Tag Archive: Waben einschmelzen


Volk aufgelöst :(

Wie schon berichtet ist unser gelbes Volk leider über den Winter drohnenbrütig geworden. Da noch einige Arbeiterinnen in der Beute waren, sollten diese nun, anstatt kläglich zu Grunde zu gehen, zu meiner Imker- und Glasperlerfreundin Bine umziehen und eines ihrer Völker verstärken, das sehr schwach aus dem Winter gekommen war.

Letzten Montag habe ich am späten Nachmittag bei sehr frühlingshaften Temperaturen die Waben alle im Garten auf einem weißen Tuch abgekehrt. Bei erneuter genauer Betrachtung hatte ich keine Königin finden können, aber auffälliger Weise waren zu ca. 99% nur Drohnenzellen bestiftet, und die auch alle schön mit einzelnen Eiern mittig am Grund. Daher vermutete ich eine unbegattete Königin im Volk, denn sonst war bisher immer wildes Stiften über alle Zellen zu sehen gewesen.

Ich hängte fünf Rähmchen wieder zurück in die Beute, damit alle zurückfliegenden Bienen sie wieder besiedeln konnten. Auf dem Tuch blieben überwiegend junge Drohnen zurück, und auch ein etwas größeres Bienenknäuel, in dem ich aber auch keine eindeutige Königin ausmachen konnte.

Am nächsten Tag kam Bine dann gegen Mittag zum Abholen. Gemeinsam kehrten wir die Bienen von den fünf Waben in eine Schwarmkiste.

Bine hatte ihre Einraumbeute mit einem dicht schließenden Trennschied versehen, das einen mit Zeitungspapier verschlossenen Durchgang hatte. Bereits am nächsten Tag waren meine „Gelben“ wohl erfolgreich ins Volk aufgenommen worden und verstärkten den Flugbetrieb merklich. Es freut mich wirklich sehr, dass so wenigstens ein Volk die Chance auf Rettung erhalten hat.

Die Waben wurden dann eingeschmolzen, da ich aktuell NULL Kapazität im Gefrierfach habe, um die restliche Drohnenbrut (ohnehin nicht viel) und eventuell vorhandenen Wachsmotten abzutöten.

 

Höchste Eisenbahn…

… wurde es für die Ameisensäurebehandlung gegen Varroamilben, die ich am Mittwoch nun endlich begonnen habe. Bei der letzten Honigernte am 04. August musste ich mit großem Entsetzen im gelben Volk ein paar Milben auf den ganz jungen Bienen herumkrabbelnd zur Kenntnis nehmen… Leider war es aufgrund der anhaltenden Hitzewelle aber vorher einfach nicht möglich, die Behandlung zu beginnen. Bis auf das bereits einmal behandelte bunte Balkonvolk habe ich alle Völker mit den Aufsätzen versehen, die sich bereits letztes Jahr bewährt haben. Ein wenig habe ich sie noch modifiziert:

Unten wurde noch ein Rahmen angebracht, damit sie nicht mehr verrutschen können und besser abschließen, und das Gitter wurde innen von unten angenagelt:

Somit haben die Bienen nun keinen Zugang zu der eigentlichen Behandlungsapparatur, dem Nassenheider Verdunster (professional). Da es am Mittwoch entgegen der ursprünglichen Prognose immer noch sehr heiß war, habe ich zunächst nur den kleinen Docht benutzt, und am nächsten Tag, als dann die Abkühlung samt langersehntem Regen endlich kam, gegen den großen ausgetauscht. Die Verdunstung betrug nach 24 Stunden recht genau 25ml in allen vier Kisten, morgen kontrolliere ich noch einmal.

Abends saßen bei den folgenden Tagen mal ein paar Bienen außen am Flugloch, aber es war bislang kein übermäßiges Ventilieren zu beobachten. Ich hoffe sehr, dass sie die Behandlung wieder gut vertragen…

Beim grünen Volk musste ich vor der Behandlung noch 5 Liter auf die Schnelle einfüttern, weil die im Gegensatz zu allen anderen Völkern kurz vor dem Verhungern waren. Da hat sich wohl doch die lange Absenz einer Königin samt geregeltem Stochbetrieb bemerkbar gemacht. Die Brutbretter der Neuen sehen allerdings wirklich vielversprechend aus.

Sehr zur Freude der heuer wirklich zahlreichen Wespen ist der Drohnenrauswurf auch bei allen Völkern voll im Gange bzw. sogar schon abgeschlossen. Das reinste Gemetzel, was die Gelbschwarzen da um die Beuten veranstalten! In diesem Jahr sind wirklich sehr viele Wespen unterwegs, ihnen scheint das warme, trockene Wetter hier zu bekommen.

Selbiges habe ich auch noch genutzt! Ein paar alte Brutwaben wurden dank der Hitze im Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen – und zwar in Rekordzeit (nur eine gute halbe Stunde!):

Übrig bleibt oben nur ein „Skelett“ aus Puppenhäutchen, das wachst landet unten im Auffangbehälter. Man muss nur beim Reinigen des Behälters und Entnehmen des Wachses nur echt flott sein – denn der Geruch zieht Bienen und Wespen mehr als rasant an…