Tag Archive: Ameisensäure


Volk verloren :(

Irgendwann musste es mich ja auch mal erwischen. Ich war so stolz gewesen, dass ich seit Beginn meiner „Imkerkarriere“ im Mai 2016 noch kein einziges Volk wegen Varroamilben verloren hatte, aber letzten Herbst ist leider genau das eingetreten. Ausgerechnet eines der beiden Schulvölker… 😦

Das Volk hatte Mitte Mai einen schönen Schwarm gehabt, es ist alles wunderbar verlaufen und die neue Königin Maria I. (nach Frau Montessori benannt) ist Mitte Juni ganz brav am Eierlegen gewesen. Das Volk hat sich sehr gut entwickelt, ich konnte sogar etwas Honig ernten. Soweit so gut. Über den Sommer konnte ich dann bereits beobachten, dass einfach immer Unmengen an Wespen an der Beute waren. Das Arbeiten war trotz Imkerjacke und Handschuhen schon beinahe unangenehm, weil es so viele waren. Auch in der Beute! Die Bienen waren häufig unruhig – kein Wunder.

Am 14. August habe ich dann die erste Milbenbehandlung mit Ameisensäure im Nassenheider Verdunster durchgeführt.

Ich hatte schon ein bisschen Hoffnung, dass der Säuredunst in der Beute nicht nur die Milben abtöten würde, sondern auch für die Wespen unangenehm wäre und sie ihre ständigen Attacken etwas herunterfahren würden. Nach 14 Tagen Behandlung gab es dann eine Pause von zwei Wochen, und gleich danach wurde die zweite Behandlungsrunde durchgeführt. Auf dem eingelegten Diagnoseboden waren jeweils ganz schön viele tote Milben zu sehen, deutlich mehr als bei den Nachbarn.

Im Anschluss wurden alle Völker gefüttert und relativ in Ruhe gelassen. Und da muss ich mir leider selber an die Nase packen. Ich bin, auch aufgrund der Pandemie und der fehlenden BienenAG-Stunden, natürlich nicht so oft am Schulstand gewesen wie sonst. Meine zu Hause sehe ich ja täglich in irgendeiner Form, und wenn es nur der allmorgendliche kurze Blick zum Fenster hinaus ist. Das war wohl ein Fehler gewesen. Denn wenn ich öfter die Beuten beobachtet hätte, wäre mir wohl aufgefallen, dass die Wespenplage keineswegs weniger, sondern eher mehr im Herbst geworden war. Ende Oktober (!) habe ich dann die Beuten noch einmal geöffnet, um eine letzte Futterkontrolle zu machen, und da bot sich mir in der kleinen Beute leider ein echt schlimmes Bild. Zum einen war Mäusekot auf dem Beutenboden zu sehen (trotz des verkleinerten Fluglochs!) Zum anderen waren Unmengen toter Bienen auf dem Boden der Kiste, und der klägliche Rest war von Milben nur so übersät. Und wenn erst mal so viele Milben schon auf den adulten Arbeiterinnen zu sehen sind, ist meist Hopfen und Malz verloren…

Die Königin habe ich nicht gesehen, ich habe aber wegen der niedrigen Temperaturen auch gar nicht lange gesucht, da ich frische Stifte gesehen hatte.

Suchbild mit Milben: 😦

Mir war zu diesem Zeitpunkt relativ klar, dass das Volk den Winter so auf keinen Fall überleben würde. Und so war es dann leider auch, als ich kurz vor Weihnachten die Restentmilbung mit Osalsäure machen wollte, lebte es bereits nicht mehr. 😦 Es war noch etliches Futter eingelagert, welches ich zum Teil zu den Nachbarn dazuhängte, und zum Teil mit nach Hause nahm als Notreserve.

Ich verstehe bis heute nicht, wie die Milbenpopulation derartig explodieren konnte. Bei allen anderen Völkern wurden die lästigen Plagegeister auch ausreichend dezimiert. Ich habe alles gleich und gleichzeitig gemacht. Das ist echt unverständlich. Der einzige Erklärungsversuch ist die massive und ständige Störung durch die Wespen. Wenn ich an der Beute gearbeitet habe, waren ständig mindestens 20 Wespen gleichzeitig in und an der Beute. Hier mal nur ein kurzes und nicht besonders gutes Video, das das Ausmaß zumindest erahnen lässt:

Es muss für das Volk ein immenser Stress gewesen sein, die Wespen ständig abzuwehren, und die Verluste an Arbeiterinnen waren auf Dauer sicherlich auch eine deutliche Schwächung des Volkes. Vermutlich hat darunter auch das Hygieneverhalten der Bienen gelitten – anders kann ich mir die Milbenplage nicht erklären. Aufgrund des Schwarms hatten wir ja ohnehin eine brutfreie Zeit, in der die Milben natürlich reduziert werden. Und bei allen anderen Völkern war die zweifache Behandlung erfolgreich gewesen. Auch bei den direkten Nachbarn. Ich hatte beide Schulvölker auch extra schon nur mit Invertzuckersirup gefüttert, um nicht noch mehr Wespen durch den verführerischen Honigduft meiner normalen Futtermischung anzulocken.

Ich kann nur hoffen, dass sich diese Wespenplage heuer nicht wiederholt, ansonsten muss ich mir eine bessere Strategie als nur Fluglochverkleinerung einfallen lassen. Das Volk war natürlich auch sehr friedfertig gewesen – was ja ideal für ein Volk an einer Grundschule ist. Ich kann ja schlecht aggressive Stecher (die ich auch gar nicht hätte und auch gar nicht will) an einer Schule aufstellen…

So nah an einem Acker muss wohl auch das Mäusegitter deutlich früher eingesetzt werden. Ich dachte es würde reichen, wenn man es zum ersten Frost anbringt. Viele Fehler, aus denen ich hoffentlich genug gelernt habe, um es in Zukunft besser machen zu können. Das war bislang mit Abstand die größte Enttäuschung meiner Imkerlaufbahn gewesen. Aber es hilft ja nichts, aufstehen, Krönchen richten und besser und aufmerksamer weiter machen!

Nachdem ich am gestrigen Elternabend in der Schule zurecht „Schelte“ bekommen habe, weil der letzte Eintrag schon so lange her ist, muss ich diesen Missstand natürlich sofort beheben! 😉

Was ist inzwischen alles geschehen? Gar nicht so viel… Die erste Runde der Ameisensäurebehandlung habe ich bei allen drei Garagenvölkern ab dem 12. August durchgeführt. Vor dem Urlaub habe ich bei unserem turbulenten Balkonvolk noch einmal Weiselzellen gebrochen, da alle unsere Völker bereits zu 99% drohnenfrei waren und ein Umweiseln in meinen (vermutlich unwissenden und ignoranten) Augen keinen Sinn mehr machte… Königin Nera I. war ja brav am Stiften, und ich wähnte das Volk jetzt eigentlich erst mal geordnet und einwinterungssicher. Dazu später mehr… 😉

Nach unserem Urlaub war es dann hier in Südbayern immer noch sehr heiß (und auch trocken), so dass ich die zweite AS-Behandlungsrunde erst mal nur mit dem kleinen und dann mittleren Docht starten konnte. Dieses Mal wurden alle fünf Völker behandelt. Bei der Durchsicht vor der Behandlung war soweit bei allen Völkern alles in Ordnung, nur hatten die Bienen in der bunten Beute (unsere „Hippies“) wohl das Projekt Umweiseln nicht aufgegeben. Nach unserer zweieinhalbwöchigen Abwesenheit konnte ich nur noch Weiselzellen im Rückbau erkennen. Aber Königin Nera war anwesend, weshalb ich erstmal davon ausging, dass die Regentin selbst das Projekt beendet hatte…

 

Während der zweiten Behandlung gab es dann einen kurzen Wetterumschwung mit den ersten kalten Nächten (Frost auf Dächern und Autos!), aber nach dem Umstieg auf den größten Docht war die Verdunstungsrate wieder in Ordnung.

Letzten Donnerstag habe ich dann bei herrlichstem Wetter bei den Garagenvölkern die Aufbauten samt Verdunstern entfernt und dabei kurz durchgeschaut. Allen Völkern scheint es gut zu gehen, alle Königinnen waren anwesend und (z.T. wieder) in Eiablage (unten im Bild Fuega I.).

Da ist bei mir immer die Erleichterung groß, vor allem nach dem heurigen Königinnendebakel bei Grün und Bunt… Die Futtervorräte sahen auch ganz gut aus, sicherheitshalber haben aber alle drei Völker noch einmal 2,5 Kilo Sirup bekommen. Ich habe mich dieses Mal für Sirup entschieden, weil die Wespenbelagerung heuer wirklich enorm ist, und ich die Situation nicht noch durch den Geruch von offenem Honig verstärken wollte. Aber alle Völker sind groß und stark genug um sich auch ohne Räubergitter ganz gut behaupten zu können.

Am Freitag dann das gleiche Prozedere auf dem Balkon, Pia I. konnte ich nach einem kurzen Schreck auch finden. Auf der Diagnoseschublade des roten Volks lagen im Vergleich am meisten Milben, obwohl es ein heuer einlogierter Schwarm ist! In Zukunft werde ich Schwärme vermutlich auch zweimal behandeln…

Ja, und dann der Blick zu unseren „Blumenkindern“, die ja immer wieder für Überraschungen gut sind. Zunächst einmal ist inzwischen wieder erfreulich viel Leben in der Bude:

Und dann bei der Kontrolle auf Brut und Königin das hier:

Eine Königin (die ich gerade bei der Eiablage beobachten konnte) – aber nicht Nera! Die hier war nicht so extrem dunkel (siehe erstes Bild im Post), sondern hatte deutliche leuchtend goldene Streifen! Das Volk hat also doch erfolgreich umgeweiselt! Königin Nera I. ist (vermutlich) tot – lang lebe Königin Nova I.! (Und möge sie jetzt bitte für Ruhe und Ordnung in der Kiste sorgen!!!)

Am 23. September konnten wir eine relativ ungewöhnliche Beobachtung bei den Bunten machen: Am Nachmittag war relativ abrubt ein lautes Summen vom Balkon zu hören, und ich konnte von unten zunächst nur auffällig viele Bienen beim Einfliegen beobachten. Vom Balkonfenster aus sah das Ganze so aus:

Viele sterzelnde Bienen auf dem Flugbrett! Es war sehr windig, und nach einer halben Stunde war der Spuk auch wieder vorbei. Ich vermutete damals, dass die Sterzlerinnen einfach den Jungbienen den Weg zurück in die Kiste weisen wollten, denn die wurden bei ihren Flugübungen ganz schön herumgeblasen. Im Nachhinein betrachtet könnten sie aber auch in Erwartung der Heimkehr ihrer Jungkönigin vom Hochzeitsflug gewesen sein… Wir werden es nie erfahren! 😉

Höchste Eisenbahn…

… wurde es für die Ameisensäurebehandlung gegen Varroamilben, die ich am Mittwoch nun endlich begonnen habe. Bei der letzten Honigernte am 04. August musste ich mit großem Entsetzen im gelben Volk ein paar Milben auf den ganz jungen Bienen herumkrabbelnd zur Kenntnis nehmen… Leider war es aufgrund der anhaltenden Hitzewelle aber vorher einfach nicht möglich, die Behandlung zu beginnen. Bis auf das bereits einmal behandelte bunte Balkonvolk habe ich alle Völker mit den Aufsätzen versehen, die sich bereits letztes Jahr bewährt haben. Ein wenig habe ich sie noch modifiziert:

Unten wurde noch ein Rahmen angebracht, damit sie nicht mehr verrutschen können und besser abschließen, und das Gitter wurde innen von unten angenagelt:

Somit haben die Bienen nun keinen Zugang zu der eigentlichen Behandlungsapparatur, dem Nassenheider Verdunster (professional). Da es am Mittwoch entgegen der ursprünglichen Prognose immer noch sehr heiß war, habe ich zunächst nur den kleinen Docht benutzt, und am nächsten Tag, als dann die Abkühlung samt langersehntem Regen endlich kam, gegen den großen ausgetauscht. Die Verdunstung betrug nach 24 Stunden recht genau 25ml in allen vier Kisten, morgen kontrolliere ich noch einmal.

Abends saßen bei den folgenden Tagen mal ein paar Bienen außen am Flugloch, aber es war bislang kein übermäßiges Ventilieren zu beobachten. Ich hoffe sehr, dass sie die Behandlung wieder gut vertragen…

Beim grünen Volk musste ich vor der Behandlung noch 5 Liter auf die Schnelle einfüttern, weil die im Gegensatz zu allen anderen Völkern kurz vor dem Verhungern waren. Da hat sich wohl doch die lange Absenz einer Königin samt geregeltem Stochbetrieb bemerkbar gemacht. Die Brutbretter der Neuen sehen allerdings wirklich vielversprechend aus.

Sehr zur Freude der heuer wirklich zahlreichen Wespen ist der Drohnenrauswurf auch bei allen Völkern voll im Gange bzw. sogar schon abgeschlossen. Das reinste Gemetzel, was die Gelbschwarzen da um die Beuten veranstalten! In diesem Jahr sind wirklich sehr viele Wespen unterwegs, ihnen scheint das warme, trockene Wetter hier zu bekommen.

Selbiges habe ich auch noch genutzt! Ein paar alte Brutwaben wurden dank der Hitze im Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen – und zwar in Rekordzeit (nur eine gute halbe Stunde!):

Übrig bleibt oben nur ein „Skelett“ aus Puppenhäutchen, das wachst landet unten im Auffangbehälter. Man muss nur beim Reinigen des Behälters und Entnehmen des Wachses nur echt flott sein – denn der Geruch zieht Bienen und Wespen mehr als rasant an…

Wenn ich diesen Gedanken im Kopf habe, sollte ich immer genügend Zeit mitbringen, denn meistens klappt das bei mir und meinen Bienen überhaupt gar nicht. Zumindest nicht bei den Blauen und bei den Balkoniern…

Fangen wir aber mal beim gelben Volk an! Hier ist soweit alles in Ordnung, ich habe gestern eine Durchsicht gemacht, es ist genug Honig drin, so dass ich nächste oder übernächste Woche etwas ernten kann. Ich habe die reinen Honigwaben schon in Richtung Schied umgehängt (sie hatten 2 reine Vorratswaben an Position 2 und 3, wo ich mit Leerrähmchen erweitert hatte). So muss ich dann bei der Ernte nicht wieder alles verschieben und störe so wenig wie möglich.

Bei den blauen habe ich auch kurz in den Honigraum geschaut, hier wird weiter gebaut und eingetragen – sehr schön. Ich wollte auch noch durch die Wartungsklappe schauen, ob unten wieder Wildbau entstanden ist, aber der Raum unter den Rähmchen ist komplett mit Bienen zugestopft… Ich hatte leider kein Handy zum Fotografieren dabei, aber voller geht es nicht mehr!

Bei den roten habe ich nur das letzte Rähmchen am Schied angeschaut, aber das wird jetzt nur noch sehr langsam ausgebaut, somit haben sie kein neues gebraucht. Dafür haben sie in den leeren Raum unsere gesammelten noch ungespülten Honiggläser zum Ausschlecken hineingestellt bekommen – natürlich nur vom eigenen Honig!

Und dann wollte ich noch kurz beim Balkonvolk in der kleinen ERB schauen, ob inzwischen ein Brutnest zu erkennen ist. Auf den ersten Blick große Freude:

 

Königin Nera scheint mit der Eiablage in Fahrt gekommen zu sein. Es ist eine kleine Fläche mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut (! HURRA !) zu sehen. Und reichlich Stifte und junge Maden. Und dann war noch was anderes zu sehen, un zwar ein gutes halbes Dutzend davon:

Schwarmzellen! Und zwar verdeckelt!!! Ich dreh echt durch mit denen. Das war es somit kurz hineingucken. Da das Volk nun wirklich nicht groß ist, machte ich mich auf die Suche nach einer möglichen Ursache dafür, dass sie so spät im Jahr noch schwärmen wollen.

Und leider war ein möglicher Grund auch recht zügig gefunden:

Auf der noch nicht verdeckelten Drohnenbrut aus der Drohnenbrütigkeitsphase konnte man Varroamilben sehen, und auch auf zwei adulten Drohnen saßen Milben. Oh je – das Volk versuchte also womöglich nur eine Flucht nach vorne vor dem Varroabefall. Ich entfernte gründlichst alle Schwarmzellen und begann sofort mit einer Ameisensäurebehandlung, die ich eigentlich erst mit den anderen Völkern gemeinsam nach der nächsten Ernte durchführen wollte. Aber es nutzt ja nichts. Wenn man schon Milben auf den erwachsenen Bienen sitzen sieht, ist es allerhöchste Eisenbahn etwas zu unternehmen.

Für die Behandlung wurde ein Varroagitterstück zurecht geschnitten, und zwischen die Brutzarge und die aufgesetzte Leerzarge gelegt. In die nun für Bienen unzugängliche Leerzarge kam dann ein Nassenheider Verdunster professional mit 250 ml 60% Ameisensäure.

In den nächsten Tagen werde ich die Verdunstungsrate kontrollieren. Morgen soll ja erst mal Regenwetter kommen, und ab Samstag kommt der Sommer wieder zurück. Es ist also mal wieder Daumendrücken für das Balkonvölkchen angesagt. Ich hoffe dass Königin Nera trotz der Ameisensäuredämpfe weiter stiftet und die Brut die Behandlung auch gut übersteht…

Leise rieselt…

… die Milbe. Die zwei Wochen Behandlung waren am Freitag um, wegen Schietwetter konnte ich aber erst am gestrigen Samstag die Bienen von den Verdunstern befreien und die Diagnoseböden entnehmen. Die Ergebnisse entsprachen durchaus den Prognosen (basierend auf der dreitägigen Kontrolle des natürlichen Milbentotfalls).

Gelbes Volk:

Es war etwas ausgeräumte Brut zu sehen, aber insgesamt erfreulich wenig Milben!

Grünes Volk: (ich frage mich wie sie den Strohhalm da so reinbekommen haben…)

Ebenfalls tote Brut, und insgesamt viel mehr Gemüll.

Bei genauerer Betrachtung etwas mehr Milben als bei den Gelben, aber alles noch in Maßen. Dafür Unmengen an zerknabberten Brutzelldeckeln und echt viele Fühler?

Und dann zu meinem aktuellen Sorgenkind, dem blauen Volk:

Hier hat mich fast der Schlag getroffen, denn man sieht vor lauter Milben den Boden fast nicht mehr… 😦

Auch hier tote Brut (aufgrund des schlechten Wetters der letzten Tage konnten die Bienen diese nicht hinaus bringen), und man konnte viele verkrüppelte Bienen erkennen:

Die schiere Masse der Milben war echt schrecklich anzusehen:


Hoffentlich kann sich dieses Volk nochmal irgendwie wieder erholen… Auf jeden Fall werde ich wohl nochmal eine zweite Ameisensäurebehandlung im September machen.

Was mir trotz der prekären Lage ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte, war die „Nachricht“, die mir meine blauen Damen mit Propolis ins Gitter unter dem Verdunster geschrieben haben: 🙂

Ich möchte ja nicht wissen, was sie da geschrieben haben 😉

Heute haben Tobi und ich dann noch in allen drei Beuten eine Durchsicht gemacht. Wir konnten in allen drei Beuten zwar keine Königin sehen und auch keine Maden, aber Stifte. Bei blau und gelb nur sehr wenige, bei grün etwas mehr. Offensichtlich sind alle drei Königinnen aus der Brut gegangen und haben gestern erst wieder angefangen. Ich vermute das lag an der erhöhten Verdunstungsrate aufgrund der zwischenzeitlich immer wieder hohen Temperaturen.

 

Kampf der Milbe!

Bei der Kontrolle der Diagnoseböden am Morgen des 28. Juli hat mich trotz eines bereits schon unguten Gefühls fast der Schlag getroffen! Zwar nur beim blauen Volk, aber da lagen so viele Milben auf dem Diagnoseboden, dass ich gar nicht erst zu zählen begonnen habe:

Dazu wieder der traurige Anblick deformierter Bienen: 😦

Im Vergleich dazu musste man die Milben bei den Böden in den beiden anderen Völkern schon fast suchen (hier von den Gelben – ein paar sind drauf, aber alles in Maßen):

Also war schleunigst eine Milbenbehandlung angesagt. Ameisensäure 60%ig mit dem Nassenheider-Verdunster war mein Mittel der Wahl. Ich hatte nur noch Säure für ein Volk vorrätig, daher begann ich erstmal beim Sorgenkind und behandelte Gelb und Grün am folgenden Tag. Da ich das Risiko einer Reinfektion vermeiden wollte, wurden alle drei Völker gleichzeitig behandelt. Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich den Verdunster „professional“ eingesetzt, und nicht mehr die Variante im Rähmchen. Dafür habe ich für alle Beuten Rahmen gebaut, die oben auf gesetzt werden konnten. Unter die Rahmen kam jeweils noch ein Varroagitter, so dass die Bienen keinen Zugang zum Verdunster hatten. Ich konnte so auch ganz leicht und schnell die Verdunstungsrate kontrollieren, ohne die Bienen groß zu stören. Ich hoffe das klappt so wie ich mir das vorgestellt habe. Ganz oben drauf dann kommen dann Wachstuch, Dämmplatte und Deckel:

Nach drei Tagen habe ich die Verdunstungsmenge kontrolliert, sie war trotz hoher Temperaturen bei 25ml pro Tag. Nach einer Woche habe ich dann ein zweites Mal kontrolliert und musste Säure nachfüllen, da es zwischenzeitlich sogar Ende 30°C hatte und der Säureverbrauch dann wohl doch noch gestiegen ist. Trotz der erhöhten Verdunstung schien die Behandlung die Bienen aber nicht zu beeinträchtigen, was auch vom Hersteller so angegeben ist. Lediglich an den ganz warmen Tagen saßen nachmittags und abends viele „auf der Terrasse“ (was sie aber auch ohne AS gerne mal tun). Leider wurden sie dort einmal von einem Wahnsinnsunwetter überrascht und teilweise regelrecht auf den Boden gespült, wo sie sich aber am nächsten Morgen wieder aufrappelten und nach Hause zurückkehrten.

Für die nächste Woche ist eher kühleres Wetter vorhergesagt, was den Bienen vermutlich ganz angenehm sein wird. Am Freitag werden sie dann vom ätzenden Gestank befreit. Ich bin wirklich froh, wenn die Behandlung geschafft ist und hoffe es war noch rechtzeitig für unsere Blauen!

 

… und es lief suboptimal. Zunächst war die Verdunstungsrate ja innerhalb der vorgegebenen Parameter geblieben. Als ich am Montag wieder kontrollierte, waren die Verdunster in beiden Beuten leer! Es war also zuviel in zu kurzer Zeit verdunstet trotz des kleinstmöglichen Dochts. Das erklärt natürlich die toten Bienen, die ich beobachten konnte. Es waren jetzt keine Unmengen, aber deutlich mehr als normal. Auch scheint die Brut betroffen worden zu sein, denn es wurden auch tote Larven aus der Beute geworfen. Das Bild ist leider total unscharf, aber ich hatte Imkerbluse und Lederhandschuhe an und konnte überhaupt nicht erkennen, ob die Kamera richtig fokussiert hatte. Auf jeden Fall sind die toten Bienen zu erkennen. Normalerweise liegen da maximal ein bis zwei Tiere… 😦

DSC07600

Da die ganze Tortur aber womöglich umsonst war, wenn ich den minimalen Behandlungszeitraum von 10-12 Tagen nicht einhalte, habe ich nochmal Ameisensäure nachgefüllt. Am Wetter kann die zu schnelle Verdunstung eigentlich nicht gelegen haben. Es waren zwar zwischendrin mal ein oder zwei heiße Tage (und die nicht mal am Stück), aber überwiegend war es feucht und kühl. Unsere Damen haben die Verdunstung wohl durch starkes Ventilieren so angetrieben. Das war ja auch zu beobachten – sobald es etwas wärmer und trocken war, hing eine ganze Meute draußen um das Flugloch und föhnte kräftig um den Säuredunst aus der Beute zu bekommen.

Die gute Nachricht ist: In beiden Beuten waren Stifte zu sehen, die Königinnen haben wohl beide die Behandlung unbeschadet überstanden und sind auch nicht aus der Eiablage gegangen. Heute ist Tag 9 der Behandlung, ich denke bis Freitag lasse ich die Verdunster noch drin, und dann muss es gut sein. Ich ärgere mich schon ein wenig, dass ich keinen Diagnoseboden habe. Es wäre schon schon interessant gewesen zu wissen, wie stark der Befall gewesen war und viele Varroen tatsächlich abgefallen sind… Nächstes Mal!

Das blaue Volk hat in der Zwischenzeit auch bei der Zerstörung des Verdunster-Vlieses ganze Arbeit geleistet:

DSC07601

Notiz an mich selbst: Reißnägel sind nicht geeignet, um den Verdunster auf dem Rähmchen zu befestigen – die Säure zerstört sie sehr schnell. Nächstes Mal also Edelstahlschräubchen…

Ich bin echt froh, wenn wir die Behandlung am Freitag heil überstanden haben!

Kampf der Varroa!

Am Montagnachmittag habe ich mit der Behandlung gegen die Varroamilbe in beiden Beuten begonnen. Ich benutze dazu 60%ige Ameisensäure und den Nassenheider Verdunster. Ein wenig Bastelarbeit war vorab nötig: zum einen wurde der Verdunster in ein leeres Rähmchen montiert, zum anderen habe ich mühsam versucht einen Diagnoseboden herzustellen. Erst splitterten die doofen Kunststoffplatten beim Sägen dauernd, und dann passte zu allem Überfluss das fertige Ding nicht in die Beute, weil es einfach 2mm zu lang war… Was habe ich mich da geärgert! Naja, ab in die Tonne damit und ohne Diagnoseboden die Behandlung begonnen. Dazu werden 200ml Ameisensäure in den Verdunster eingefüllt, die dann über ca. 2 Wochen mittels eines Dochts auf ein Vliestuch tropfen und dann verdunsten sollen.

Heute habe ich nach 2 Tagen die bereits verdunstete Menge kontrolliert.

DSC07536

Es sind in beiden Beuten knapp 20ml pro Tag und somit im Rahmen. Soweit so gut. Die Bienen scheinen die Behandlung auch einigermaßen gut zu vertragen. Gestern war es sehr ruhig an den Fluglöchern, das Wetter war aber auch eher nicht so prickelnd. Heute dagegen ist es sommerlich warm bei leichtem Wind, und es sitzen deutlich mehr Bienen als sonst draußen und fächeln. Es lagen auch ein paar mehr tote Bienen als sonst um die Beute, aber nur etwa eine Handvoll. In zunehmendem Maße werden nun auch beim grünen Volk die Drohnen aus der Beute gedrängt und abgestochen…

DSC07535

In der blauen Beute lagen gestern Abend auch einige tote Milben am Boden, bei den grünen waren es eher wenige. Tja, da wäre jetzt ein Diagnoseboden für eine quantitative Analyse schön… 😦

Morgen soll es ziemlich heiß werden, da werde ich die Kästen sicherheitshalber wieder beschatten.