter angeboten. Ich hoffe das klappt alles wie geplant. Zu allem Überfluss ist einer der Malerjungs auch noch Allergiker! Es wird auf jeden Fall spannend werden…

Des weiteren haben die Bienenprojektkinder am letzten Dienstag die neue Beute fertig bemalt. Leider konnten nicht alle mitmachen, da es ein paar Krankheitsausfälle gab, aber alle die da waren, haben mit großem Eifer gearbeitet.

Hier ein paar Bilder von den Künstlern in Aktion und mit ihrem vollendeten Werk:

 

 

 

 

Bilder von der Beute folgen nächste Woche, wenn sie an ihrem Platz aufgestellt und hoffentlich erfolgreich bezogen wird. Das wird definitiv auch spannend.