Es bleibt weiter sehr, sehr spannend in der Balkonbeute. Am Samstag konnte ich erste Anzeichen für Drohnenbrütigkeit recht klar erkennen. Die Waben für die Brut wurden in die Länge gezogen, und es sind erste Buckel zu erkennen. Da das Volk auch schon so klein ist, fiel sehr schweren Herzens der Entschluss, das Volk aufzulösen… Alleine schon die Tatsache, dass auch in Drohnenzellen gestiftet wurde, war für mich ein Anzeichen, dass wir es mit einem Drohnenmütterchen zu tun hatten…
Am gestrigen Montag entschloss ich mich dann doch noch um, bestellte eine Königin, um das Volk mit Hilfe von Brut aus den anderen Beuten und einer begatteten Königin noch zu retten… Dazu musste aber zunächst einmal dafür gesorgt werden, dass die Drohnenmütterchen aus der Beute verschwanden. Mein Plan war nun, das komplette Wabenwerk an einer anderen Stelle im Garten in der Notbeute zu parken, so dass nur die Flugbienen an den Standort am Balkon zurückkehren würden. Dort wollte ich dann ein bis zwei Brutwaben aus den anderen Völkern einhängen und heute eine neue Königin zusetzen. Soweit der Plan. Als ich dann die Rähmchen einzeln nochmals kontrollierte und in die Notbeute umhängte konnte ich wieder die Drohnenbrütigkeit erkennen (wobei einzelne Zellen normal verdeckelt aussehen!):
Aaaaaaber: Es waren gar keine Stifte mehr zu sehen und auch keine junge Brut! Ok, seltsam, aber eventuell hatte(n) das oder die Drohnenmütterchen altersbedingt das Zeitliche gesegnet… Und dann bemerkte ich auf der vorletzten Wabe aus dem Augenwinkel – hellbraune Beine!!! Erst nach sehr genauem Hinsehen fand ich diese sehr kleine, sehr dunkle Königin:
Jetzt war ich wirklich baff! Das Volk hatte ja mit der Weiselprobe versucht nachzuschaffen, war aber zu diesem Zeitpunkt schon drohnenbrütig! Jamie und ich hatten bei der gründlichen Suche nach einer Königin mehrfach beobachten können, wie Arbeiterinnen aus der Beute gedrängt, geschoben und gezerrt wurden. Auf einem Foto (rechts oben) ist auch eine Arbeiterin mit 2 weißen „Objekten“ am Hinterteil zu sehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob das Eier sind.
Ich glaube, wir haben hier einen relativ ungewöhnlichen Verlauf der Dinge – denn eigentlich gilt ja ein drohnenbrütiges Volk als unrettbar. Wenn es wirklich so wäre, hätten wir wahnsinnig Glück gehabt, dass die Weiselprobe noch im richtigen Moment eingehängt wurde. Die andere nicht so schöne Möglichkeit wäre, dass eine Jungkönigin nicht begattet wurde und somit auch nur Drohnen produzieren könnte (und es lagen ja viele Eier auf dem Grund der Zellen, das können Arbeiterinnen eigentlich nicht).
Wenn diese dunkle Königin wiederum eine aus den Nachschaffungszellen von der Weiselprobe wäre, müsste sie um den 16. Juni geschlüpft sein (am 08. Juni waren sie verdeckelt, +8 Tage), und wäre noch gar nicht in der Lage zu stiften! Und sie ist ja auch noch wirklich winzig und somit vermutlich noch nicht einmal auf Hochzeitsreise gewesen… Was für ein Kuddelmuddel! Aber wirklich sehr spannend… Ich habe also die Rähmchen wieder zurück in die Beute gehängt und werde heute noch eine Brutwabe dazu hängen, um für etwas Arbeiterinnennachschub zu sorgen… Alle Daumen sind gedrückt, damit das Völkchen noch überlebt!
Wahnsinn…spannend spannend spannend
Wirklich wahr – es ist eine Gefühlsachterbahnfahrt sondersgleichen! Ich hoffe so sehr, dass sie es noch schaffen!
Daumen sind gedrückt…Auch bei uns sind heuer einige Königinnen schlecht begattet oder gar nicht vom Hochzeitsflug zurück gekehrt…da überlegt man sich doch glatt, ob man nicht doch Weiselzellen im Miniplus halten sollte. Nach dem Schwarm sind sie im Überfluss vorhanden und nach 2 Wochen werdens dringend benötigt…
Glück auf!
Hallo Barbara! Ich habe das heuer auch schon mehrfach gehört und gelesen! Seltsam, denn hier war das Wetter eigentlich tagsüber überwiegend sehr gut – erst abends kamen die heftigen Gewitter. Aber wir habe hier wirklich viele sehr aktive Mauersegler, das kann schon sein, dass die sich den ein oder anderen königlichen Snack gönnen! Ich könnte mir noch selber in den Hintern beissen, weil ich mit meinem Kollegen Frank bei der Schleuderübergabe noch über Hochzeitsflüge geredet habe, und er meinte dass statistisch betrachtet 40% (!!!) nicht erfolgreich sind! Und ich sag noch: „Echt? Bei uns liegt die Erfolgsquote bislang bei 100%!“ Notiz an mich selbst: Einfach mal die Klappe halten! 😉 Das mit den Miniplus habe ich auch schon überlegt – aber was dann im Spätherbst machen, wenn man sie doch nicht braucht. Oder kann man sie darin auch überwintern?
LG Moni
Uiuiui, jetzt les ich ja schon ein Weilchen hier mit und hab echt das Gefühl, ich kenn Deine Völker schon ein bißchen. Jedenfalls bin ich immer sehr gespannt, was bei Euch so los ist.
LG
Bine
Ja, es wird einem wirklich nie langweilig mit ihnen 🙂 LG Moni
Also königinne kann man immer brauchen entweder selbst nach der AS behandlung und sonst verschenk ich sie an Imker die welche brauchen,und die helfen mir dann im nächsten jahr mal aus…und sonst kann man theoretisch im mini plus auch überwintern,vorausgesetzt sie kommen auf 3 zargen.
Das sind lauter gute Argumente – das muss ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen…