Der Winter hat uns weiter fest im Griff hier – nachts immer um -10°C bis -15°C, tagsüber letzte Woche bewölkt und auch eisig kalt! Aber immerhin liegt noch einiges an Schnee und so eine schöne Winterlandschaft hat auch was.
Nachdem ich mit dem bloßen Ohr von außen gar nichts hören konnte, habe ich ein günstiges Stethoskop angeschafft und damit war erfreulicherweise in beiden Beuten deutlich Leben zu hören 🙂
Am Freitag habe ich bei beiden Beuten die Diagnoseböden entnommen (und auch die hinteren Bereich liegenden Toten heraus gefegt). Zum einen um mir mal genau den Totenfall anzusehen, und zum anderen um den Arbeiterinnen die mühselige Aufgabe zu ersparen, die Toten durch das Mäusegitter hinaus schaffen zu müssen. Wie bei der letzten Kontrolle gesehen, waren es ja gerade in der blauen Kiste nicht gerade wenige…
Die beiden Plastikbehälter mit dem Gemüll (das erste ist aus dem grünen Volk, das zweite vom blauen):
Bei den blauen fand ich die Menge toter Bienen schon ganz schön groß. Um besser einschätzen zu können, wie viele das sind habe ich sie einmal schnell durchgezählt, und dabei kontrolliert, ob die Bienen irgendwelche Deformationen aufweisen.
Die „schlechte“ Nachricht zuerst: Es waren 392 Bienen. Ok, der Diagnoseboden lag schon auch eine ganze Weile drin, aber dafür, dass das blaue Volk ohnehin deutlich kleiner in den Winter gegangen war, fand ich das schon viel.
Ein paar der Bienen hatten einen deutlich verkürzten Hinterleib – in der Regel ein Anzeichen für Varroaschäden an der Brut… Hier ein Bild dazu – die Biene links war extrem groß (im Bild zuvor 3. Reihe von links oben) , die beiden anderen sahen deutlich zu klein aus.
Milben waren es knapp 50 Stück. Ich kann leider nicht mehr genau sagen, wie lange der Boden in der Beute war – ca. ein Monat, das heißt etwas mehr als eine Milbe pro Tag. Die Oxalsäurebehandlung war Mitte Dezember, und sie wirkt soweit ich weiß auch ein paar Wochen nach. Insgesamt also nicht ganz optimal der natürliche Totenfall, aber es könnte schlimmer sein.
Offensichtlich wird auch schon wieder gebrütet, es lagen einige aufgeknabberte Wabendeckel im Gemüll und auch Wachsplättchen waren zu sehen.
Die gute Nachricht: Keine einzige Biene hatte deformierte Flügel!
Noch zwei Kuriositäten: Im Gemüll lag auch ein Stachelapparat – ohne zugehörige Biene! Und ein einzelnes Bein – kann man schon mal verlieren. 😉
Tja, und dann habe ich noch das hier gefunden:
Ein ganz frisch geschlüpfter Drohn! Die Beine waren noch ganz eng am Körper, er sah so aus, als ob er kurz vor dem Schlüpfen raus geworfen worden wäre. Was aber zugegebener Maßen reine Spekulation meinerseits ist.
Bei den grünen Damen habe ich den Totenfall nicht mehr so genau kontrolliert, geschätzt sind es etwa die Hälfte toter Bienen. Verkrüppelte Flügel waren auch hier keine zu sehen, allerdings haben sie auch schon einen Quotendrohn (gehabt):
Wenn ich die nächsten Tage mal ein paar ruhige Minuten habe, werde ich zumindest die Varroen schnell auszählen, damit ich einen Vergleich zwischen den beiden Völkern habe.
Zumindest lag schon mal keine tote Königin auf den Gitterböden!