Tag Archive: Wildbau


Bei der letzten Durchsicht beim blauen Volk gab es ein paar interessante Beobachtungen. Da dieses Volk bislang nicht schwärmen wollte, aber gebrütet und gebaut hat wie die Weltmeister, habe ich mir zum Testen mal von Markus die Honigräume für die Janisch-ERB ausgeliehen. Bei jeder Durchsicht musste ich Wildbau unterhalb der normalen Rähmchen unter dem Brutnest entfernen. Die Kiste quillt auch schier über vor Bienen:

Mein Plan war, ihnen mit dem Honigraum Platz zum bauen zu geben (und der Hintergedanke war, nächstes Jahr für die Balkonbeute schon ein paar ausgebaute Honigraumrähmchen zu haben)…

Die erste Woche wurde der Aufbau ziemlich ignoriert, stattdessen wieder Wildbau unter dem Brutnest. Selbigen habe ich aber dann vorsichtig entfernt, an der Oberseite mit einem Feuerzeug etwas angeschmolzen und in die kleinen Rähmchen gepappt.

Eine Woche später war der Honigraum dann akzeptiert!

Aaaaaber: In der Konstruktion von Janisch ist ein Absperrgitter vorgesehen (damit die Königin nicht in den Honigraum rauf kann und folglich der Honigraum brutfrei ist…). Eigentlich verzichte ich auf solche Gitter mit meiner Betriebsweise, aber die Zargen haben unten einen Falz (den Markus nur an den Absperrgitterrahmen entfernt hat), und daher musste ich sie doch benutzen, damit die Zargen dicht sind… (Ok, ich hätte das Gitter aus dem Rahmen rausnehmen können, darauf bin ich leider nicht gleich gekommen). Auf jeden Fall kann man auf dem Bild oben schon erahnen, was meine kleinen Bauteufelchen mit dem Gitter angestellt haben:

Sie kleistern das Ding komplett mit Wildbau zu! Zwischen den Rähmchen unten und dem Gitter ist der Beespace nicht eingehalten (Beespace nennt man den Abstand, den Bienen bei Naturbau zwischen den Waben lassen), daher haben sie dort mit dem Bauen angefangen und gleich mal schön durch das Gitter durch bis an die oberen Rähmchen gebaut. In mühsamster Arbeit habe ich den Wildbau wieder entfernt… Vermutlich vergebens, sie werden es wieder zubauen. Auch unten an die Brutraumwaben haben sie wieder angebaut – das habe ich dann gleich wieder in die noch leeren Honigrähmchen geklebt… Insgesamt ist ein ganz schön großer Ball Wachs übrig geblieben:

Bei der Kontrolle des Brutraums auf Schwarmzellen (ja, ich kann es immer noch nicht glauben, dass dieses Riesenvolk nicht schwärmen will!) habe ich auch noch einen interessanten Fund gemacht:

Das sieht in meinen Augen sehr nach einer Nachschaffungszelle aus! (Oben habe ich sie leider vor dem Foto kaputt gemacht). Auf der Nachbarwabe spazierte Königin Blandina I. ganz gemütlich herum, und Stifte waren auch vorhanden!

Was soll den das nu wieder? Eine gescheiterte Palastrevolution? Erst nicht schwärmen wollen, und dann heimlich umweiseln wollen? Alle Spielnäpfchen die ich gesehen habe waren unbesetzt, so langsam ist die Schwarmsaison auch um. Die Königin (erst ein Jahr alt!) legt super, dem Volk geht es gut, massig Futter vorhanden – warum umweiseln? Ich verstehe es zumindest nicht. Ich bin gespannt, ob ich demnächst eine neue Königin zu Gesicht bekomme (weil die neue geschlüpft und begattet ist und das Volk die alte Königin tötet), oder ob sich Blandina gegen die Palastrevolution wehren konnte… We will see!

Unser grünes Volk ist schon seit geraumer Zeit in Schwarmstimmung, aber nu lassen sie wirklich auf sich warten. Es ist auch etwas kurios, weil ich mir sehr sicher bin, am 29. April bei der Kontrolle belegte Weiselzellen gesehen habe. Und zwar nicht mit Eiern drin, sondern bereits im Madenstadium mit Futtersaft:

Das Foto ist zwar echt nicht gut, aber ich würde da jetzt schon eine milchingweiße Substanz hineininterpretieren (im Spiegel auf der rechten Seite)… Dann hätte dieses Volk aber bereits vor etlichen Tagen schwärmen müssen, denn nach der 3-5-8-Regel wäre die Königin spätestens 5 Tage später verpuppt gewesen (4. Mai) und hätte um den 12. Mai schlüpfen müssen… Leider konnte ich keine Literatur dazu finden, ob Bienen den Schwarmprozess auch abbrechen können und dann kurz darauf wieder beginnen. Oder ich habe mich doch verschaut… (vermutlich die einfachere Erklärung!) Denn gestern sahen die Weiselzellen bei der erneuten Kontrolle erst so aus:

Ich habe noch nicht genug Erfahrung, hätte aber geschätzt, die Zelle ist einen, maximal 2 Tage vor der Verdeckelung. Was dann bedeuten würde, ab sofort kann es jederzeit los gehen. Markus wartet auch schon ganz sehnlich auf den Schwarm, ich hoffe ich kann ihm in den nächsten Tagen endlich grünes Licht geben!

Unser Balkonvölkchen bereitet mir derweil fast nur Freude. Sie bauen sehr fleissig:

Fast ein wenig zu fleissig, denn sie haben gleich mal eine hübsche Wabe in der Futtertasche angefangen und befüllt:

Den Wildbau in der Futtertasche fand ich jetzt nicht so praktisch, und habe ihn deshalb auf vorsichtig entfernt. Das Futter (1,5kg Biozucker aufgelöst in 0,5l Wasser und 0,5l Kamillentee mit 150 eigenem Honig und einer kräftigen Prise Salz) hatten sie zu dem Zeitpunkt schon ganz abgenommen, so dass sich die Sauerei in Grenzen hielt. Heute haben sie noch einmal die gleiche Menge Futternachschub bekommen. Und ein sechstes Rähmchen gab es auch, um mit etwas mehr räumlichem Abstand der Futtertasche vom Kern des Geschehens vielleicht ein erneutes Bauen in der Tasche vielleicht zu unterbinden. Als kleines Bestechungsgeschenk habe ich ihnen noch das leere Honigglas vom Frühstück (natürlich eigener Honig!) zum Ausschlecken hineingestellt. Königin Diana I. hat auch bereits wieder mit der Eiablage begonnen, und wir konnten die ersten Pollensammlerinnen entdecken. Es freut mich sehr, dass der Start auf Balkonien bislang so toll verlief… Gut, dass wir seinerzeit nach einem Anruf über die Schwarmbörse bis ins tiefste Allgäu gefahren sind, um Diana als junge Königin mit ihrem Schwarm zu holen. Sie hat uns schon zwei neue fleissige und umgängliche Völker geschenkt. Ich hoffe, sie bleibt uns noch ein wenig erhalten!

Das blaue Volk ist aktuell noch nicht so richtig auf Schwarmkurs, dafür sammeln sie enorm gut Honig. Da wieder so ein paar Dickwaben dabei – ich glaube da könnte der Gewichtsrekord vom letzten Jahr fallen… Ich bin gespannt, ob die heuer überhaupt schwärmen werden.

Bei den Gelben habe ich auch ganz kurz reingeschaut, aber noch sind keine Stifte zu sehen. Das wäre auch zu früh, denn die neue Königin muss erst erfolgreich auf Hochzeitsflug gehen (das macht sie wohl etwa eine Woche nach dem Schlupf, und dann dauert es noch einmal einige Tage, bis es mit der Eiablage los geht. Aaaaaaaber – ich habe sie gesehen!

Eigentlich wollte ich sie ja Cersei nennen (-> Game of Thrones), weil sie ihre Konkurrenz so konsequent aus dem Weg geräumt hat, aber bei diesem Anblick schoss mir gleich ein anderer Name in den Sinn:

Sie ist noch sehr klein, kaum größer als ihre Arbeiterinnenschwestern – aber ich finde sie wirklich wunderschön. Und der Name würde ja sowas von gut passen – wird aber erst offiziell verraten, wenn die ersten Eier gesichtet werden!

Hurra – sie schwärmen!

… doch die Freude war kurz, denn sie kamen wieder zurück!

Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück heute waren wir gerade am Tischabräumen, als von Leonie plötzlich der Schrei aus der Küche kam „Mama, die Bienen, die Bienen, sie schwärmen!!!“. Das kam doch etwas überraschend, weil ich bei der letzten Durchsicht am Montag noch keine belegten Schwarmzellen gesehen hatte. Aber es war eindeutig – eine ordentliche Wolke Bienen kreiste über der Garage.

Nicht so eindeutig war, aus welcher Beute er gekommen war – das hat mich schon etwas stutzig gemacht, weil das bislang schon immer erkennbar war. Und das Herausströmen ging sonst auch nicht so schnell wie heute…

Während unsere Männer sich dem Mathelernen widmen mussten (sehr zur Begeisterung von Sohn), sprangen wir Mädels in die Imkerausrüstung und nahmen die Verfolgung auf. Tja, und dann bekamen wir nur eine relativ unsortierte Wolke Bienen über der Straße zu sehen, die sich mal hier mal da etwas konzentrierte, aber nirgends niederließ. Inzwischen konnten wir verstärkten Verkehr am Flugloch der Gelben erkennen. Unser netter Nachbar kam gleich herüber, um uns über den Schwarmabgang zu informieren, nur um dann mit anzusehen, wie der Schwarm wieder in die gelbe Beute zurückkehrte. Fehlalarm!

Erst waren es nur ein paar, dann wurden es immer mehr…

… die wieder nach Hause wollten!

Wir hoffen nun, dass es nur ein Probeschwarm war (was bislang aber noch kein Volk hier gemacht hat…). Nicht so schön wäre es, wenn einer der Grünfinken, die gleich nach unserem Entdecken des Schwarms durch die Wolke geschossen waren, die Königin erwischt hätte! Das wäre jetzt wirklich garstig. Heute Nachmittag habe ich mit Tobi alle Völker durchgesehen, und bei den Gelben sogar alle Waben abfotografiert – aber weit und breit keine Spur von einer Königin zu sehen. Es waren etliche verdeckelte Weiselzellen zu sehen, aber alle noch intakt…

Hoffentlich ist mit Diana I. alles in Ordnung! Ich muss mich also letzten Montag verschaut haben, was die Belegung der Weiselzellen betrifft. Das ärgert mich ein wenig! Vorgestern kam ein neues Werkzeug an, was ich mir extra für diesen Zweck bestellt habe – ein Zahnarztspiegel!

So kann ich besser von unten in die Weiselzellen schauen. Jetzt bräuchte ich nur noch eine dritte Hand um hineinzuleuchten, und noch eine vierte, um das zu fotografieren… Da müssen dann wohl unsere Mini-Imker herhalten! (Notiz an mich selbst: nicht mit klebrigen Handschuhen an den Spiegel fassen…)

Die Wetterprognose ist sowohl für morgen als auch die nächsten Tage eher mäßig, nur noch 18°C und morgen sogar leichter Niederschlag am Vormittag – aber ich werde die Garage trotzdem nicht aus den Augen lassen. Es gibt ja genug Arbeit im Garten zu tun. 🙂

Während bei den Blauen noch keine akute Schwarmbereitschaft zus ehen war (die Schwarmzellen waren noch leer bzw. sie sahen noch leer aus…). waren bei den Grünen die ersten Weiselzellen belegt, aber noch im Rundmadenstadium und noch nicht so weit ausgebaut. Es liegen also ein paar spannende Tage vor uns! Falls ich doch mal außer Haus muss, wird die Schwarmcam mein treuer Begleiter sein! Big Sister is watching you! 🙂

P.S.: Noch ein kleiner Nachtrag: Die Grünen bauen zwar wirklich fleißig, aber neuerdings auch echt chaotisch. Hinten am Strohschied wurde komplett quer angebaut. Ich hatte extra dort ganz hinten ein Leerrähmchen eingehängt, in der Hoffnung dass dort vielleicht nur Honig eingelagert würde und zur Abwechslung mal keine Brut… Ich habe das Strohschied jetzt raus und ein glattes Holzschied rein, weil es mich nervt, dass sie da immer wieder ranbauen.  An Position 1 hatte ich auch ein Leerrähmchen gegeben, da die Erweiterung an Position 2 dauernd zu überbauten Waben Nummer 1 geführt hatte. Doch statt eines schön gerade ausgebauten neuen Randrahmens haben sie an die Beutenwand angebaut. Davon ging natürlich viel zu Bruch, was ich ihnen zum Ausschlecken in den leeren Raum gegeben habe… Die Beute steht ganz gerade, dass hatte ich letzte Woche erst nachgemessen (wobei ich etwas korrigieren mussten)… Schade um die zu Bruch gegangenen Waben! Immerhin kommt nächste Woche eine Schulklasse zu Besuch, dann haben wir ein wenig mehr „Anfassungsmaterial“…

Vandalismus…

… in der blauen Beute! Aber Gott sei Dank nicht wie man es in letzter Zeit nur allzuoft lesen muss von irgendwelchen dummen Menschen, die Bienenbeuten umwerfen, zerstören oder anzünden, sondern von den Bewohnerinnen selbst! Sie haben nämlich aus irgendeinem mir nicht ganz einleuchtenden Grund ein Loch in ihr tolles Bio-Wachstuch gefressen…

Da ich mit diesen Umgestaltungsmaßnahmen nicht einverstanden bin, habe ich also kurz vor dem Urlaub noch ein neues Tuch bestellt, und hoffe, dass sie es nur aus Langeweile zerstört haben. Praktischerweise haben wir nun ein Wachstuch mit Loch, das dann für eine eventuelle Notfütterung verwendet werden kann. Auch schön! Ich hatte nämlich Hemmungen gehabt, ein Loch rein zu schneiden.

Aber es gibt vom blauen Volk auch gute Nachrichten, die Königin hat sich gezeigt und auch endlich begonnen, Eier zu legen. Das beruhigt mich doch enorm vor meiner zweiwöchigen Abwesenheit – unseren Haussittern wollte ich es jetzt nicht zumuten, dass sie Waben ziehen und nach Stiften suchen müssen. Hier nun ein erstes Bild von unserer schönen, neuen blauen Königin, Blandina I. (ich muss das mit der Namensgebung nächstes Jahr ändern, der Heiligenkalender gibt zur Schwarmzeit nichts Gescheites her…).

 

Bei den anderen beiden Völkern habe ich nur einen kurzen Blick am Trennschied hinein geworfen und ein Leerrähmchen zum Bauen gegeben. Leider haben die bauwütigen gelben Damen am Strohschied etwas Wildbau begonnen – offensichtlich ging der Ausbau nach unten ein paar Trupps zu langsam, und sie haben unten quer eine Gegenbaustelle errichtet:

 

Ich bin schon sehr gespannt, was sich in den zwei Wochen Urlaub tut. Gemeinsam mit Imkerkollege Frank wurde eine Schleuder angeschafft – vielleicht gibt es ja heuer zum ersten Mal etwas zu ernten!

 

 

Am gestrigen Samstag war es endlich einmal trocken, halbwegs warm und fast windstill und ich habe gemeinsam mit Jamie die Frühjahrsdurchsicht bei den grünen Damen durchgeführt.

Zuerst haben wir uns eine Weile vor das Flugloch gesetzt und dort erst einmal beobachtet. E war ganz schön viel Verkehr und die Sammlerinnen brachten sehr fleissig Pollen:

 

Nach dem Entfernen der Winterdächer folgte dann der erste Eindruck aus der Kiste. Es war minimal Kondenswasser unter dem Wachstuch und lediglich am Strohschied war ein klein wenig Schimmel zu sehen. Als Gegenmaßnahme habe ich die Lüftungsklappe an der Stirnseite der Beute geöffnet.

Ich war dann schon sehr gespannt, inwieweit die ohnehin schon nicht mehr üppigen Futtervorräte weiter weniger geworden sind. Die Randwabe war dann schon mal ganz schön leer:

Den Wildbau am Boden habe ich auch gleich entfernt, mein kleiner Fotograf dokumentierte auch das 😉 Irgendwie hat das Bild einen gewissen Reiz… 🙂

Auf der dritten Wabe war dann schon ein ganz stattliches Brutnest zusehen – zumindest wenn man die Damen mit einem kleinen Rauchpuster ein wenig zur Seite nötigt. Zur großen Begeisterung des Fotografen war eine der Arbeiterinnen gerade am Schlüpfen. Da es aber noch nicht wirklich richtig warm war, wollten wir nicht warten, bis man mehr von ihr sehen konnte…

Der Futterkranz über den Brutwaben war überall ähnlich, recht klein und nur noch oben vorhanden. Dafür waren es gefühlt schon einige mehr Bienen als bei der vorangegangenen Futterkontrolle.

Erste Drohnen wurden auch schon angelegt:

Auch in Richtung Stohschied nicht mehr viel Futter:

Und das ist die letzte Wabe vor dem Schied, noch ziemlich voll, weil weit weg vom Brutnest. Ich habe diese Wabe dann mit dem Stockmeißel ein wenig angeritzt und ans Brutnest umgehängt. Die Wabe war ursprünglich auch schon mal bebrütet, da sie direkt am Brutnest hing. Nach dem Wabenabriss im letzten Sommer hatte ich zwei Rähmchen mit Mittelwänden eingehängt, und diese hier nach außen gehängt, weil sie auf einer Seite auch überbaut war und ich damit versuchen wollte, etwas mehr „Ordnung“ reinzubringen und erneuten Wabenabriss zu verhindern. Den leeren Bereich unten mit den Drohnenzellen habe ich entfernt, in der Hoffnung, dass die Damen noch Arbeiterinnenzellen anbauen.

Beute No. 3 steht seit gestern auch auf ihrem Platz – jetzt sind wir voll 🙂

… entwickelte sich zu einer ganz ordentlichen Feuerprobe für mich. Gestern hatte mich Frank gebeten, bei seinen neu einlogierten Schwärmen aufgrund der schlechten Wetterprognose etwas Futter in die Beuten zu stellen (auch alles Einraumbeuten). Bei den ersten beiden war das auch kein Problem. Bei der dritten, einer kleinen Einraumbeute) habe ich dann schon beim ersten Griff ans Wachstuch gemerkt, dass hier etwas anders läuft. Das Wachstuch war immens schwer! Wildbau!!! Dieses Volk hatte leider nicht in den vorgesehenen Rähmchen mit dem Wabenbau begonnen, sondern im leeren Raum am Wachstuch… So ein Mist!

Gott sei dank stand Frank als Telefonjoker zur Verfügung und ich versuchte dann so vorsichtig wie möglich die Waben vom Wachstuch zu lösen – sie fielen aber bereits beim wirklich sehr behutsamen Anheben des Wachstuchs nach unten in die Beute. Mit ein wenig Wasser aus dem Sprüher hielt ich die Bienen vom Auffliegen ab. Da es in dem tollen uralten Bienenhaus so duster war, hängte ich eine Taschenlampe über die Beute, und dann ging es ans Eingemachte! Die Bienen fanden diese Behandlung natürlich alles andere als lustig – ein wenig Schiss hatte ich ehrlich gesagt schon, trotz Imkerbluse und Handschuhen. Ganz vorsichtig holte ich eine Wabe nach der anderen heraus (5 Stück waren es, 3 recht große und zwei kleinere), kehrte die Bienen davon in die Beute ab, ebenso wie die Kolleginnen, die verzweifelt auf mir herum krabbelten. Dass sie echt sauer waren, konnte man gut hören und an den Stacheln, die in meinen Handschuhen steckten auch gut erkennen. Durch gekommen ist Gott sei Dank keine!

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Es fiel mir schon ein wenig schwer, da möglichst ruhig zu bleiben, aber zumindest verfiel ich nicht in Hektik… Es war nicht ganz einfach, an die Waben zu gelangen, ohne die Bienen, die dicht gedrängt an den Beutenwänden hingen, dauernd herum zu schieben. Eine kurze Schrecksekunde hatte ich, als mir eine Biene ins Hosenbein krabbelte, aber freundlicherweise wurde ich verschont und konnte sie unversehrt wieder heraus bekommen. Als alle Wabenstücke bienenfrei waren, fegte ich die verschmähten Rähmchen aus der Beute ebenfalls in die Beute ab, da hingen nämlich inzwischen ganz ordentliche Trauben daran. Franks Frau Sabine war inzwischen mit Draht und Seitenschneider angekommen, und so konnte ich mit dem Draht die Wabenstücke an ihren richtigen Platz in die Rähmchen binden, die beiden kleinen Stücke in eines gemeinsam. Anschließend bugsierte ich die bestückten Rähmchen wieder in die Beute, wo sie gleich wieder besiedelt wurden.

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Ich war heilfroh (und durchaus ein wenig schweißgebadet – trotz des kühlen, nassen Wetters!), als der Deckel wieder auf der Kiste drauf war. Es wurde recht zügig wieder ruhiger in der Beute. Jetzt können wir nur hoffen, dass bei all den Manövern die Königin keinen Schaden genommen hat! Eine kurze Schrecksekunde hatte ich noch, als mir eine Biene ins Hosenbein krabbelte, aber freundlicherweise wurde ich von einem Stick verschont und konnte sie unversehrt wieder heraus bekommen.

Bei der Kontrolle heute morgen sah es übrigens sehr gut aus, durch das Wachstuch konnte man gut fühlen, dass die Bienen nun in den Rähmchen sitzen. Für ein absolutes Greenhorn war das Ganze auf jeden Fall ein sehr aufregender Einsatz!

P.S.: Frank, falls ich jemals wieder etwas vom Grund deiner Beuten bergen muss, beantrage ich hiermit ein kleines Schemelchen – ich bin gerade so bis zum Boden gekommen 😉