… gab es in der grünen Beute schon wieder reichlich Chaos. Wie schon berichtet gab es Räuberei. Inzwischen bin ich nach einem Tipp von Frank zur Fluglochverengung 3.0 übergegangen. Version 2.0 hat zwar sehr gut gegen Räuber funktioniert, aber bei über 30°C war es mir wichtig, dass die Bienen genug Luft zum Kühlen in den Stock ventilieren können, und das war bei Version 2.0 leider nicht möglich.
Hier die verschiedenen Designs im Vergleich:
1.0 (einfach nur eine drastische Verkleinerung des Lochs)
1.1 (gleiches Design aber größere Öffnung)
2.0 (Flugloch verkleinert und versteckt)
3.0 (Flugloch vergittert mit kleinen versteckten Eingängen unten und oben)
Letztere Version scheint ihren Zweck gut zu erfüllen ohne einen Hitzestau verursachen. Hier auf dem Bild die relativ dunkle Biene unter der Mitte des Gitters sieht nach einer Räuberin aus – zumindest versuchte sie 10 Minuten lang auf direktem Weg durch das Gitter hineinzugelangen, während alle anderen recht zügig den Eingang oben oder unten benutzt haben.
Als ob die Räuberei nicht genug wäre, musste ich gestern, als ich schauen wollte, ob die neue Königin inzwischen stiftet, einen erneuten Wabenbruch feststellen. Da wir immer sehr sorgfältig mit den Naturbauwaben umgehen, bin ich mir sehr sicher, dass ich ihn nicht verursacht habe. Vielmehr war das Problem, dass unsere kleinen Chaötchen ab Wabe No. 5 angefangen haben Dickwaben zu bauen. Anstatt ein neues Rähmchen ordentlich anzufangen, wurde das vorangehende Rähmchen viel zu dick über seine Grenzen hinaus bebaut. Die folgende Wabe kann dann als Konsequenz nicht mehr mittig am Oberträger begonnen werden, und ist dann nur schlecht nach oben befestigt. Dazu bauen unsere Grünen auch eher ungern seitlich an, was wiederum heißt, dass das ganze Gewicht der Wabe an den obersten Zellen hängt. Tja, und wenn dann eine Wabe doppelt so dick wie normal ist und dann auch noch mit Honig vollgeklatscht wird und noch hohe Temperaturen im Spiel sind, kracht es irgendwann. Obwohl die Beuten den ganzen Tag mit einem riesigen Schirm beschattet wurden… 😦
Als ich den Schaden bemerkte, war der Honig schon zu 99% wieder heraus geschleckt. Das ist natürlich auch eine Einladung zur Räuberei… Eine dicke Wabe ist zum Großteil herunter gefallen, nur ein kleines Reststück blieb hängen. Ich kann nur hoffen, dass die neue Königin nicht im auslaufenden Honig ertrunken ist. Da eine sehr große Bienenmasse nun „heimatlos“ überall innen an den Wänden der Beute saß, entschloss ich mich nach einiger Überlegung, als Ersatz für die verlorene Wabenoberfläche zwei neue Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden einzuhängen (was ich ja eigentlich gar nicht machen wollte, weil die Bienen selber bauen sollten). Tausend Dank an dieser Stelle an meinen „Imkerpaten“ Frank, von dem ich mir auf die Schnelle welche in Bio-Qualität im Austausch gegen leere Rähmchen holen durfte.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Bienen diese Mittelwände gut annehmen und noch ausbauen, was ich durch Zufüttern fördern werde. Ich denke ich werde in Zukunft im Honigbereich vielleicht doch gedrahtete Rähmchen einsetzen, um solche Unfälle zu vermeiden. Schon wieder was, was ich eigentlich so nicht machen wollte. Ich glaube, wenn wir nicht auch noch das recht komplikationslose blaue Volk hätten, würde ich wirklich verzweifeln 😉