Weil mich das Interesse von Kindern an meinen Bienen immer wieder begeistert, habe ich im Herbst letzten Jahres bei unserer Montessorischule mal angeklopft, ob denn Interesse an einem gemeinsamen Bienenprojekt bestünde. Und mein Vorschlag wurde gleich sehr begeistert aufgenommen. Gemeinsam mit einer total sympatischen Pädagogin habe ich seit den Faschingsferien dort einen Projekt für 10 Kinder durchgeführt.
Einmal pro Woche haben wir uns für anderthalb Stunden getroffen und das Thema Bienen in Angriff genommen. Es hat total viel Spaß gemacht. Gleich beim ersten Vorstellen und Kennenlernen erfuhr ich, dass drei der Kinder zu Hause auch Bienen haben. Die acht Jungs und zwei Mädels sind eine wirklich nette Truppe, und wir haben alle recht viel aus dem Projekt, das bis zu den Osterferien lief, mitgenommen. Ich hatte ja inzwischen schon einige Schulgruppen bei uns zu Hause – und bin immer wieder erstaunt, auf was für interessante Fragen die Kinder kommen.
Wir haben uns zunächst erst einmal mit der Theorie beschäftigt. Zum Teil wussten die Kinder schon ganz schön viel über Bienen und ihre „wilden“ Verwandten. Ich habe eine kleine Powerpoint-Präsentation im Lauf der letzten zwei Jahre zusammengestellt, wo die wichtigsten Themen mit vielen Bildern veranschaulicht werden (z.B. Zusammensetzung eines Bienenvolks, Entwicklung und Aufgaben einer Arbeiterin, Schwarmbildung, Honigernte, Hilfsmöglichkeiten für Bienenfreunde). Wir haben die nähere Umgebung der Schule erkundet, wo ein Imker ein Dutzend Völker stehen hat, überwiegend in Styroporbeuten. Bei der Gelegenheit haben wir genau geschaut, wo welche Trachtpflanzen stehen – und derer sind es recht viele! Langfristig war geplant, ein Bienenvolk im Garten der Schule zu halten, und die Futtersituation der Umgebung sieht sehr vielversprechend aus. Auf einer kleinen Waldlichtung haben wir gegen Ende des Ausflugs eine kleine Honigverkostung mit unserem eigenen Honig und frischem Baguette eingelegt – das kam recht gut an! 🙂 Gegen Ende des Projekts kamen die Kinder dann zu unseren Bienen zu Besuch. Sie konnten die ganze Ausrüstung, Waben, Wachs und Propolis hautnah erkunden und in kleinen Grüppchen eine Fluglochbeobachtung auf der Garage machen – wegen des Wetters bei leider eher mäßigem Flugverkehr.
Als sich dann doch noch kurz die Sonne herauskam, konnte ich auf dem Balkon noch kurz ein Rähmchen ziehen und den Kindern zeigen – die dank Insektengitter an den Balkonfenstern recht nah dran sein konnten.
Leider war die Zeit viel zu schnell um, aber wir haben schon ausgemacht, dass wir den Besuch ja im Sommer noch einmal wiederholen konnten.
Da das Projekt so gut bei den Kindern ankam, beschlossen die Pädagogin und ich mit Einverständnis der Schulleitung, dass nun doch schon heuer ein Volk in der Schule einziehen und das Projekt verlängert werden sollte. Vereinbart wurde, dass ich Beute und Schwarm stellen würde, und die zukünftigen Honigernten geteilt werden sollten. Da ich mit den Einraumbeuten selbst sehr gut zurecht kam und sie auch für sehr bienenfreundlich empfinde, sollte es auch wieder eine Einraumbeute werden. Damit die Kinder hin und wieder einen „Einblick“ in die Entwicklung des Volks erhalten können, ohne dass die Bienen dauernd gestört werden, entschied ich mich für eine Window-ERB von der Firma Janisch. Dank der super schnellen Lieferung trotz Hochsaison und kurzer Vorlaufzeit kam die Beute gerade rechtzeitig bei mir an, so dass ich sie zweimal grundieren konnte, und den Kindern als Überraschung zum letzten Projekttag mitbringen konnte. Die Kids haben sie dann am letzten Tag noch bemalt und wir haben gemeinsam einen geeigneten Standort im Garten ausgewählt und vorbereitet.
Es mussten auch ein paar Büsche versetzt werden und ein Beutenbock aus Kanthölzern und Rasengittersteinen gebaut und ausgerichtet werden. Ein paar Silphien haben wir auch noch um die Beute gepflanzt. Ich war wirklich begeistert, wie gut und selbständig sich die „Bienenkinder“ organisiert haben.
Die Kinder waren wirklich mit Feuereifer dabei. Eines der Kinder hat einen Papa mit Gartenbaubetrieb, entsprechen kompetent war der junge Mann schon beim Umsetzen der Sträucher! (Lustigerweise hat sich wegen der verblüffenden Ähnlichkeit herausgestellt, dass besagter Papa ein ehemaliger Schulfreund von mir ist – wie klein die Welt doch immer wieder ist!). Unser Projekt wurde dann an einem Vormittag der ganzen Schule samt Eltern vorgestellt, und stieß auf gewaltige, sehr positive Resonanz. Neben den Kindern zeigte auch sehr viele der Eltern großes Interesse. Schön, dass in unserer Gesellschaft aktuell ein Umdenken stattzufinden scheint! Hoffentlich hält es an.
Nun war alles bereit für den Einzug der Bienen! Hoffentlich kommen sie bald, der Raps wäre direkt vor dem Flugloch angerichtet!
Schön gemacht. Die bemalte Beute am Ende des Projekts hat mir besonders gut gefallen.
Ich finde auch, dass die Kinder das ganz toll gemacht haben! Das Lob wird natürlich weiter geleitet!