Tag Archive: Füttern


Wieder komplett! :)

Am Donnerstag durfte der Schwarm gleich noch in seine neue Behausung einziehen. Unsere gelbe Beute stand ja seit Ende des Winters leer, als wir das drohnenbrütige Volk von Sansa I. aufgelöst haben.

Passender Weise zog also am Donnerstag Abend unsere „goldene“ Königin Aurea I. mit ihren vielen gelben Töchtern in die gelbe Kiste ein. Der Schwarm war stattliche 2,4 kg schwer. Ein Blick in die Schwarmkiste direkt vor dem Einlaufen:

Die Vorbereitungen fürs Einlaufen gehen mittlerweile sehr flott: Rampe mit Schalbrett und Pflastersteinen bauen, weiße Tischdecke darauf ausbreiten, Ränder etwas „hochmodellieren“, Flugloch auf, Deckel auf, Rähmchen rein (in diesem Fall habe ich sechs Stück gegeben), Wachstuch drüber (und zwar vorerst nur im Bereich der Rähmchen, damit es dort schön gemütlich dunkel ist). Fertig.

Dann werden die Bienen in der Schwarmkiste etwas mit Wasser besprüht und mit einem Ruck aus der Schwarmkiste auf die weiße Tischdecke gestoßen.

Und die hatten es dann recht eilig, ich habe es kaum geschafft, die Schwarmkiste abzustellen und das Handy zum Fotografieren in die Hand zu nehmen, da setzte sich der Schwarm schon in Bewegung. Es flogen kaum auch kaum Bienen auf.

10 Sekunden nach dem Abstoßen:

30 Sekunden nach dem Abstoßen:

Es ist einfach immer wieder ein so wunderschöner Anblick, wenn das Meer aus Bienen zu marschieren beginnt! Ich war schon fast ein bisschen enttäuscht, die besonders auffällige Königin nicht zu entdecken, als sie mir doch noch vor die Kamera lief und ich ihren Einzug filmen konnte! Das war wirklich toll!

Kaum verschwand sie im Flugloch, war eine deutliche Beschleunigung des ganzen Einzugs zu erkennen – sie rannten jetzt echt hinein (soweit möglich, es gab mal wieder einen Megastau).

Am nächsten Morgen hingen immer noch sehr viele Bienen außen an der Beutenwand.

 

Was mir dann etwas Sorge machte, war zum einen die dicke Traube, die innen hinter dem Flugloch hing, und vor allem die Kundschafterin, die sehr emsig auf der noch vorhandenen Traube im Flugloch tänzelte. Gefiel ihnen das neue Zuhause etwa nicht? Waren sie noch auf der Suche nach einer andere Bleibe? Das Risiko eines erneuten Auszugs wollte ich natürlich nicht eingehen. Also wurden die außen ansitzenden Bienen kurzer Hand mit einem weichen Teigspachtel ins Flugloch bugsiert und selbiges anschließend verschlossen. Ein kurzer Blick oben unter das Wachstuch ließ erkennen, dass die Traube noch nicht schön nach oben gestiegen war, sondern innen hinter dem Flugloch hing. Das hatte ich so noch nicht gehabt und ich hielt das auch für kein gutes Zeichen! Um sie nach oben zu locken, schmierte ich ein paar Esslöffel von ihrem eigenen Honig oben auf die Rähmchen drauf und begann auch gleich mit der Fütterung über einen Fluglochfütterer unter dem Trennschied hindurch um sie zum Bauen anzuregen. Wegen des warmen Wetters wurde die Beute auch noch mit einem Schirm schattiert, da ich ja Ausgangssperre für die Bienen verhängt hatte.

Am Nachmittag konnte ich dann mit der Hand durch das Wachstuch hindurch spüren, dass sie nun schön oben saßen. Puh, da war ich aber erleichtert. Am späten Abend habe ich dann das Flugloch wieder geöffnet und konnte noch mehr erleichtert am nächsten Morgen einen regulären Flugbetrieb und Einfliegen feststellen. Jetzt war ich mir auch relativ sicher, dass sie bleiben würden…

Grünes Sorgenkind

Unser Volk in der grünen Beute entwickelt sich langsam aber sicher ein wenig zum Sorgenkind. Irgendwie geht da nicht mehr so recht was vorwärts in der Volksentwicklung. Jamie und ich haben gestern in einer erneuten kurzen warmen Phase in der Mittagszeit eine Durchsicht gemacht, nachdem ich zwei Wochen lang die Beute nur zum Füttern geöffnet hatte. Leider war meine erneute Erweiterung um ein Rähmchen ein wenig zu früh gewesen. Die Bienen haben in zwei Rähmchen ziemlich viel Drohnenbrut angelegt, und es war wieder etwas mehr Kalkbrut auf dem Boden der Beute zu sehen.

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In der Ecke neben dem Flugloch ist auch ein wenig Schimmel zu sehen. Es verwundert ja ehrlich gesagt nicht, bei dem ätzenden Wetter, was hier seit Wochen herrscht. Ich konnte auch kaum mehr eingelagerten Pollen finden, auch kein Wunder, denn der wird bei den häufigen und starken Regengüssen vermutlich regelmäßig von den Blüten gespült. Es bringen zwar viele Sammlerinnen Pollen ein, aber der scheint relativ schnell verbraucht zu werden. Wir füttern in dieser Beute schon seit Wochen immer wieder, um das Wetter ein wenig zu kompensieren. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Volksentwicklung mehr oder weniger stagniert.

Ich fürchte die Kalkbrut geht auch ein wenig auf meine Kappe, die Erweiterung fiel vermutlich genau in eine Phase, in der vom ursprünglichen Schwarm viele Bienen ihr Lebensende erreicht hatten, und dadurch fällt es dem Rest nicht leicht, das Brutnest ausreichend warm zu halten.

Schweren Herzens habe ich mich dann gestern noch entschieden, die Drohnenbrut heraus zu schneiden. Keine schöne Aufgabe. Eigentlich möchte ich im Sinne der wesensgemäßen Haltung keinerlei Regulation dieser Art am Volk vornehmen. Ich fürchte nur, dass das Volk so vor dem Herbst nicht mehr auf einen grünen Zweig kommt, wenn nun auch noch Drohnen mit durchgefüttert werden müssen. Interessanter Weise werden die bereits adulten Drohnen bereits regelmäßig aus dem Stock gedrängt, hin und wieder liegt auch mal ein toter Drohn vor der Beute. Die Frage ist nur, warum produzieren sie dann jetzt noch welche nach?

Das Volk ist auf jeden Fall trotz meines Eingriffs recht ruhig geblieben. Ich habe mir auch wirklich sehr viel Mühe gegeben, keine Arbeiterinnen zu beschädigen oder zu verkleben. Die ausgeschnittenen Waben wanderten umgehend in den Gefrierschrank.

Die einzig gute Nachricht: Auf einem der Fotos, die Jamie gemacht hat, ist Königin Walburga zu sehen. Sie stiftet auch brav. Rundmaden und verdeckelte Arbeiterinnenbrut sind ebenfalls vorhanden

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Ich hatte auch kurz überlegt, das zuletzt gegebene Rähmchen wieder herauszunehmen, um die ganze Geschichte wieder kompakter zu bekommen und somit auch leichter beheizbar. Aber gerade da war ein wenig Pollen und schon recht viel Honig eingelagert, und das wollte ich ihnen nicht wieder wegnehmen. Und irgendwie hatte ich ja schon mit dem Drohnenbrutschneiden genug herumgepfuscht…

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Leider ist auch die Wetterprognose für die nächsten Tage nicht besser. Tagsüber 18°C, nachts 11°C, und weiterhin viel Regen. Es ist einfach furchtbar 😦

 

Kaum war es mal ein paar Tage am Stück schön, kommt die nächste Kälte- und Nässewelle auf uns zu. Es ist tatsächlich noch deutlich frustrierender, wenn man Bienen hält und diese dann nicht gescheit fliegen können!

Ich war gestern wirklich erstaunt, unter welch widrigen Umständen die kleinen Wesen noch ausfliegen um Nahrung zu sammeln. Das war schon kein leichter Nieselregen mehr, und trotzdem kamen immer wieder Sammlerinnen in die Beute zurück. Beeindruckend! Sehr amüsant ist auch, mit welchem Karacho die voll beladenen Damen in das Flugloch hinein donnern – das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Weniger amüsant finde ich, dass Kohlmeisens inzwischen wohl herausgefunden haben, wo die neuen Leckereien wohnen. Heute morgen ist doch glatt eine bis ans Flugloch ran! Unverschämt!!! Da muss wohl eine Katzenattrappe her…

Die toten Milben in der Beute gehen langsam gegen Null, aber es fallen doch immer noch welche. Gestern am Morgen waren es nochmal 14 Stück, heute noch 9. Neuer Gesamtstand sind somit 183 Milben. Und das sind wie ja nur die, die innerhalb der Beute von den adulten Bienen abgefallen sind und nicht weggeräumt wurden. Falls meine Bienen überhaupt irgendwas vom Boden wegräumen – es war schon interessant, was da an Gemüll herumlag. Oder sie haben sich ein Beispiel an unserem Sohn genommen und verzichten dankend auf jegliches Aufräumen 😉

Heute Nachmittag bekommen wir Besuch von unserem Imkerfreund aus dem Nachbarort. Ich fürchte nur dass der große Schirm wieder zum Einsatz kommen muss, damit wir überhaupt einen Blick hinein werfen können. Ich werde den Damen auch wieder Futter in den Leerraum stellen, da für die gesamte nächste Woche eher schlechtes Wetter mit Regen und Nachttemperaturen von nur 4°C vorhergesagt wird… 😦

Den Treppenaufgang zu den Bienen haben wir jetzt mit einem kleinen Warnschild versehen – sicher ist sicher 😉

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So, dann gehe ich jetzt mal Bio-Rübenzucker kaufen…