… wird vorweggenommen!

Warten auf einen Schwarmabgang kann ja durchaus seine schönen Momente haben:

Spaß beiseite, ich glaube unser Garten war noch nie so ordentlich wie zur Zeit, weil ich nur noch draußen am Arbeiten war, um ja keinen Schwarm zu verpassen…

Am Freitag konnte ich wie erwartet endlich die erste verdeckelte Weiselzelle bei den Grünen feststellen.

 

Aber dann: Kein Schwarm am Freitag (Wetter echt schön, besser als vorhergesagt und immer noch kein Regen), kein Schwarm am Samstag (den ganzen Tag kein Wölkchen am Himmel, ein wenig Wind), kein Schwarm am Sonntag (herrliches Wetter, leichter Wind, aber abends kräftige Gewitter)! Wegen der Urlaubsplanung des Schwarmempfängers drängte nun langsam die Zeit… Also hieß nun die neue Devise Schwarmvorwegnahme, und zwar heute, weil für die nächsten Tage viel Regenwetter angesagt ist. Während es ringsum schon wieder donnerte, sah ich zuerst kurz die Blauen durch, aber immer noch das gleiche Bild, viel Honig, keine Schwarmlaune. Aber die waren ja sowas von friedlich und ruhig trotz des Donnergrollens, es war eine wahre Freude!

Gemeinsam mit Markus ging es dann an die Durchsicht des grünen Volks mit Ziel „Königin finden und dingfest machen“. Leichter gesagt als getan! Wir brauchten fast eine geschlagene Stunde, um das inzwischen recht große Volk einmal von hinten nach vorne komplett abzusuchen. Königin haben wir dabei keine gefunden. Es wird viel Honig eingelagert, es nur noch sehr wenig frische Brut vorhanden – und die bereits verdeckelte Weiselzelle war offen und leer, wie auch die umliegenden auf der gleichen Wabe! In einer waren noch Reste des Futtersafts zu erkennen, aber keine Made darin.

Leider ist auf dem Foto gerade eine Arbeiterin vor die Weiselzelle gelaufen…

Sie haben also den Schwarmvorgang mit diesen Zellen irgendwie abgebrochen – denn geschlüpft konnte da noch nichts sein. Ich hatte bei der Kontrolle am Freitag die Beute auch nur ganz kurz offen gehabt, die Waben sehr vorsichtig bewegt, und es war warm gewesen. Ich hoffe ich habe sie nicht zu oft gestört und damit den Abbruch ausgelöst…

Auf jeden Fall waren auf den anderen Rähmchen noch Weiselzellen in allen möglichen Stadien zu sehen (mit Ei, mit dicker Made und verdeckelt), so dass wir den Schwarm trotzdem vorwegnehmen konnten.

Nur war leider die Königin war auf keinem der 17 Rähmchen zu finden – obwohl wir sie gemeinsam und somit gleichzeitig von beiden Seiten gründlich abgesucht hatten. Da das Wetter hielt suchten wir die Rähmchen dann noch ein zweites Mal ab, dieses Mal vom Flugloch zum Schied. Es war zum wahnsinnig werden! Ein Gewusel aus Arbeiterinnen und sehr vielen Drohnen – keine Königin! Und dann konnte ich sie im allerletzten Moment auf der vorletzten Wabe (!) doch noch entdecken, also weit weg von frischer Brut oder dem eigentlichen Brutnest (aber dessen Lage sehen die Grünen eh nicht so streng…).

Markus konnte sie dann schnell mit dem Clip einfangen (das wollte ich jetzt nicht noch vermasseln, und Markus hatte cleverer Weise schon mit Drohnen geübt!):

(Sorry für die sehr mäßigen Bilder heute – ich war ein wenig aufgeregt und in Eile und habe mit dem Handy leider immer nur ein Bild geschossen, ohne zu kontrollieren, ob man auch das sieht was man sehen soll – in diesem Fall die Königin… Grrr!)

Dann wurden noch von mehreren Waben die Bienen mit Hilfe des Trichters in die Schwarmkiste abgestossen bzw. abgefegt (wenn Weiselzellen auf der Wabe waren), und zuletzt die Königin in die Schwarmkiste dazugegeben.

Und dann war allerseits die Erleichterung recht groß, dass es jetzt doch noch geklappt hat mit unserer ersten Schwarmvorwegnahme. Einen Naturschwarm fangen finde ich dann doch irgendwie vergleichsweise einfach 😉

Ich wünsche Markus viel Freude an Louisa I. und ihrem Gefolge. Wer weiß, vielleicht werden „unsere“ Bienen ja jetzt noch berühmt – denn sie werden nun das erste Volk auf dem Werksgelände von BMW in München! Go, Team Mini!!!