Tag Archive: Walburga


Statusbericht

In den letzten beiden Tagen habe ich in den beiden Beuten jeweils eine Durchsicht gemacht. Folgende Bilder haben sich dabei ergeben:

Blaue Beute:

Beim Verschieben des Strohschiedes war zu erkennen, dass das Wabenwerk an das Strohschied gebaut wurde. Das ist natürlich eher ungut, daher habe ich die zunächst Schied und Wabe getrennt, und danach die Wachsreste vom Strohschied vorsichtig entfernt. Das war ein wenig kniffelig, weil das frische Wabenwerk ja noch sehr zart und relativ wenig am Oberträger befestigt ist. Ich versuche es in Zukunft mal mit etwas mehr Abstand zwischen Schied und dem letzten Rähmchen. Falls das auch nichts nützt, kommt über den Sommer und Herbst erst mal das glatte Standard-Trennschied rein.

DSC06560

Ansonsten bin ich mit der Entwicklung recht zufrieden. Sie haben sehr fleissig gebaut, sehr viel Honig eingetragen (oben ist er auch schon verdeckelt) und inzwischen auch ein Brutnest angelegt. Die erste Brut ist auch schon verdeckelt (in der Mitte der Wabe zu sehen).

DSC06561

Auch auf dieser Wabe in der Mitte verdeckelte Arbeiterinnenbrut, darunter offene Brut, ganz oben verdeckelter Honig…

DSC06562

Da bis auf No. 8 alle Rähmchen annähernd gleich weit ausgebaut sind, haben ich ihnen ein neuntes zum Weiterbau gegeben. In die Waben von Rähmchen No. 1 und 2 sind überwiegend Honig und Pollen eingelagert – beeindruckend, wie schwer dann so ein Rähmchen wird!

Königin Diana habe ich nicht gesehen (aber auch nicht lange gesucht, weil Stifte sichtbar waren).

Ich finde den Wabenbau in dieser Beute deutlich geordneter als bei den Kolleginnen aus Grün – sie bauen interessanter Weise auch seitlich viel mehr an, wodurch die ganze Geschichte stabiler und einfacher zu handeln ist.

So weit, so gut 🙂

 

Nun zu Königin Walburga und den grünen Bienen:

Zunächst einmal – sie sind noch da! 🙂 Diese Tatsache ist ja schon mal sehr erfreulich… Wie man auf dem Bild sehen kann, ist ein Großteil der Wabe voll mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut. Unten wurde seit dem erneuten Einzug einiges an frischem Wabenwerk ergänzt und freundlicherweise an einer Stelle links unten seitlich angebaut. Die Waben sehen fast alle so aus – es ist also nicht gerade viel Futter vorrätig! Da aber gerade die Linden in der Nachbarschaft zu blühen beginnen, mache ich mir noch keine akuten Sorgen.

DSC06540

Dort, wo die Brut bereits geschlüpft war, waren Eier (=Stifte) zu erkennen. Das sind diese winzig kleinen weißen Gebilde mittig am Grund der Zellen:

DSC06539 (1)

Hier ist Königin Walburga I. bei der Eiablage (=Stiften) zu sehen:

DSC06541

Und hier noch mal der entscheidenden Bildausschnitt vergrößert: (links unterhalb der Königin kann man Rundmaden in verschiedenen Entwicklungsstadien sehen)

DSC06542 (1)

Der Wabenbau geht in dieser Beute weiter etwas schleppend voran, so dass die Waben relativ voll mit Bienen sind. Inzwischen sitzt auch dieses Volk auf 9 Rähmchen, davon eines ganz frisch hinzugefügt. Ich hoffe sie geben noch einmal ein wenig mehr Gas beim Bauen, sonst wird es bald (wieder) zu eng…

 

Und weiter geht der Irrsinn :)

Heute morgen habe ich unser Töchterchen bei herrlichstem Sommerwetter zum Kindergarten gejoggt. Kaum zurück sah ich beim obligatorischen viertelstündlichen Blick auf die Garage eine gewaltige Bienenwolke – ein Schwarm!!! Ich bin natürlich gleich raus gewetzt und habe verfolgt, wie er sich beim Nachbarn keine 30 Meter weiter in eine Konifere nieder gelassen hat. Der Blick in die grüne Beute ergab das traurige Bild, dass unsere Königin mit einem Großteil ihrer Arbeiterinnen ausgeflogen war! So ein Mist! Zurück blieben jede Menge verdeckelter Brutzellen und nur sehr, sehr wenige Arbeiterinnen zur Betreuung… Ich suchte alles nach einer neuen Königin ab, vergeblich. Dafür fand ich 2 Weiselzellen, eine davon geöffnet und leer.

IMG_0011

Die hatte ich gestern bei dem Gewusel glatt übersehen – weil ich ehrlich gesagt auch gar nicht danach Ausschau gehalten habe. Und zwei Wochen lang war die Kiste ja auch wegen des kalten, nassen Wetters nicht geöffnet worden…

Eigentlich hätte ich ja bei meiner Mama heute die Küche fliesen sollen, aber so verbrachte ich den halben Vormittag mit Schwarmfang 🙂 Das einzig wunderbare an der ganzen Geschichte war dann der Schwarm:

IMG_0009

 

Etwa 40 Minuten nach dem Auszug hing er kompakt und in Brusthöhe – hervorragend. Mein erster Schwarmfang ging entsprechend leicht und schnell über die Bühne. Den Großteil der Bienen fiel gleich in die Schwarmfangkiste, der Rest zog recht schnell ein. Da die Bienen stark sterzelten, ging ich davon aus, dass die flüchtige Walburga sich auch in der Kiste befand.

IMG_0010

Nach einem kurzen Telefonat mit meinem Telefonjoker Frank bereitete ich alles vor, um den Schwarm wieder in seine Behausung zurück zu befördern, da die mühsam angelegte Brut ohne ausreichend Arbeiterinnen dem Untergang geweiht wäre.

Zunächst suchte ich nochmals die Rähmchen beim Zur-Seite-Schieben in Richtung leerer Raum gründlichst nach einer neuen Königin ab – immer noch Fehlanzeige. Und bei den wenigen verbliebenen Bienen bin ich mir zu 100% sicher, dass ich sie gesehen hätte. Eventuell befand sie sich bereits auf Hochzeitsflug. Schweren Herzens entfernte ich die verbliebene noch geschlossene Weiselzelle. Tja, und dann schlug ich den gefangenen Schwarm umgehend wieder in sein Zuhause ein. Bereits während ich die Rähmchen vorsichtig wieder an ihren Platz schob, wanderten der Schwarm wieder zurück in die Wabengassen. Am Flugloch und auf den Rähmchen sterzelten sehr viele Arbeiterinnen, die aber dann bald in die Beute hinein krabbelten.

IMG_0012

Da für heute Temperaturen gut über 30°C erwartet wurden, stellte ich ihnen noch einen Eimer mit Heu und Aufstiegshilfen in den leeren Raum und schattierte die ganze Beute mit einem großen Sonnenschirm. Zunächst hatte ich vor gehabt, wie mit Frank gemeinsam überlegt, das Flugloch mit einem Gitter zu verschließen und die Lüftungsluke zu öffnen, damit sie auch erst mal drin bleiben müssten. Ich habe das Flugloch aber dann doch offen gelassen, da ein reger Polleneintrag durch die verbliebenen Arbeiterinnen zu beobachten war und ich auch echt Angst hatte, dass das Volk in Panik verbrausen könnte… Ich selbst war erstmal beruhigt aber klatschnass geschwitzt – so eine Imkerbluse lässt leider recht wenig Luft durch 😉 Und ein klein wenig aufregend war es ja schon auch 🙂

Für eine Stunden musste ich dann kurz zu meiner Mama, währenddessen hatte aber der direkte Nachbar für mich ein Auge auf die Kiste. Als ich kurz nach 12 zurück kam, war alles relativ ruhig, und es die Sammlerinnen flogen wie gewohnt.

Jetzt werde ich den ganzen Nachmittag und Abend immer wieder nachsehen, ob alles ruhig bleibt. Morgen vormittag wird es dann vermutlich nochmal spannend, ob sie endgültig bleiben, oder noch einmal schwärmen. Ich hoffe nicht!

Unser gestriger Eindruck, dass es schlagartig voll in der Beute geworden war, war also durchaus richtig. Ich habe heute ein weiteres Rähmchen hinzugefügt. Wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass es am Volumenmangel lag, dass sie geschwärmt sind. Es war vermutlich eher Platzmangel, weil der Wabenbau mit der Bevölkerungsexplosion nicht mitgehalten hat. Platz zum Wabenbau hätten sie ja noch gehabt.

Es bleibt nach wie vor sehr spannend in dieser Beute. Ich hoffe ich kann von meinen Fehlern lernen, und in Zukunft solche unnötigen Aufregungen vermeiden 😉 Im Nachhinein betrachtet war gestern spät abends, als es schon komplett dunkel war, noch ungewöhnlich viel Verkehr am Flugloch und in der Beute (durch die Wartungsklappe) zu beobachten. Das hätte mir ein wenig spanisch vorkommen sollen. Und die Weiselzellen hätte ich auch nicht übersehen dürfen! Aber in dem ganzen Heckmeck mit dem Wabenbruch und der Freude über die gute Entwicklung habe ich gar nicht daran gedacht, danach zu suchen…

 

Ups and Downs!

Am gestrigen Dienstag war wieder für den ganzen Tag schlechtes Wetter angesagt, daher habe ich erneut zwei kleine Kübelchen mit Futter vorbereitet. Beim Öffnen der grünen Beute kam dann ein morgendlicher Schock:

DSC06233

Leider ist das Bild echt schlecht geworden, es tröpfelte gerade ein wenig und war daher recht dunkel. Unter den Waben war eine große Honigpfütze und Unmengen an verklebten Bienen zu sehen! Ich vermutete Räuberei und verkleinerte daraufhin gleich mal das Flugloch ganz panisch, nachdem ich mit einem flachen Holzstück eine Brücke über den Honigsee gelegt hatte…

DSC06234

Damit die grünen Arbeiterinnen zuerst einmal die Honigpfütze aufsammelten, gab es auch kein Futter. Stattdessen stellte ich beide Rationen in die blaue Beute, da ich dort die Räuber vermutete. Schließlich war das blaue Volk so viel größer. Aber auch da herrschte trotz des regnerischen Wetters ein ganz schönes Chaos vor dem Flugloch, so dass ich mit einem Pappdeckel mit Loch auch hier erst einmal das Flugloch verkleinerte. Ich beobachtete eine Weile, ob ich Räuber identifizieren konnte. Aber es flogen weder Bienen aus der grünen in die blaue Kiste, noch umgekehrt. Am frühen Abend öffnete ich bei den Blauen auch wieder das Flugloch.

Die Aufklärung erfolgte dann heute am späten Vormittag. Von der Wartungsklappe aus konnte ich sehen, dass das grüne Volk die Honigpfütze bereits entfernt hatte. Da es heute auch schön warm und sonnig war, konnte ich die Beute ganz öffnen, um nachzusehen. Und die Räuberei entpuppte sich Gott sei Dank auch ganz schnell als Wabenbruch! Auch nicht schön, mir aber deutlich lieber als ungebetene Gäste. Ich entschuldige mich hiermit in aller Form, das blaue Volk der Räuberei verdächtigt zu haben! 😉

DSC06397

Ich holte die Rähmchen einzeln der Reihe nach heraus, fegte unten die Bienen ab und entfernte das heruntergefallene Wabenwerk.

DSC06428

Die Bienen hatten den Honig schon heraus geschleckt, so dass das Ganze relativ einfach und ohne Bienenverluste ablief. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, was der Grund für den Wabenbruch gewesen sein könnte. Eventuell habe ich beim Drohnenbrut entfernen das Wabenwerk zu stark in Mitleidenschaft gezogen. Ich konnte nicht einmal klar erkennen, wo das Stück abgerissen war, da die Damen schon zu schnell repariert hatten.

Die gute Nachricht zum Schluss: Königin Walburga hat den Unfall gut überstanden! Na, wer findet sie? (Rähmchen No. 5)

DSC06407

Generell finde ich, dass das Volk in den letzten Tagen einen ordentlich Schub gemacht hat. Es sind deutlich mehr Bienen auf den Waben. Das freut mich sehr 🙂

Hier noch ein paar Bilder der verschiedenen Rähmchen. Ich hatte alle einmal schnell durch fotografiert, um dann am Bildschirm sicher gehen zu können, dass die Königin überlebt hat.

DSC06405

Rähmchen No. 4:

DSC06415

Rähmchen No. 1:

DSC06426

So, nun hoffe ich, dass ich die nächste Zeit erst mal nur mit Fluglochgucken verbringen kann, so ganz ohne irgendwelche Aufregung 🙂

DSC04247

… dann kommt doch noch ganz überraschend ein Schwärmlein daher 🙂 Hurra! Das erste Volk ist heute bei uns eingezogen! Und um etwaigen Protesten vorzeubeugen: Nein, der Schwarm wurde nicht mit der Post verschickt!

 

Gestern Abend kam völlig überraschend der Anruf von meinen Bienenseminarleiter, er hätte einen Schwarm für mich, den ich am heutigen Kurstag gleich mitnehmen könnte. Die Freude war natürlich riesig, nach dem Kälteeinbruch hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, bald einen Schwarm zu bekommen. Zum heutigen Kurstag hat mich dann unser Sohn begleitet. Als ich ihm heute morgen gesagt habe, dass wir heute noch Bienen mit nach Hause nehmen dürfen, war er gleich ganz aus dem Häuschen.

Er war während des fünfstündigen Kurses wirklich mustergültig brav, sehr aufmerksam und hat ganz cool auch seine erste mit Bienen besetzte Wabe in den Händen gehalten.

Kurz vor Kursende musste es dann natürlich zu regnen beginnen, so dass wir uns schon vor dem Nachhauseweg das Einlaufenlassen abschminken mussten. Die Temperatur fiel auch relativ zügig auf 8°C. Insgesamt also keine guten Bedingungen. Da es aber ein vorweggenommener Schwarm war (und die Bienen somit keine prall gefüllten Honigmägen hatten), hat uns der Kursleiter geraten, den Schwarm gleich heute noch einzuschlagen.

Zu Hause angekommen ging es dann auch gleich los. Zuerst wurde die Beute mit einem großen Schirm überdacht. Hier unser aufgeregter Mini-Imker mit dem Wassersprüher:

DSC04246

Dann ging es vorsichtig ans Öffnen (und ja, ich war echt total nervös!) und Ansprühen (damit die Bienen möglichst wenig auffliegen):

 

DSC04248

DSC04260

Wo ist denn der „Lockenwickler“ hin? Die Königin saß zu ihrem Schutz während des Transportes in einem Käfig.

DSC04270

Dann ein paar Mal fest drauf geklopft, und das Gros der Bienen war im neuen Heim. Leider sind auch ein paar daneben gepurzelt. Wir haben zu dritt noch zu viele wie möglich eingesammelt und in die Beute befördert, aber einige haben es leider doch aufgrund von Kälte und Regen nicht überlebt. Das war natürlich nicht so schön 😦

DSC04274

Die Königin hat den Transport gut überstanden und wurde aus ihrem wenig königlichen Käfig zu ihrem Volk gesetzt.

DSC04297

 

Ich war wirklich heilfroh, als der Deckel auf der Kiste wieder drauf war 🙂 In den leeren Raum hinter dem Strohschied haben wir noch etwas Futter gestellt, damit der doch recht kleine Schwarm (900g) anfänglich gut versorgt ist, zumal für übermorgen ja schon wieder Regen angesagt ist. Ich bin schon gespannt, was sich morgen am Flugloch beobachten lässt. Vermutlich werden wir auch kurz kontrollieren, ob die Bienen brav in den vorgegebenen Rähmchen bauen (sie haben 5 Stück bekommen) und den Raum hinter dem Schied unbehelligt lassen.

Nach all der Aufregung wünschen wir unserem ersten Volk und ihrer Majestät Königin Walburga (deren Namenstag heute ist und einfach weil gestern Walpurgisnacht war) einen guten Start!

Ein ganz dickes Danke noch an Franziska, die uns heute total lieb den Vortritt mit unserem Schwarm gelassen hat. Für den Kurs wurde nämlich gestern zur Demonstration einer Schwarmvorwegnahme eine zweite Königin gekäfigt (und in der Beute gelassen). Diese Königin ist aber aus unerklärlichen Gründen über Nacht gestorben… 😦 Somit gab es zwei Abnehmer aber nur einen Schwarm. Danke, dass wir ihn mitnehmen durften!!!