Tag Archive: Wintereinbruch


Die klipp und klare Antwort lautet: Keiner, aber auch gar keiner. Wir hätten im Winter gerne mal etwas Winter gehabt – jetzt bin ich definitiv durch mit diesem Thema und voll in Frühlingsstimmung! Die einzigen, die vielleicht dankbar sein könnten, dass heute Nacht der Winter noch mal zurück kommt (ok, er war ja eigentlich nicht da, daher kann man das „noch mal zurück“ streichen…), dürfte unsere Gesetzeshüter sein, die es in den nächsten Tagen leichter haben sollten uneinsichtige Menschen vom Grillen und Feiern abzuhalten. Sorry für den Bandwurmsatz!

Am gestrigen Samstag haben mein Mann und ich am späten Vormittag bei wunderbarem Frühlingswetter die Beuten der Montebienen kurz durchgesehen, um abschätzen zu können, ob sie problemlos die nächste Woche mit „Ausflugsbeschränkung“ gut zu überstehen.

Das große Volk in der kleinen Kiste steht wirklich ganz hervorragend da, sie haben schon sehr viel Brut, und immer noch reichlich Futtervorräte. Wir waren ganz begeistert! Hier ein Bild, wo man wunderbar sehen kann, wie die Königin das Brutnest spiralförmig anlegt:

Das kleine Volk in der großen Kiste hat inzwischen auch ein ordentliches Brutnest, und schon an Volksstärke etwas zugelegt. Nach dem Öffnen der Beute waren die Oberträger gleich schön mit Bienen gefüllt (hier etwas später waren es schon wieder deutlich weniger…):

Aaaaber, die Futtervorräte waren nicht gerade üppig, daher habe ich ihnen in der nun üppig großen leeren Raum hinter dem Schied eine Flasche mit Futter gestellt, damit sie die anstehende nächste Woche mit wieder sehr niedrigen Temperaturen gut überstehen und nicht auf der Zielgeraden verhungern:

 

Nach dem Mittagessen ging die Kontrolle zu Hause weiter.

Das blaue Volk ist auch in sehr gutem Zustand und hat noch (hoffentlich) genügend Vorräte. Es war lediglich schon einiges an Futter auskristallisiert, daher habe ich mit einem Wassersprüher diese Bereiche etwas eingesprüht, damit die Bienen diese etwas leichter verarbeiten können, wenn sie in den nächsten Tagen schlecht Zugang zu ihren außer Haus liegenden Wasserstellen haben. Das Brutnest war noch nicht sehr riesig, aber wunderbar geschlossen:

Ihre Majestät, Bella I. ist auch einmal durchs Bild stolziert:

Und dann waren unser grünes Volk dran! (Es war schon komisch, die gelbe Kiste nicht zu öffnen, weil sie ja momentan unbesetzt ist…) 😦

Die Kiste ist wirklich schon gut gefüllt – das Volk hat schon sehr viel Brut, unheimlich viele Bienen und sie haben schon reichlich Drohnen!

Das Volk hatte im sehr späten Herbst noch umgeweiselt (im Gegensatz zu ihren Nachbarn aber offensichtlich sehr erfolgreich) – und hier ist die schöne neue Königin:

Aus gegebenem Anlass, und weil sich das Volk so rasant vermehrt, bekommt sie den Namen Corona I. – so habe ich wenigstens eine positive Erinnerung an diese schwierige Zeit. 🙂

Die Futtervorräte waren auch hier nicht mehr üppig, im hinteren Bereich konnte ich auch schon frisch eingetragenen Nektar sehen. Wenn das Wetter jetzt weiter frühlingshaft geblieben wäre, hätte ich gar keine Bedenken gehabt. Bei so viel Brut und so vielen Bienen hatte ich aber auch hier Angst, dass ihnen das Futter nächste Woche noch ausgehen könnte, und so haben auch sie einen Dreiviertel Liter selbst angerührtes Futter bekommen. Wie schon beim letzten kurzen Blick in die Beute, waren auch heute wieder ein paar Bienen eher übellaunig. Sie schwirrten mir recht hartnäckig um den Kopf und ließen ihre schlechte Stimmung auch hören. Und sie begleiteten mich auch noch bis auf den Rasen hinunter… Das könnte jetzt einfach an den knappen Futterbeständen gelegen haben. Wir werden es in den nächsten Wochen sehen!

Weiter ging es auf dem Balkon!

Das rote Volk erfreute mich auch sehr mit seiner Vitalität. Ein sehr schönes Brutnest, genug Futter – alles bestens!

Die bunten haben auch schon recht viele Bienen, aber auch schon so viel Brut, dass auch sie eine kleine Portion Futter in einer Futterzarge bekommen haben, da erst ab nächsten Samstag wieder halbwegs Flugwetter herrschen wird. Auf dem folgenden Bild kann man schön sehen, dass oben nicht mehr viel Futter übrig ist:

Aurea I. auf ihrem wunderbaren Brutnest:

So, nun bleibt nur noch Daumen drücken, dass sie alle die nächste Woche gut überstehen. Wir haben heute bei einsetzendem Nieselregen noch unser Bestes getan und die kurz vor der Blüte stehenden Obstbäumchen im Garten mit Vlies so eingepackt, dass es uns in den nächsten zwei Nächten nicht alle Blüten erfriert. Die Zierkirsche hatte es ja schon vor ein paar Nächten kurz vor der Vollblüte erwischt. 😦

 

Weil ich gerade die Fotos runter geladen habe, gibt es noch ein paar Bilder zu den Wetterkapriolen der Tage im April, der seinem Namen alle Ehre macht:

Freitag, 28. April: Es ist wieder tiefster Winter!

Ohne Notfütterung hätten die Grünen nun endgültig ein Problem gehabt…

Schneelauch – äh, Schnittlauch!

Der Gesichtsausdruck unseres Hundes sagt eigentlich alles…

Samstag, 29. April: Einen Tag später – und es gilt: „Nichts wie raus aus der Bude“!

Dienstag, 02. Mai: Endlich wieder gute Sammelbedingungen – hier am Zierapfel:

Sie stehen total auf ihre Murmeltränke 🙂

 

Kontrolle…

… soll ja bekanntlich besser als Nachsicht sein. Beim Imkern ist allerdings zu häufige Kontrolle und die damit verbundene Störung eher schlecht für das Volk. Es fällt mir noch recht schwer, die Damen einfach „machen“ zu lassen. Da wir die zweite Osterferienwoche nicht zu Hause waren, hatte ich am Karfreitag beiden Völkern zwei leere Rähmchen zugehängt, damit die Damen genug Platz zum Bauen hatten. Während wir in Kroatien gelben Filzbällen hinterherjagten, wendete sich hier die Wettersituation allerdings recht abrupt – mitten während der Kirsch- und Rapsblüte rollte ein erneuter Wintereinbruch mit Schnee und Frost über das Land. Die Folgen konnte ich bei der heutigen Durchsicht in der grünen Kiste sehen: Das Futter wurde sehr stark aufgebraucht, es ist so gut wie gar nichts mehr vorhanden. Da ab morgen das Wetter schon wieder schlecht und auch sehr kalt werden soll, habe ich noch einmal ein Schälchen mit Futterteig in den Leerraum gestellt. Hoffentlich können sie wenigsten heute bei bestem Flugwetter auch ein wenig Nektar eintragen.

Schon am Vormittag war am Flugloch die Hölle los:

Unmengen an Jungbienen waren beim Einfliegen unterwegs, so dass die heimkehrenden Sammlerinnen sich förmlich einen Weg durch die Meute bahnen mussten:

Schon beim Öffnen der Kiste konnte man gut sehen, dass in der einen Woche ganz schön viel Bienenmasse dazu gekommen ist:

Die wenigen Futtervorräte am oberen Rand sind stark aufgezehrt:

Man sieht die Brut vor lauter Bienen kaum:


Ein wenig Rauch gibt den Blick auf das schöne Brutnest frei:

Zu den bereits beim letzten Mal entdeckten Spielnäpfchen sind noch etliche auf anderen Waben hinzugekommen, aber ich soweit ich es erkennen konnte, waren alle noch leer:

Diese Wabe sieht komisch aus – das Brutnest auf einer der ausgebauten Mittelwände ist extrem löchrig, und es wurden mittendrin Spielnäpfchen angelegt. Da ich gepanschtes Wachs hier leider nicht ausschließen kann, wird diese Wabe auf jeden Fall nicht in meinen Wachskreislauf wandern (am 09. April waren hier Stifte zu erkennen, und frühestens Ende der Woche (30.April) wäre Schlüpftermin).

Ich denke die nächsten paar Tage müssen wir dieses Volk sehr genau im Auge behalten und gegebenenfalls flüssig zufüttern, falls sie den Futterteig wieder verschmähen und nicht fliegen können. Eventuell kann ich bei den Blauen nachher auch eine Wabe abzweigen…

Die Aussichten auf Stubenarrest sind für die nächsten Tage leider sehr hoch:

Endlich Schnee!

Ein ganz kurzes Update nach dem Winter-Einbruch! So sah es auf der Garage vor einer Woche aus:

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Um das blaue Volk mache ich mir immer mehr Sorgen, der Totenfall ist enorm 😦 Hier ein Bild von der Wartungsklappe hinten aufgenommen:

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Bei den grünen Damen sieht es viel besser aus, ich denke hier liegt die Anzahl eher im normalen Bereicht:

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Die Rähmchen sind inzwischen gedrahtet (ich hoffe ich habe das richtig gemacht…), Beute No. 3 geht laut Mellifera in der KW 4 zu uns auf die Reise. Jetzt müssen wir mal überlegen, was für eine Farbe sie bekommen soll! Schwere Entscheidung 😉