Tag Archive: Kalkbrut


Grünes Sorgenkind

Unser Volk in der grünen Beute entwickelt sich langsam aber sicher ein wenig zum Sorgenkind. Irgendwie geht da nicht mehr so recht was vorwärts in der Volksentwicklung. Jamie und ich haben gestern in einer erneuten kurzen warmen Phase in der Mittagszeit eine Durchsicht gemacht, nachdem ich zwei Wochen lang die Beute nur zum Füttern geöffnet hatte. Leider war meine erneute Erweiterung um ein Rähmchen ein wenig zu früh gewesen. Die Bienen haben in zwei Rähmchen ziemlich viel Drohnenbrut angelegt, und es war wieder etwas mehr Kalkbrut auf dem Boden der Beute zu sehen.

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In der Ecke neben dem Flugloch ist auch ein wenig Schimmel zu sehen. Es verwundert ja ehrlich gesagt nicht, bei dem ätzenden Wetter, was hier seit Wochen herrscht. Ich konnte auch kaum mehr eingelagerten Pollen finden, auch kein Wunder, denn der wird bei den häufigen und starken Regengüssen vermutlich regelmäßig von den Blüten gespült. Es bringen zwar viele Sammlerinnen Pollen ein, aber der scheint relativ schnell verbraucht zu werden. Wir füttern in dieser Beute schon seit Wochen immer wieder, um das Wetter ein wenig zu kompensieren. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Volksentwicklung mehr oder weniger stagniert.

Ich fürchte die Kalkbrut geht auch ein wenig auf meine Kappe, die Erweiterung fiel vermutlich genau in eine Phase, in der vom ursprünglichen Schwarm viele Bienen ihr Lebensende erreicht hatten, und dadurch fällt es dem Rest nicht leicht, das Brutnest ausreichend warm zu halten.

Schweren Herzens habe ich mich dann gestern noch entschieden, die Drohnenbrut heraus zu schneiden. Keine schöne Aufgabe. Eigentlich möchte ich im Sinne der wesensgemäßen Haltung keinerlei Regulation dieser Art am Volk vornehmen. Ich fürchte nur, dass das Volk so vor dem Herbst nicht mehr auf einen grünen Zweig kommt, wenn nun auch noch Drohnen mit durchgefüttert werden müssen. Interessanter Weise werden die bereits adulten Drohnen bereits regelmäßig aus dem Stock gedrängt, hin und wieder liegt auch mal ein toter Drohn vor der Beute. Die Frage ist nur, warum produzieren sie dann jetzt noch welche nach?

Das Volk ist auf jeden Fall trotz meines Eingriffs recht ruhig geblieben. Ich habe mir auch wirklich sehr viel Mühe gegeben, keine Arbeiterinnen zu beschädigen oder zu verkleben. Die ausgeschnittenen Waben wanderten umgehend in den Gefrierschrank.

Die einzig gute Nachricht: Auf einem der Fotos, die Jamie gemacht hat, ist Königin Walburga zu sehen. Sie stiftet auch brav. Rundmaden und verdeckelte Arbeiterinnenbrut sind ebenfalls vorhanden

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Ich hatte auch kurz überlegt, das zuletzt gegebene Rähmchen wieder herauszunehmen, um die ganze Geschichte wieder kompakter zu bekommen und somit auch leichter beheizbar. Aber gerade da war ein wenig Pollen und schon recht viel Honig eingelagert, und das wollte ich ihnen nicht wieder wegnehmen. Und irgendwie hatte ich ja schon mit dem Drohnenbrutschneiden genug herumgepfuscht…

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Leider ist auch die Wetterprognose für die nächsten Tage nicht besser. Tagsüber 18°C, nachts 11°C, und weiterhin viel Regen. Es ist einfach furchtbar 😦

 

Gemüllkontrolle

Da letzte Woche das Wetter so sagen wir mal freundlich „unschön“ war, habe ich bis auf eine kleine Einfütterung den Deckel auf der Beute gelassen (was mir als neugierigem Menschen nicht leicht fällt). Dafür habe ich Mitte der Woche spät abends einmal den Boden der Beute abgefegt, um das Gemüll zu betrachten.

Und das habe ich dabei gefunden – hier schon etwas sortiert:

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Neben sehr viel Wachs, Holzspänen und Strohfasern (Hey – lasst das Trennschied in Ruhe!) lag ein Stück eines Abdomens (rechts oben) herum, und zwei sich noch bewegende Larven (links unter der Mitte). Darunter etliche weißliche und graue zunächst „undefinierbare“ Teile, von denen ich nach Recherche vermute, dass es sich um Kalkbrut-Mumien handelt.

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Das hat mich zunächst ein wenig beunruhigt, aber da es wirklich nur die wenigen waren, sollte es hoffentlich keine weiteren Probleme geben. Die nächsten Tage habe ich jeweils kurz den Boden durch die Inspektionsklappe kontrolliert, und es waren keine weiteren Mumien zu sehen. Es könnte natürlich sein, dass die alle von der Putztruppe aus der Beute befördert wurden.

Das erfreuliche an der Analyse: Ich konnte nur 2 Varroamilben finden 🙂

Gestern war dann das Wetter nach vormittäglichem Dauerregen gegen Mittag zur Abwechslung mal trocken und sonnig, und so konnte ich eine schnelle Durchsicht machen, um meine Bedenken wegen der Kalkbrut auszuräumen. Mit dem Bild das sich mir bot war ich sehr zufrieden. Sehr viel Brut in allen Stadien, keinerlei Anzeichen von irgendwie abnormaler Brut! Bilder gibt es von der Durchsicht leider keine, ich hatte leider das falsche Objektiv auf der Kamera. Hier das einzige vom erst kürzlich eingehängten Rähmchen, das schon wieder ganz ordentlich bebaut wurde:

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