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Herbstzusammenfassung

Irgendwie bin ich arg im Verzug mit dem Schreiben hier! Daher gibt es mit diesem Post eine Zusammenfassung, was im Herbst noch so alles geschehen ist!

An der Schule gab es beim kleineren Volk ein wenig Heckmeck nach der Ameisensäurebehandlung. Es war leider keine junge Brut mehr zu sehen, und auch keine Königin (und ich habe wirklich gründlich geschaut, und so viele Bienen sind in diesem Volk jetzt auch wieder nicht mehr drin). Also habe ich eine neue Königin gekauft. Als ich diese am 16. Oktober zusetzen wollte, und davor noch ein letztes Mal gründlich kontrolliert habe, konnte ich paar wenige Eier in den Zellen sehen. Zuerst natürlich der Verdacht, dass nun ein Drohnenmütterchen im Spiel war – aaaaber: Nur ein Ei pro Zelle, und auch ordentlich gelegt. Und dann war da doch eine Königin zu sehen! Zuerst war ich sehr sicher, dass sie umgeweiselt haben, aber es könnte auch Pia I. sein – sie war schon auch recht dunkel…

Eine sehr, sehr dunkle Königin. Mal sehen, wenn ich sie im Frühjahr hoffentlich wieder sehe und ein besseres Foto machen kann, ob sich was genaueres sagen lässt. Wäre nur schön gewesen, wenn ich sie vor der Bestellung der neuen Königin gesehen hätte, aber da war sie eventuell gerade auf Bräutigamschau (falls es eine neue ist) oder irgendwo in der Kiste versteckt (falls es Pia ist) gewesen… Letztendlich ist es auch egal – Hauptsache es ist eine stiftende Königin in der Kiste! So konnte sich mein Imkerfreund Frank über die zugekaufte Königin freuen.

Dem Volk von Nova I. von nebenan geht es sehr gut, sie haben wirklich reichlich Vorräte eingelagert und sind noch recht zahlreich. Hier ein paar Bilder, auf denen die auffälligen „Springkrautpunker“ gut zu sehen sind. Diese Pflanze verpasst den besuchenden Bienen einen ganz typischen Pollenstempel – ganz leicht zu erkennen, weil die Sammlerinnen alle einen hellen „Irokesen“ haben:

 

 

Die Belagerung durch die Wespen ist auch so spät im Herbst immer noch enorm. Hoffentlich gibt es bald die ersten Nachtfröste, damit diese Plage ein Ende findet…

Damit nicht wieder jemand an der Beute herumspielen kann, ist sie jetzt abgeschlossen.

Zuhause auf der Garage gab es fast zeitgleich eine eindeutige Umweiselung, und zwar beim gelben Volk. Auch hier war das Volk sehr lange ohne Brut und es „heulte“ – für mich ein eindeutiges Kennzeichen der Weisellosigkeit. Auch hierfür hatte ich eine neue Königin (eine Buckfast, leider gezeichnet) gekauft und erfolgreich eingeweiselt (aber auch hier habe ich zweimal wirklich supergründlich durchgeschaut, und kurz vor dem Einsetzen eine Jungkönigin gefunden – so langsam zweifle ich wirklich an meinen Augen… Diese Königin war allerdings extrem winzig und legte immer noch keine Eier, daher war sie vermutlich nicht mehr richtig begattet worden und ich habe sie heraus gefangen und eingefroren).

Hier ein Bild unserer neuen Königin der gelben Beute – Sansa I.:

Ein bisschen schade finde ich diesen Wechsel schon – Vespa I. war schon eine besonders auffällige Königin gewesen (ok, das ist die neue auch und sie wäre das auch ganz ohne so einen hässlichen Farbklecks auf dem Rücken…)

Die restlichen vier Völker auf Balkon und Garage hatten keinerlei Auffälligkeiten aufzuweisen – alle unauffällig und mit ausreichenden Vorräten. So ist es brav!

 

 

 

Schon wieder freudige Nachrichten! Den Bienen an der Schule geht es gut! Die Beute steht noch – der Baum daneben allerdings nicht mehr:

Heftig, oder? Wie viel Wucht muss der Wind gehabt haben, um einen jungen Baum einfach abzubrechen? Wenigstens ist er weg von der Beute gefallen. Aber unsere Bienen hatten wirklich Glück, denn so schwer ist die Beute (noch) nicht. Gut, dass die Steine oben drauf ihren Job gut gemacht haben!

Ich habe bei der Gelegenheit den Bienen von Monte I mit einer fast ganz ausgebauten Wabe mit etwas Futter drin unter die Arme gegriffen (danke an meine blauen Damen zu Hause für diese unfreiwillige Spende!). Da die Bienen aus dem Schwarm jetzt langsam aber sicher ihrem Lebensende entgegen steuern, und der Nachwuchs zwar rollt, aber noch etwas zu langsam, geht aktuell beim Wabenbau nicht mehr viel vorwärts. Priorität haben momentan die Brutpflege und das Sammeln der Vorräte. Somit hatte die Königin nicht so viel Platz zum Eierlegen, wie ihr eigentlich möglich wäre. Aber dank der zusätzlichen Wabe wird das Volk bald schneller wachsen können:

Somit haben sie jetzt auch schon sieben Rähmchen in ihrer Doppelhaushälfte!

Ein bisschen habe ich mit der offenen Wabe wohl gekleckert – aber sofort war diese drollige Aufschlecktruppe zu Stelle:

Für heute Abend und Nacht sind erneut schwere Gewitter mit allem Zubehör angesagt – aber jetzt sind wir wirklich gerüstet!

 

Weiter mit den guten Nachrichten ging es zu Hause. Meine Neugier hat sich heute durchgeboxt. 🙂 Ich habe also einen Blick in die rote Kiste gewagt, und zu meiner riesengroßen Freude einen leeren Ausfresskäfig, eine quietschfidele dunkle Königin und bereits sehr viele Stifte und sogar schon Maden auf fünf der sieben Waben gefunden! Die schwierige Einweiselung in das drohnenbrütige Volk war also geglückt! Hurraaaa!

Für ihre Durchsetzungskraft unter schwierigen Bedingungen bekommt die Neue hiermit auch einen passenden Namen – lang leben Königin Arya I.! 😉

Ja, Versuch. Ich bleibe bewusst erst einmal bei dieser Bezeichnung, da der Ausgang der Aktion ja noch ein paar Tage unklar ist. Zumindest lag heute morgen schon mal keine grün gezeichnete Bienen vor dem Küchenfenster am Boden… Ich werde nach etwa 10 Tagen das erste Mal einen Blick in die Beute riskieren.

Folgendermaßen bin ich gestern und vorgestern vorgegangen:

 

Sonntag: (vorbereitende Maßnahmen)

Rähmchen mit überwiegend Arbeiterinnenbrut in der ERB abgestoßen und abgefegt (7 Stück von 13) und über Nacht in Gefriertruhe gestellt.

So sollten die vorhandenen Eier und Maden abgetötet werden, damit damit nicht noch einmal der Versuch einer Nachschaffung unternommen werden kann. Spielnäpfchen und Weiselzellen im gleichen Zug alle entfernt.

Die restlichen Rähmchen mitsamt allen ansitzenden Bienen in die kleine Ablegerkiste umgesetzt, alle anderen Bienen aus der großen ERB in diese Ablegerkiste dazu gefegt, so dass die ERB komplett bienenleer war (bei der Gelegenheit gleich mal alle Wachsmotten entfernt, die sich unter dem leicht verzogenen Bodenbrett versteckt hatten…) Entgegen aller Versprechungen der Wettervorhersage kam am sehr späten Abend doch noch ein kurzes aber knackiges Gewitter mit 20 Minuten kräftigem Regen. Provisorische Beute mit Deckel der ERB abgedeckt. Kleine Traube an Bienen an der Balkonwand vor dem Flugloch war nicht amüsiert, aber ich hatte mich glücklicherweise entschlossen, auch für die kleine Aktion meine Schutzkleidung anzulegen…

Montag:

So sah es dann am Montag Morgen auf dem Balkon aus:

Nach Abklingen des Berufsverkehrs habe ich dann die neue Königin aus Grünwald abgeholt und im kühlen dunklen Keller zwischengelagert.

In der Zwischenzeit durften die Waben wieder auftauen und wurden anschließend in die bereit stehende leere ERB gehängt. Jetzt kam der etwas spannende Teil!

Als nächstes habe ich  das Flugloch der Ablegerkiste geschlossen, und alle Bienen, die irgendwo noch an der Kiste oder der Balkonmauer hingen oder sonstwie komisch herumlungerten, mit Hilfe eines IKEA-Papierkorbs mit Deckel eingesammelt, damit auch ja kein eventuelles Drohnenmütterchen einfach wieder zurück spazieren konnte. Es gab natürlich sofort einen kleinen Stau von zurückkehrenden Sammlerinnen. Also habe ich ganz schnell die ERB wieder an ihren Platz zurück gestellt, wo sie sofort von den Sammlerinnen wieder angenommen wurde. Die kleine Ablegerkiste habe ich dann unter ein Vordach ans Gewächshaus gestellt, das Flugloch wieder geöffnet und erst einmal die zunächst sehr ruhige Lage beobachtet.

Ziel dieser Umstellung war, dass die Flugbienen wieder zu ihrer Beute am angestammten Platz zurückkehrten. Das geschah aber nur sehr schleppend. Daher entschloss ich mich nach einer geraumen Weile, doch die Waben auf ein weißes Tuch abzustoßen. Alle Bienen, die nicht relativ zügig zurück nach Hause flogen, wurden vor das Flugloch der Ablegerkiste geschüttet. Ziel war, dass die potentiellen Drohnenmütterchen nicht zurück nach Hause flögen, sondern in der Ablegerkiste blieben.

Es kehrten schon sehr viele Bienen auf den Balkon zurück, aber ein Teil verblieb auch bei jedem Abstoßen auf dem weißen Tuch:

Als nächstes hieß es erst einmal warten, denn die Bienen in der ERB sollten ja allesamt realisieren, dass sie „hoffnungslos weisellos“ waren, also keine Chance auf eine „Selbstrettung“ durch Nachschaffen hatten.

Dann kam wieder der gute und für bei der letzten Einweiselung bewährte Edelbrand samt Tempotuch zum Einsatz!

Das gut getränkte Tuch kam auf den Beutenboden um geruchlich erst einmal alles zu übertünchen, kurz danach wurde die neue Königin im Ausfresskäfig oben in die Rähmchen gehängt. Interesse der Arbeiterinnen war da, aber bei weitem nicht so heftig wie damals beim Einweiseln von Fuega.

Das Chaos vor dem Flugloch legte sich anschließend innerhalb einer guten Stunde (in der dann auch die Schnapsfahne vor dem Flugloch abnahm):

Es sah aus, als ob der normale Sammelbetrieb wieder aufgenommen wurde. Jetzt heißt es hoffen, dass kein Drohnenmütterchen den Weg ums Eck und nach oben zurück gefunden hatte und die Bienen die neue Königin annehmen würden. Ansonsten wäre die ganze Mühe vergeblich gewesen…

In der Zwischenzeit werde ich beobachten, was genau sich aus den Eiern in der Ablegerkiste entwickeln wird und ob meine Theorie der Drohnenbrütigkeit bzw. „Buckelbrütigkeit“ auch tatsächlich richtig war…