Bei der Kontrolle der Diagnoseböden am Morgen des 28. Juli hat mich trotz eines bereits schon unguten Gefühls fast der Schlag getroffen! Zwar nur beim blauen Volk, aber da lagen so viele Milben auf dem Diagnoseboden, dass ich gar nicht erst zu zählen begonnen habe:
Dazu wieder der traurige Anblick deformierter Bienen: 😦
Im Vergleich dazu musste man die Milben bei den Böden in den beiden anderen Völkern schon fast suchen (hier von den Gelben – ein paar sind drauf, aber alles in Maßen):
Also war schleunigst eine Milbenbehandlung angesagt. Ameisensäure 60%ig mit dem Nassenheider-Verdunster war mein Mittel der Wahl. Ich hatte nur noch Säure für ein Volk vorrätig, daher begann ich erstmal beim Sorgenkind und behandelte Gelb und Grün am folgenden Tag. Da ich das Risiko einer Reinfektion vermeiden wollte, wurden alle drei Völker gleichzeitig behandelt. Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich den Verdunster „professional“ eingesetzt, und nicht mehr die Variante im Rähmchen. Dafür habe ich für alle Beuten Rahmen gebaut, die oben auf gesetzt werden konnten. Unter die Rahmen kam jeweils noch ein Varroagitter, so dass die Bienen keinen Zugang zum Verdunster hatten. Ich konnte so auch ganz leicht und schnell die Verdunstungsrate kontrollieren, ohne die Bienen groß zu stören. Ich hoffe das klappt so wie ich mir das vorgestellt habe. Ganz oben drauf dann kommen dann Wachstuch, Dämmplatte und Deckel:
Nach drei Tagen habe ich die Verdunstungsmenge kontrolliert, sie war trotz hoher Temperaturen bei 25ml pro Tag. Nach einer Woche habe ich dann ein zweites Mal kontrolliert und musste Säure nachfüllen, da es zwischenzeitlich sogar Ende 30°C hatte und der Säureverbrauch dann wohl doch noch gestiegen ist. Trotz der erhöhten Verdunstung schien die Behandlung die Bienen aber nicht zu beeinträchtigen, was auch vom Hersteller so angegeben ist. Lediglich an den ganz warmen Tagen saßen nachmittags und abends viele „auf der Terrasse“ (was sie aber auch ohne AS gerne mal tun). Leider wurden sie dort einmal von einem Wahnsinnsunwetter überrascht und teilweise regelrecht auf den Boden gespült, wo sie sich aber am nächsten Morgen wieder aufrappelten und nach Hause zurückkehrten.
Für die nächste Woche ist eher kühleres Wetter vorhergesagt, was den Bienen vermutlich ganz angenehm sein wird. Am Freitag werden sie dann vom ätzenden Gestank befreit. Ich bin wirklich froh, wenn die Behandlung geschafft ist und hoffe es war noch rechtzeitig für unsere Blauen!