Momentan gibt es nicht viel zu beobachten und noch viel weniger zu tun. Da die Bienen um diese Jahreszeit nicht mehr unnötig gestört werden sollen, bleibt also der Deckel erst mal zu. Gar nicht so einfach, wenn man als Anfänger noch ganz schön von Unsicherheit geplagt wird. Aber es gibt ja außer Reinschauen noch andere Mittel, um sich ein wenig über den aktuellen Stand der Dinge in der Beute zu informieren. Da wäre zum Beispiel die Gemüllkontrolle. Ich habe vor knapp zwei Wochen in beide Beuten Diagnoseböden eingeschoben. Eigentlich wollte ich sie nach einer Woche wieder entnehmen, habe das aber tatsächlich vergessen… Morgen früh werde ich sie gereinigt wieder einlegen, um noch einmal über eine Woche eine Analyse durchzuführen, denn das Ergebnis aus der blauen Beute ist sehr besorgniserregend!
Hier zunächst einmal der Befund:
Auf dem Gitter liegen viele tote Bienen, davon einige deformiert, und leider auch ausgeräumte Brut.
Sie sind also momentan nicht brutfrei, und die Oxalsäurebehandlung muss noch warten. Das ist leider gar nicht gut.
Wie schon befürchtet ergibt sich unter dem Gitter folgendes Bild:
Viel zu viele Milben! (ca. 8 pro Tag!) Die Größe der Traube (erkennbar am Bereich, in dem auf dem Diagnoseboden Wachskrümel etc. zu finden sind) ist jetzt gefühlt auch nicht gerade üppig. Ich hoffe das Volk ist nicht schon am Zusammenbrechen aufgrund des Varroadrucks.
Bei den Nachbarn sieht es etwas besser aus:
Nur wenige tote Bienen auf dem Gitter, und in etwa nur halb so viele Milben (5 pro Tag – das Foto ist nach dem Auszählen entstanden, daher liegen sie alle oben in Zehnergruppen 😉 ) (Aber auch das sind für meinen Geschmack immer noch zu viele!).
Wir hatten jetzt ein paar Nächte in Folge mit kräftigen Nachtfrösten, und ich hoffe, dass die Bienen nun endgültig aus der Brut gehen. Sie waren Ende Oktober schon einmal komplett brutfrei gewesen, und ich hätte doch da gleich die Restentmilbung durchführen sollen. Jetzt ärgere ich mich ohne Ende, dass ich es auf Anraten noch nicht gemacht habe.
Es bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Aussichten in der blauen Beute sich bald bessern…
Hallo, diese Unsicherheit kenne ich. Als ich letztes Jahr meine Bienen eingewintert habe, war ich auch unsicher und hab hin und her überlegt … Aber du kannst eh nichts machen, du stehst jetzt am Spielfeldrand und kannst nur davon ausgehen, dass du den Völkern die bestmögliche Pflege hast angegedeien lassen. Mein Pate meinte irgendwann mal: was bis Weihnachten noch lebt hat eine gute Chance, dann frühestens Ende März das Futter kontrollieren und ggf. eine Notfütterung durchführen … Du kannst mit Oxalsäure auch nur einmal behandeln, wenn du träufelst … Mehr kannst du jetzt nicht machen, daher hilft es auch nicht, sich verrückt zu machen und jede Woche die Milben zu zählen. Ich freue mich auf die Reinigungsflüge im Februar/März, ab dann liegt es wieder mehr in unserer Hand, wie es den Bienen geht …
VG Christian von http://bienen-honig.de