Archive for Juni, 2016


Statusbericht

In den letzten beiden Tagen habe ich in den beiden Beuten jeweils eine Durchsicht gemacht. Folgende Bilder haben sich dabei ergeben:

Blaue Beute:

Beim Verschieben des Strohschiedes war zu erkennen, dass das Wabenwerk an das Strohschied gebaut wurde. Das ist natürlich eher ungut, daher habe ich die zunächst Schied und Wabe getrennt, und danach die Wachsreste vom Strohschied vorsichtig entfernt. Das war ein wenig kniffelig, weil das frische Wabenwerk ja noch sehr zart und relativ wenig am Oberträger befestigt ist. Ich versuche es in Zukunft mal mit etwas mehr Abstand zwischen Schied und dem letzten Rähmchen. Falls das auch nichts nützt, kommt über den Sommer und Herbst erst mal das glatte Standard-Trennschied rein.

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Ansonsten bin ich mit der Entwicklung recht zufrieden. Sie haben sehr fleissig gebaut, sehr viel Honig eingetragen (oben ist er auch schon verdeckelt) und inzwischen auch ein Brutnest angelegt. Die erste Brut ist auch schon verdeckelt (in der Mitte der Wabe zu sehen).

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Auch auf dieser Wabe in der Mitte verdeckelte Arbeiterinnenbrut, darunter offene Brut, ganz oben verdeckelter Honig…

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Da bis auf No. 8 alle Rähmchen annähernd gleich weit ausgebaut sind, haben ich ihnen ein neuntes zum Weiterbau gegeben. In die Waben von Rähmchen No. 1 und 2 sind überwiegend Honig und Pollen eingelagert – beeindruckend, wie schwer dann so ein Rähmchen wird!

Königin Diana habe ich nicht gesehen (aber auch nicht lange gesucht, weil Stifte sichtbar waren).

Ich finde den Wabenbau in dieser Beute deutlich geordneter als bei den Kolleginnen aus Grün – sie bauen interessanter Weise auch seitlich viel mehr an, wodurch die ganze Geschichte stabiler und einfacher zu handeln ist.

So weit, so gut 🙂

 

Nun zu Königin Walburga und den grünen Bienen:

Zunächst einmal – sie sind noch da! 🙂 Diese Tatsache ist ja schon mal sehr erfreulich… Wie man auf dem Bild sehen kann, ist ein Großteil der Wabe voll mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut. Unten wurde seit dem erneuten Einzug einiges an frischem Wabenwerk ergänzt und freundlicherweise an einer Stelle links unten seitlich angebaut. Die Waben sehen fast alle so aus – es ist also nicht gerade viel Futter vorrätig! Da aber gerade die Linden in der Nachbarschaft zu blühen beginnen, mache ich mir noch keine akuten Sorgen.

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Dort, wo die Brut bereits geschlüpft war, waren Eier (=Stifte) zu erkennen. Das sind diese winzig kleinen weißen Gebilde mittig am Grund der Zellen:

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Hier ist Königin Walburga I. bei der Eiablage (=Stiften) zu sehen:

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Und hier noch mal der entscheidenden Bildausschnitt vergrößert: (links unterhalb der Königin kann man Rundmaden in verschiedenen Entwicklungsstadien sehen)

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Der Wabenbau geht in dieser Beute weiter etwas schleppend voran, so dass die Waben relativ voll mit Bienen sind. Inzwischen sitzt auch dieses Volk auf 9 Rähmchen, davon eines ganz frisch hinzugefügt. Ich hoffe sie geben noch einmal ein wenig mehr Gas beim Bauen, sonst wird es bald (wieder) zu eng…

 

Von Bienen und Blumen II

Wie angedroht, hier noch ein paar weitere Bilder von Bienen und Blumen aus dem Garten. Ein paar andere Insekten könnten sich auch eingeschmuggelt haben 😉

Eine Topfpflanze auf der Terrasse erfreut sich extremer Beliebtheit bei unseren Bienen – man kann schön beobachten, wie sie voll beladen die 10m in ihre Beuten zurückfliegen. Der Flanellstrauch (Fremontodendron californicum) blüht sehr schön in knalligem Gelb, und scheint ein guter Lieferant für Pollen und Nektar zu sein:

Diese Biene war so freundlich sehr lange vor der Blüte zu schweben, so dass ich sie im Flug fotografieren konnte 🙂

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Hier „zuzelt“ jemand den Nektar vom Grund der Blüte:

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Die ersten Blüten vom Lavendel öffnen sich endlich! Diese kleine Hummel ist der erste Besucher, den ich gestern beobachten konnte:

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Heute mittag herrschte richtiges Gedränge am Flanellstrauch:

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Mit Pollen schwer beladen:

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Davon haben wir heuer Unmengen im Garten! Eine Marienkäferlarve auf der Such nach Beute (von der es übrigens leider auch reichtlich gibt…):

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Hier kann man sogar die Krallen ein wenig erkennen:

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Eine Erdhummel besucht die Salbeiblüten:

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Noch einmal ein Bild von einer Biene am Glockenblumengestrüpp – hier können sie bequem von Blüte zu Blüte krabbeln 🙂

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Das sieht anstrengend aus!

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Biene am Lavendel:

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Von Bienen und Blumen I

Vor kurzem habe ich eine kleine Runde durch den Garten mit der Knipse in der Hand gedreht. Leider war es trotz des herrlich sonnigen Wetters ein wenig windig – wie eigentlich immer, sobald ich das Makro an die Kamera schraube…

Die letzten Brombeerblüten werden gut besucht:

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Endlich weiß ich, woher die vielen Pollensammlerinnen mit dem orangen Pollen kommen – von unserer Rambler-Rose Ghislaine de Feligonde 🙂

 

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Auch von Hummeln sehr gerne angesteuert! Bei den nicht ganz geöffneten Blüten werden sie ganz schön laut, um ins Innere zu gelangen  🙂

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beim „Nektarzuzeln“ an der Glockenblume:

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Die Kornblumen auf dem Blühstreifen an der Straße sind sehr beliebt – schade nur dass die Bienen ständig von den vorbeifahrenden Kieslastern und Betonmischern von den Blüten geweht werden 😦

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Schwer mit schwarzem Pollen bepackte Hummel (ebenfalls auf dem Blühstreifen) – hauptsächlich in den frühen Vormittagsstunden besucht. Vermutlich ist danach einfach schon der Pollen abgegriffen…

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Weitere Bilder folgen in den nächsten Tagen.

P.S.: Das Volk in der grünen Beute scheint bleiben zu wollen – heute kein erneuter Exodus, dafür sehr eifriger Polleneintrag 🙂

Und weiter geht der Irrsinn :)

Heute morgen habe ich unser Töchterchen bei herrlichstem Sommerwetter zum Kindergarten gejoggt. Kaum zurück sah ich beim obligatorischen viertelstündlichen Blick auf die Garage eine gewaltige Bienenwolke – ein Schwarm!!! Ich bin natürlich gleich raus gewetzt und habe verfolgt, wie er sich beim Nachbarn keine 30 Meter weiter in eine Konifere nieder gelassen hat. Der Blick in die grüne Beute ergab das traurige Bild, dass unsere Königin mit einem Großteil ihrer Arbeiterinnen ausgeflogen war! So ein Mist! Zurück blieben jede Menge verdeckelter Brutzellen und nur sehr, sehr wenige Arbeiterinnen zur Betreuung… Ich suchte alles nach einer neuen Königin ab, vergeblich. Dafür fand ich 2 Weiselzellen, eine davon geöffnet und leer.

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Die hatte ich gestern bei dem Gewusel glatt übersehen – weil ich ehrlich gesagt auch gar nicht danach Ausschau gehalten habe. Und zwei Wochen lang war die Kiste ja auch wegen des kalten, nassen Wetters nicht geöffnet worden…

Eigentlich hätte ich ja bei meiner Mama heute die Küche fliesen sollen, aber so verbrachte ich den halben Vormittag mit Schwarmfang 🙂 Das einzig wunderbare an der ganzen Geschichte war dann der Schwarm:

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Etwa 40 Minuten nach dem Auszug hing er kompakt und in Brusthöhe – hervorragend. Mein erster Schwarmfang ging entsprechend leicht und schnell über die Bühne. Den Großteil der Bienen fiel gleich in die Schwarmfangkiste, der Rest zog recht schnell ein. Da die Bienen stark sterzelten, ging ich davon aus, dass die flüchtige Walburga sich auch in der Kiste befand.

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Nach einem kurzen Telefonat mit meinem Telefonjoker Frank bereitete ich alles vor, um den Schwarm wieder in seine Behausung zurück zu befördern, da die mühsam angelegte Brut ohne ausreichend Arbeiterinnen dem Untergang geweiht wäre.

Zunächst suchte ich nochmals die Rähmchen beim Zur-Seite-Schieben in Richtung leerer Raum gründlichst nach einer neuen Königin ab – immer noch Fehlanzeige. Und bei den wenigen verbliebenen Bienen bin ich mir zu 100% sicher, dass ich sie gesehen hätte. Eventuell befand sie sich bereits auf Hochzeitsflug. Schweren Herzens entfernte ich die verbliebene noch geschlossene Weiselzelle. Tja, und dann schlug ich den gefangenen Schwarm umgehend wieder in sein Zuhause ein. Bereits während ich die Rähmchen vorsichtig wieder an ihren Platz schob, wanderten der Schwarm wieder zurück in die Wabengassen. Am Flugloch und auf den Rähmchen sterzelten sehr viele Arbeiterinnen, die aber dann bald in die Beute hinein krabbelten.

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Da für heute Temperaturen gut über 30°C erwartet wurden, stellte ich ihnen noch einen Eimer mit Heu und Aufstiegshilfen in den leeren Raum und schattierte die ganze Beute mit einem großen Sonnenschirm. Zunächst hatte ich vor gehabt, wie mit Frank gemeinsam überlegt, das Flugloch mit einem Gitter zu verschließen und die Lüftungsluke zu öffnen, damit sie auch erst mal drin bleiben müssten. Ich habe das Flugloch aber dann doch offen gelassen, da ein reger Polleneintrag durch die verbliebenen Arbeiterinnen zu beobachten war und ich auch echt Angst hatte, dass das Volk in Panik verbrausen könnte… Ich selbst war erstmal beruhigt aber klatschnass geschwitzt – so eine Imkerbluse lässt leider recht wenig Luft durch 😉 Und ein klein wenig aufregend war es ja schon auch 🙂

Für eine Stunden musste ich dann kurz zu meiner Mama, währenddessen hatte aber der direkte Nachbar für mich ein Auge auf die Kiste. Als ich kurz nach 12 zurück kam, war alles relativ ruhig, und es die Sammlerinnen flogen wie gewohnt.

Jetzt werde ich den ganzen Nachmittag und Abend immer wieder nachsehen, ob alles ruhig bleibt. Morgen vormittag wird es dann vermutlich nochmal spannend, ob sie endgültig bleiben, oder noch einmal schwärmen. Ich hoffe nicht!

Unser gestriger Eindruck, dass es schlagartig voll in der Beute geworden war, war also durchaus richtig. Ich habe heute ein weiteres Rähmchen hinzugefügt. Wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass es am Volumenmangel lag, dass sie geschwärmt sind. Es war vermutlich eher Platzmangel, weil der Wabenbau mit der Bevölkerungsexplosion nicht mitgehalten hat. Platz zum Wabenbau hätten sie ja noch gehabt.

Es bleibt nach wie vor sehr spannend in dieser Beute. Ich hoffe ich kann von meinen Fehlern lernen, und in Zukunft solche unnötigen Aufregungen vermeiden 😉 Im Nachhinein betrachtet war gestern spät abends, als es schon komplett dunkel war, noch ungewöhnlich viel Verkehr am Flugloch und in der Beute (durch die Wartungsklappe) zu beobachten. Das hätte mir ein wenig spanisch vorkommen sollen. Und die Weiselzellen hätte ich auch nicht übersehen dürfen! Aber in dem ganzen Heckmeck mit dem Wabenbruch und der Freude über die gute Entwicklung habe ich gar nicht daran gedacht, danach zu suchen…

 

Ups and Downs!

Am gestrigen Dienstag war wieder für den ganzen Tag schlechtes Wetter angesagt, daher habe ich erneut zwei kleine Kübelchen mit Futter vorbereitet. Beim Öffnen der grünen Beute kam dann ein morgendlicher Schock:

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Leider ist das Bild echt schlecht geworden, es tröpfelte gerade ein wenig und war daher recht dunkel. Unter den Waben war eine große Honigpfütze und Unmengen an verklebten Bienen zu sehen! Ich vermutete Räuberei und verkleinerte daraufhin gleich mal das Flugloch ganz panisch, nachdem ich mit einem flachen Holzstück eine Brücke über den Honigsee gelegt hatte…

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Damit die grünen Arbeiterinnen zuerst einmal die Honigpfütze aufsammelten, gab es auch kein Futter. Stattdessen stellte ich beide Rationen in die blaue Beute, da ich dort die Räuber vermutete. Schließlich war das blaue Volk so viel größer. Aber auch da herrschte trotz des regnerischen Wetters ein ganz schönes Chaos vor dem Flugloch, so dass ich mit einem Pappdeckel mit Loch auch hier erst einmal das Flugloch verkleinerte. Ich beobachtete eine Weile, ob ich Räuber identifizieren konnte. Aber es flogen weder Bienen aus der grünen in die blaue Kiste, noch umgekehrt. Am frühen Abend öffnete ich bei den Blauen auch wieder das Flugloch.

Die Aufklärung erfolgte dann heute am späten Vormittag. Von der Wartungsklappe aus konnte ich sehen, dass das grüne Volk die Honigpfütze bereits entfernt hatte. Da es heute auch schön warm und sonnig war, konnte ich die Beute ganz öffnen, um nachzusehen. Und die Räuberei entpuppte sich Gott sei Dank auch ganz schnell als Wabenbruch! Auch nicht schön, mir aber deutlich lieber als ungebetene Gäste. Ich entschuldige mich hiermit in aller Form, das blaue Volk der Räuberei verdächtigt zu haben! 😉

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Ich holte die Rähmchen einzeln der Reihe nach heraus, fegte unten die Bienen ab und entfernte das heruntergefallene Wabenwerk.

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Die Bienen hatten den Honig schon heraus geschleckt, so dass das Ganze relativ einfach und ohne Bienenverluste ablief. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, was der Grund für den Wabenbruch gewesen sein könnte. Eventuell habe ich beim Drohnenbrut entfernen das Wabenwerk zu stark in Mitleidenschaft gezogen. Ich konnte nicht einmal klar erkennen, wo das Stück abgerissen war, da die Damen schon zu schnell repariert hatten.

Die gute Nachricht zum Schluss: Königin Walburga hat den Unfall gut überstanden! Na, wer findet sie? (Rähmchen No. 5)

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Generell finde ich, dass das Volk in den letzten Tagen einen ordentlich Schub gemacht hat. Es sind deutlich mehr Bienen auf den Waben. Das freut mich sehr 🙂

Hier noch ein paar Bilder der verschiedenen Rähmchen. Ich hatte alle einmal schnell durch fotografiert, um dann am Bildschirm sicher gehen zu können, dass die Königin überlebt hat.

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Rähmchen No. 4:

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Rähmchen No. 1:

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So, nun hoffe ich, dass ich die nächste Zeit erst mal nur mit Fluglochgucken verbringen kann, so ganz ohne irgendwelche Aufregung 🙂

Alles gut!!!

Nach einem wunderbaren Start in den Tag auf dem Pferderücken bei herrlichem Wetter hatte ich mir für heute Vormittag als Ziel gesetzt, die Lage in der blauen Kiste zu klären. Sprich, nach Königin Diana I. zu suchen und abzuklären, ob Brut in irgendeinem Stadium vorhanden ist.

Da ich vormittags auf kein Fotografier- oder Wabenhalt-Helferlein zurückgreifen kann, musste ich mir einen Wabenhalter basteln. Der erste Entwurf tut schon mal seinen Zweck, ist aber noch ausbaufähig.

Die Bienen haben in den letzten beiden Tagen nochmals schön weiter gebaut:

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Es ist immer wieder unglaublich, was diese kleinen Tiere in so kurzer Zeit leisten!

 

Auf jeden Fall fiel mir eine gesamte Gebirgskette vom Herzen, als ich auf der dritten gezogenen Wabe unsere Hoheit entdeckte. Und Entdecken ist eigentlich das falsche Wort dafür, denn sie springt auch mir als Anfängerin total ins Auge. Diana ist nämlich ein echt gewaltig großes Exemplar!

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Hier noch einmal in der Vergrößerung:

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Das Volk war also schon mal weiselrichtig. Als nächstes musste ich noch klären, ob sie auch für Nachwuchs sorgte. Und siehe da, auf der gleichen Wabe waren nach ein bisschen Bienen wegpusten auch Stifte zu finden! Puh, war ich erleichtert! Die kleinen weißen Eier waren allerdings auf den frischen weißen Waben wirklich nur schwer zu erkennen:

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Am Bildschirm sieht man sie dann aber dank Vergrößerung hervorragend:

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Ich habe dann die restlichen Waben gar nicht mehr angeschaut um das Volk nicht weiter zu stören. Es freut mich wahnsinnig, dass doch alles in Ordnung ist! Und die Wetterprognose für die nächsten Tag sieht auch mal gar nicht so schlecht aus 🙂 Hurra, alles bestens!

21!

Noch ein kleiner Nachtrag zur Varroa-Prophylaxe in der blauen Einraumbeute:

Wie schon bei den grünen Kolleginnen (Drohnen haben wir so gut wie keine mehr) habe ich am späten Abend einen Tag nach der Behandlung einmal den Boden der Beute durch die Inspektionsklappe abgefegt und das Gemüll in einer Wanne zur Analyse gesammelt. Ich fand nur 21 tote Varroen – erfreulich wenig für den großen Schwarm und im Vergleich mit dem grünen Volk (93 nach einem Tag)!

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Für das Volk in der blauen Kiste steht die prophylaktische Oxalsäurebehandlung per Sprühverfahren an. Da es am empfohlenen neunten Tag nach dem Einlogieren (also morgen) zur Abwechslung mal wieder den ganzen Tag regnen soll, habe ich sie heute schon durchgeführt. Die letzten Tage habe ich immer wieder ein kleines Kübelchen mit Futter gegeben, da die Bienen höchstens ein bis zwei Stunden pro Tag gut fliegen konnten. Einmal musste ich aus Zeitnot auf fertigen Futtersirup (Apiinvert mit einem Schuss Honig) zurückgreifen, der wurde prompt in beiden Beuten verschmäht. Nachdem die sonstigen Futtergaben (Bio-Rübenzucker, Wasser, Honig)  immer sehr gierig weggegluckert wurden, hat mich das schon etwas irritiert. Das anschließend im Austausch angebotene selbstangerührte Futter ging dann wieder weg wie warme Semmeln. Kleine verwöhnte Geräte!!!

Der erste Blick hinter das Trennschied  in der blauen Beute ergab ein recht gutes Bild, die Damen haben fleissig gebaut:

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Um nicht wieder den gleichen Fehler mit zuviel Platz wie beim grünen Volk zu machen, habe ich das achte Rähmchen wieder heraus genommen. Es hing zwar schon eine Traube daran, aber sie haben noch nicht mit dem Wabenbau begonnen. Die Bienen haben die Besprühung brav über sich ergehen lassen. Es schien doch tatsächlich mal wieder kurz die Sonne zwischen den Wolken hervor. Dafür war es echt schwül, und keine 5 Minuten, nachdem die Kiste wieder geschlossen war, gab es ein kurzes Gewitter mit Regen. In blogtauglichen Worten kann ich gar nicht ausdrücken, wie sehr mich das Wetter hier nervt.

Leider konnte ich in dem Gewusel keine Stifte oder Brut gesehen, geschweige denn eine Königin… Das beunruhigt mich schon ein wenig. Andererseits haben sie beim Einlaufen so gut gesterzelt, bauen wunderbar und benehmen sich auch keinesfalls aggressiv… Der Imker aus dem Allgäu meinte, dass er sich recht sicher sei, dass es ein Vorschwarm wäre.

Ich werde nächste Woche, falls es aus Versehen mal warm und trocken sein sollte, eine gründliche Durchsicht machen und die Waben auch wieder fotografieren. Hoffentlich zeigt sich Königin Diana I. oder zumindest ein paar Spuren ihrer Legetätigkeit.

Grünes Sorgenkind

Unser Volk in der grünen Beute entwickelt sich langsam aber sicher ein wenig zum Sorgenkind. Irgendwie geht da nicht mehr so recht was vorwärts in der Volksentwicklung. Jamie und ich haben gestern in einer erneuten kurzen warmen Phase in der Mittagszeit eine Durchsicht gemacht, nachdem ich zwei Wochen lang die Beute nur zum Füttern geöffnet hatte. Leider war meine erneute Erweiterung um ein Rähmchen ein wenig zu früh gewesen. Die Bienen haben in zwei Rähmchen ziemlich viel Drohnenbrut angelegt, und es war wieder etwas mehr Kalkbrut auf dem Boden der Beute zu sehen.

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In der Ecke neben dem Flugloch ist auch ein wenig Schimmel zu sehen. Es verwundert ja ehrlich gesagt nicht, bei dem ätzenden Wetter, was hier seit Wochen herrscht. Ich konnte auch kaum mehr eingelagerten Pollen finden, auch kein Wunder, denn der wird bei den häufigen und starken Regengüssen vermutlich regelmäßig von den Blüten gespült. Es bringen zwar viele Sammlerinnen Pollen ein, aber der scheint relativ schnell verbraucht zu werden. Wir füttern in dieser Beute schon seit Wochen immer wieder, um das Wetter ein wenig zu kompensieren. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Volksentwicklung mehr oder weniger stagniert.

Ich fürchte die Kalkbrut geht auch ein wenig auf meine Kappe, die Erweiterung fiel vermutlich genau in eine Phase, in der vom ursprünglichen Schwarm viele Bienen ihr Lebensende erreicht hatten, und dadurch fällt es dem Rest nicht leicht, das Brutnest ausreichend warm zu halten.

Schweren Herzens habe ich mich dann gestern noch entschieden, die Drohnenbrut heraus zu schneiden. Keine schöne Aufgabe. Eigentlich möchte ich im Sinne der wesensgemäßen Haltung keinerlei Regulation dieser Art am Volk vornehmen. Ich fürchte nur, dass das Volk so vor dem Herbst nicht mehr auf einen grünen Zweig kommt, wenn nun auch noch Drohnen mit durchgefüttert werden müssen. Interessanter Weise werden die bereits adulten Drohnen bereits regelmäßig aus dem Stock gedrängt, hin und wieder liegt auch mal ein toter Drohn vor der Beute. Die Frage ist nur, warum produzieren sie dann jetzt noch welche nach?

Das Volk ist auf jeden Fall trotz meines Eingriffs recht ruhig geblieben. Ich habe mir auch wirklich sehr viel Mühe gegeben, keine Arbeiterinnen zu beschädigen oder zu verkleben. Die ausgeschnittenen Waben wanderten umgehend in den Gefrierschrank.

Die einzig gute Nachricht: Auf einem der Fotos, die Jamie gemacht hat, ist Königin Walburga zu sehen. Sie stiftet auch brav. Rundmaden und verdeckelte Arbeiterinnenbrut sind ebenfalls vorhanden

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Ich hatte auch kurz überlegt, das zuletzt gegebene Rähmchen wieder herauszunehmen, um die ganze Geschichte wieder kompakter zu bekommen und somit auch leichter beheizbar. Aber gerade da war ein wenig Pollen und schon recht viel Honig eingelagert, und das wollte ich ihnen nicht wieder wegnehmen. Und irgendwie hatte ich ja schon mit dem Drohnenbrutschneiden genug herumgepfuscht…

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Leider ist auch die Wetterprognose für die nächsten Tage nicht besser. Tagsüber 18°C, nachts 11°C, und weiterhin viel Regen. Es ist einfach furchtbar 😦

 

Unser neues Volk mit Königin Diana I. hat sich inzwischen sehr gut eingelebt. Obwohl das Einlaufen wegen eines Abendtermins ein wenig unter Zeitdruck stand, hat es wunderbar geklappt. Allerdings war der Schwarm wirklich riesig, und entsprechend hat der Stau am Flugloch auch angedauert. Die Situation am nächsten Morgen sah immer noch so aus:

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Wir hatten ohnehin schon die empfohlene Maximalzahl von acht Rähmchen gegeben, daher hieß es einfach mal abwarten.

Am Samstag war das Wetter wieder überwiegend schmuddelig, nass und kühl. Im Lauf des Vormittags konnten dann die letzten Bienen in die Beute einziehen. Ich habe in der Früh kurz kontrolliert, ob die Traube noch in den Rähmchen hing, was der Fall war. Da ich den Tag zu meiner großen Begeisterung mit meiner Tennismannschaft im Regen auf einem auswärtigen Tennisplatz verbringen musste (ich hasse Punktspiele bei Regen!), hielt mich der Rest der Familie mit Bildern und Nachrichten auf dem Laufenden. In einer kurzen Trockenphase haben sich gleich eine ganze Menge Bienen eingeflogen.

Abends haben wir dann das erste Mal etwas Futter im inzwischen bewährten Joghurteimerchen gegeben. Mal sehen, ob sie auch so gefräßig wie ihre Nachbarn sind.

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Heute herrscht trotz unschönen Wetters (es regnet immer wieder, dazu böiger Wind) reger Betrieb an beiden Fluglöchern.

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Bei den neuen Blauen fast noch mehr als bei den Grünen. Gerade eben habe ich eine erste „blaue“ Pollensammlerin entdecken können.

Version 2

Die Sammlerinnen der grünen Beute tragen dagegen nach wie vor immens viel Pollen ein.

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Inzwischen blühen auch die Brombeeren im Garten und werden gut von Bienen und Hummeln besucht:

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Ich muss mal versuchen ein paar Bienen aus den Brombeeren zu verfolgen, um zu sehen, ob unsere auch dort sammeln.

Schön, dass auch beim blauen Volk der Start so unkompliziert geklappt hat. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass der Sommer sich endlich durchsetzen kann. Leider sieht die Prognose für die ganze Woche eher mau aus…