Heute ist Weltbienentag! Slowenien hat den Antrag für diesen „Feiertag“ der UN vorgelegt und er wird erst seit 2018 begangen, am heutigen 20. Mai. Ich musste selber nachgoogeln, warum gerade am 20. Mai – zu Ehren Anton Janšas, dem slowenischen Hofimkermeister und Begründer der modernen Imkerei der 1734 an diesem Datum geboren wurde.
Unsere Bienen haben diesen Gedenktag geradezu mit Nichtachtung gestraft, mal kein Schwarm, und auch sonst war es dank des etwas bedeckten Himmels recht ruhig hier. Nach den turbulenten Tagen mit den Schwärmen auch mal schön! Immerhin ist unser Megaschwarm nicht mehr aus seinem provisorischen Zuhause ausgezogen. 🙂
Daher gibt es heute nur ein klitzekleines Update von unserer Reservekönigin. Ich hatte ja am Tag nach dem „Einzug“ der verdeckelten (aber versehentlich von mir leicht geöffneten) Weiselzelle in die Mini-Plus-Beute hineingeschaut und gesehen, dass die Zelle nun leer war.
Sie war auf der einen Seite zwar offen (im Vergleich zum Vortag etwas repariert), hatte aber auch unten ein ganz reguläres „Schlupfloch“.
Die wenigen Bienen in der Beute hingen in zwei Mini-Träubchen an den mittleren Rähmchen, wo ich sie auch nicht weiter störte. Da es nur so wenige Arbeiterinnen waren, bekamen sie eine Futterzarge aufgesetzt. Ein Blick auf den Bodenschieber zeigte mir einige Wachsplättchen, daher hatte ich ein recht gutes Gefühl, dass alles so weit ok war.
Nach acht Tagen habe ich dann einmal nach der Königin gesucht, und sie auch gefunden – bei so wenigen Bienen nicht sooo schwer.
Ich denke sie könnte sogar schon auf Hochzeitsflug gewesen sein, ist aber immer noch recht klein. Der Wabenbau hat gerade erst begonnen. Ich hoffe es waren nicht zu wenig Begleitbienen, um das Völkchen am Laufen zu halten. Die Daumen sind gedrückt!
Liebe Moni,
ich hätte noch eine ganz andere Frage:
Heuer haben sich die Völker ja sehr dynamisch entwickelt und ich habe regelmäßig mit Leerrähmchen sowohl fluglochnah wie auch auf der anderen Seite des Brutnests erweitert. Rähmchen also jeweils außen ans Brutnest. Es wurden dann schon bald Waben mit hohem Anteil an größeren Drohnenzellen gebaut, die ja mit zunehmender Erweiterung vom Flugloch ausgehend in die Brutnestmitte rutsch(t)en. Hast du Erfahrung, wie sich diese Rähmchen auf die weitere Entwicklung der Arbeiterinnenbrut und des Brutnests auswirken, wenn das Volk wieder Arbeiterinnen produzieren will? Eigentlich ist die Geschlossenheit des Brutnests damit doch gestört?
LG
Monika
Ich verstehe jetzt leider nicht ganz, was du meinst. Brut ist für die Bienen vermutlich gleich Brut und muss gewärmt werden. Da stört die Drohnenbrut vermutlich nicht. Wenn man zur Schwarmzeit erweitert, wird unweigerlich relativ viel Drohnenbrut gebaut. Alternativ kann man (wenn man für die Schwarmzeit schon auf fertig ausgebaute, leere Waben zurückgreifen kann) auch erst im späten Sommer bzw. zur Herbsteinfütterung bauen lassen. Der Bautrieb ist dann nicht mehr so stark, aber dafür wird hauptsächlich Arbeiterinnenbrut angelegt. Ich finde auch, dass jedes Volk da anders tickt – manche bauen schiednah eher Drohnenbrut, dafür aber an der Beutenwand nicht, andere überall, andere überall nur ein bisschen… Da muss man ein bisschen Gefühl entwickeln (wovon ich aber noch weit entfernt bin!) Vom Brutnest weiter entfernt bauen meine Bienen auch oft diese typischen „Honigzellen“ – so groß wie Drohnenzellen, aber viel schräger und auch oft tiefer.
Liebe Grüße, Moni
Liebe Moni, vielen Dank für die Antwort, sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
Ich meinte folgendes: Die Rähmchen mit den größeren Zellen für die Drohnen können ja wahrscheinlich nicht mit Arbeiterinnenbrut belegt werden , sitzen aber mitten im Brutnest – wenn ich an Position 2 immer mit Leerrähmchen erweitere. Oder bauen die Bienen da was um ? Kann ich mir nicht vorstellen. Darum frage ich mich, was passiert mit ihnen in der weiteren Entwicklung des Volkes, wenn keine Drohnen mehr gezogen werden.
Wenn man fluglochnah im Frühjahr mit ausgebauten „Arbeiterinnen“Waben erweitert, stellt sich das Problem nicht, das ist wohl das Beste.
Die Honigzellen kenne ich auch, die können ungeahnte Dimensionen erreichen: Letztes Jahr hat ein Volk mir 2 Rähmchen – ungedrahtet (!) – komplett zusammengebaut und die Zellen extrem ausgezogen: das war am Ende eine stabile 5kg-Honigwabe…wunderbar für den Presshonig, den ich mache 🙂
LG Monika
Liebe Monika, jetzt verstehe ich besser, was Du meinst. In die Drohnenzellen werden auch nur immer Drohneneier gelegt – oder Vorräte. Ich habe ganz selten Rähmchen mit überwiegend Drohnenbrut, meist ist es weniger als ein Drittel und das auch eher im unteren Bereich.
Umbauen im Sinne von Drohnenzellen abbauen und zu Arbeiterinnenzellen umbauen tun sie (leider) nicht. Wenn Du Rähmchen mit übermäßig viel Drohnenbrut hast, könntest Du sie in Richtung Schied ans Ende des Brutnests umhängen und wenn im Herbst keine Drohnenbrut mehr angelegt wird herausnehmen. Der Drohnenbau kann dann herausgeschnitten werden (ich mache das nicht, wenn noch Brut drin ist – es sind ja auch Lebewesen…) und die Waben zum Umtragen hinter das Schied gehängt werden (Honig gegebenenfalls entdeckeln). Oder gleich wieder zurück ans Brutnest hängen und mit hoffentlich Arbeiterinnenbrut ausbauen lassen. Das geht oft ganz gut, wenn sie die Drohnen ohnehin schon hinauswerfen. Ich hatte schon Völker, die haben konsequent bis in den Spätherbst Drohnen produziert haben – „weil die Zellen ja da sind“. Andere Völker lagern dann einfach dort Vorräte hinein oder lassen sie leer. Der Nachteil, wenn du immer nur fluglochnah mit Leerrähmchen erweiterst – die bebrüteten Waben wandern immer weiter in Richtung Honigbereich. Ich versuche auch immer hinten am Schied zu erweitern, damit ich wirklich völlig unbebrütete Waben für die Honigproduktion erhalte. Das geht aber nur gut, wenn schon ein paar Waben mit Vorräten dazwischen sind. Fluglochnah erweitere ich auch immer eine oder zwei Waben pro Jahr und nehme dann entsprechend im Herbst eine oder zwei alte Brutwaben für immer heraus und schmelze sie ein… Machst Du nur Presshonig? Ich stelle mir das recht schwierig mit der Wabenerneuerung vor, wenn die Honigwaben immer gleich völlig aus dem Verkehr gezogen werden… Liebe Grüße, Moni
Ach, und so 5 Kilo-Dickwaben voller Honig sind ein Traum – mein Rekord liegt bei guten sechs Kilo in einem ERB-Rähmchen – da macht das Ernten echt Spaß (und Bizepsmuskelkater!) 🙂