Gestern Abend habe ich den Wetterbericht für die nächste Woche angeschaut – eher wieder bescheiden, was da auf uns zukommen soll. Es war wirklich ein längeres Abwägen, aber ich habe mich dann doch entschieden, heute bei herrlichstem Wetter und 13°C einen kurzen Blick in die Beuten zu riskieren. Mir ist durchaus klar, dass so eine Störung um diese Jahreszeit nicht gut ist, aber ich war mir einfach nicht sicher, ob das Futter reichen wird. Es ist ja unser erster Winter, und als Anfänger macht man sich ja doch immer mehr Gedanken und Sorgen…
Auch heute herrschte wieder Flugbetrieb. Die Beuten wurden wieder ein paar Zentimeter verschoben, bevor ich den Deckel aufmachte. So stehen sie momentan:

So sah es bei den grünen von oben aus:

Eher wenig los, würde ich mal sagen. Ich konnte auch mit der Hand auf dem Wachstuch nicht wirklich eine warme Stelle erkennen. Was dann aber auch nicht so verwunderlich war, denn die Damen saßen nicht wirklich in einer Traube, sondern waren über fast alle 10 Waben verteilt. Hier mal ein Blick auf das noch etwa zur Hälfte mit Futter gefüllte Rähmchen vor dem Strohschied:

Die weiteren Waben enthielten dann weniger Futter – mindestens aber alle so viel wie diese hier (geschätzt hatten sie zwischen einem Viertel bis einem Drittel pro Rähmchen Vorräte).

Ein sehr kleines Brutnest umgeben von Stiften war auch zu sehen:

Am Bildschirm habe ich dann noch die Königin (Mitte, unten) entdeckt.

Das Fazit:
Königin: ✓
Stifte: ✓
verdeckelte Brut: ✓
Vorräte: nicht mehr so ganz üppig!
Ein beidseitig gefülltes Rähmchen enthält ca. 3,5 kg Honig. Wenn ich jetzt mal eher konservativ schätze (alle Rähmchen nur mit 1/4 gerechnet) hätten sie aber immerhin noch gute 7 kg Vorräte. Das müsste theoretisch noch reichen. Probleme könnte es meiner Meinung nach aber noch geben, wenn es für längere Zeit nochmal richtig kalt würde, denn dann würden die Bienen wieder eine Traube bilden und es könnte zum „Futterabriss“ kommen, weil die Vorräte auf alle Waben verteilt und nur noch am oberen Rand sind.
Die Situation bei Volk Blau stellt sich etwas anders dar – und das im positiven Sinn! Die haben noch richtig viel Futter (im Notfall könnte man da für die Nachbarn auch ein Rähmchen mopsen). Brutnest ist auch vorhanden, in der Mitte schön zu sehen, dass die Brut schon geschlüpft ist:

Hier habe ich noch schneller kontrolliert, bis auf dieses die Rähmchen nur kurz angehoben und für schwer befunden. 🙂 Aber just auf diesem war Königin Diana I. sofort vor Ort zu sehen:

Wie aber schon tags zuvor konnte ich eindeutig sehen, dass dieses Volk eher wenig Wert auf Hausputz legt – es lagen viele tote Bienen in der Beute und auch hier auf dem Rähmchen… Und das, obwohl sie um einiges mehr Arbeiterinnen haben! Die Grünen tragen ihre Toten auch richtig weit aus der Beute raus, während die Grünen es schon mal dabei belassen, die Leichen einfach vors Flugloch zu werfen.
Alles in allem bin ich jetzt doch sehr beruhigt und auch sehr, sehr glücklich, dass es beide Völker soweit erst mal über den Winter geschafft haben und die Aussichten für einen erfolgreichen Start ins Frühjahr ganz gut sind.
Was mich jetzt noch stutzig macht: Wo bleiben unsere Zwiebelpflanzen im Garten??? Wir hatten ohnehin schon relativ viele und haben letzten Herbst nochmal gute 1200 Zwiebeln im Garten und auch etliche auf der Garage nachgelegt, (davon auch etliche Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse). Aber außer ein paar Schneeglöckchen ist noch gar nichts zu sehen – auch keine Triebe – aber es war halt auch mal wieder ein ordentlicher Winter gewesen! Mmmhhh, da muss ich morgen noch mal ein wenig gründlicher schauen. 😉