Tag Archive: Umweiselung


Natürlich geht die Schwarmzeit auch an den Bienen der Montessorischule nicht vorbei – das kleinere Volk ist noch nicht ganz so weit, aber Königin Nova I. wird sich demnächst auf die Reise machen!

Am 18. April wurden wir im Schulgarten von einer sehr üppigen Blüte begrüßt:

Auch der kleine neue Apfelbaum hat schon die ersten Blüten! Wenn die bestäubt wurden (und davon ist dann bei so vielen Bienen auszugehen!) und die Äpfel dran bleiben sollen, muss der aber richtig gut gestützt werden!

Wir waren wieder einmal richtig begeistert von dem tollen Brutnest, das unser großes Volk angelegt hat!


Und wir konnten die ersten Spielnäpfchen entdecken! Das sind so eine Art Vorübungen oder Vorbereitungen für das Schwärmen:

Die nächste Kontrolle machten wir am 26. April. Beim kleinen Volk gab es ein etwas ungewöhnlich platziertes Spielnäpfchen mitten auf der Wabe. Dort werden meist nur sogenannte Nachschaffungszellen angelegt, wenn das Volk die Königin wechseln möchte, oder die Königin verloren ging und aus einer Arbeiterinnenzelle im Notverfahren eine Königin nachproduziert werden muss. Aber die Königin war noch da und ein Ei konnte ich auch nicht darin entdecken (trotz Brille!) – mal sehen was die Damen da vorhaben.

Positiv war auf jeden Fall, das auch dieses Volk inzwischen Vorräte einzulagern beginnt. Hier ist die Wabe am Trennschied zusehen, gegen das Licht kann man schön sehen, wo die Zellen schon etwas mit Honig gefüllt sind:

Bei den Nachbarn sind die Randwaben schon richtig schwer – da grinst die Imkerin! 😉

Und dann konnten wir hier auch die ersten bestifteten Weiselzellen entdecken! Leider lagen sie so ungünstig, dass wir es erst gar nicht versucht haben in die Öffnung zu fotografieren. Mit Zahnarztspiegel und vielen Verrenkungen konnte ich die Eier aber erkennen. Ein äußerliches Zeichen für die Bestiftung ist auch diese „Dekoration“ mit frischem weißen Wachs außen an den Zellen – ein bisschen wie Stuckverzierungen…


Der Countdown läuft also auch hier… Nun ist einfach nur total blöd, dass keine Schulkinder da sind, die einen Schwarmabgang bemerken würden. Je nach Situation bei den Bienen zu Hause und der Wetterlage werde ich den Schwarm dann wohl vorweg nehmen müssen (also die Königin heraus fangen und entsprechend Bienen dazu geben) oder mich mit einem Stapel guter Bücher an den Stand setzen und warten…

Und dann gibt es noch mehr gute Nachrichten: Sie haben endlich angefangen den Honigraum auszubauen und auch schon den ersten Honig eingelagert! Solange die Waben noch so frisch sind (und dann schon so vollgestopft werden!) muss ich echt höllisch aufpassen, dass es keinen Wabenbruch gibt!

 

Herbstzusammenfassung

Irgendwie bin ich arg im Verzug mit dem Schreiben hier! Daher gibt es mit diesem Post eine Zusammenfassung, was im Herbst noch so alles geschehen ist!

An der Schule gab es beim kleineren Volk ein wenig Heckmeck nach der Ameisensäurebehandlung. Es war leider keine junge Brut mehr zu sehen, und auch keine Königin (und ich habe wirklich gründlich geschaut, und so viele Bienen sind in diesem Volk jetzt auch wieder nicht mehr drin). Also habe ich eine neue Königin gekauft. Als ich diese am 16. Oktober zusetzen wollte, und davor noch ein letztes Mal gründlich kontrolliert habe, konnte ich paar wenige Eier in den Zellen sehen. Zuerst natürlich der Verdacht, dass nun ein Drohnenmütterchen im Spiel war – aaaaber: Nur ein Ei pro Zelle, und auch ordentlich gelegt. Und dann war da doch eine Königin zu sehen! Zuerst war ich sehr sicher, dass sie umgeweiselt haben, aber es könnte auch Pia I. sein – sie war schon auch recht dunkel…

Eine sehr, sehr dunkle Königin. Mal sehen, wenn ich sie im Frühjahr hoffentlich wieder sehe und ein besseres Foto machen kann, ob sich was genaueres sagen lässt. Wäre nur schön gewesen, wenn ich sie vor der Bestellung der neuen Königin gesehen hätte, aber da war sie eventuell gerade auf Bräutigamschau (falls es eine neue ist) oder irgendwo in der Kiste versteckt (falls es Pia ist) gewesen… Letztendlich ist es auch egal – Hauptsache es ist eine stiftende Königin in der Kiste! So konnte sich mein Imkerfreund Frank über die zugekaufte Königin freuen.

Dem Volk von Nova I. von nebenan geht es sehr gut, sie haben wirklich reichlich Vorräte eingelagert und sind noch recht zahlreich. Hier ein paar Bilder, auf denen die auffälligen „Springkrautpunker“ gut zu sehen sind. Diese Pflanze verpasst den besuchenden Bienen einen ganz typischen Pollenstempel – ganz leicht zu erkennen, weil die Sammlerinnen alle einen hellen „Irokesen“ haben:

 

 

Die Belagerung durch die Wespen ist auch so spät im Herbst immer noch enorm. Hoffentlich gibt es bald die ersten Nachtfröste, damit diese Plage ein Ende findet…

Damit nicht wieder jemand an der Beute herumspielen kann, ist sie jetzt abgeschlossen.

Zuhause auf der Garage gab es fast zeitgleich eine eindeutige Umweiselung, und zwar beim gelben Volk. Auch hier war das Volk sehr lange ohne Brut und es „heulte“ – für mich ein eindeutiges Kennzeichen der Weisellosigkeit. Auch hierfür hatte ich eine neue Königin (eine Buckfast, leider gezeichnet) gekauft und erfolgreich eingeweiselt (aber auch hier habe ich zweimal wirklich supergründlich durchgeschaut, und kurz vor dem Einsetzen eine Jungkönigin gefunden – so langsam zweifle ich wirklich an meinen Augen… Diese Königin war allerdings extrem winzig und legte immer noch keine Eier, daher war sie vermutlich nicht mehr richtig begattet worden und ich habe sie heraus gefangen und eingefroren).

Hier ein Bild unserer neuen Königin der gelben Beute – Sansa I.:

Ein bisschen schade finde ich diesen Wechsel schon – Vespa I. war schon eine besonders auffällige Königin gewesen (ok, das ist die neue auch und sie wäre das auch ganz ohne so einen hässlichen Farbklecks auf dem Rücken…)

Die restlichen vier Völker auf Balkon und Garage hatten keinerlei Auffälligkeiten aufzuweisen – alle unauffällig und mit ausreichenden Vorräten. So ist es brav!

 

 

 

So lautet zumindest die allgemein gültige Regel, was Bienenköniginnen pro Volk betrifft. Aaaaaber – unsere bunten machen mal wieder alles anders! Dazu gleich mehr… Gestern habe ich mit Tobi die Völker noch einmal kurz durchgeschaut, weil ich bei dem anhaltend ungewöhnlich warmen Wetter einfach noch null Erfahrung habe, wie sich das auf die Vorratslage in den Beuten auswirkt. Bei der letzten Kontrolle hatten alle Völker ungefähr 15 Kilo Vorräte (die Balkonvölker etwas weniger als die Garageler), und wir hatten noch etwas eingefüttert. Normalerweise sollte man um diese Jahreszeit die Völker eigentlich in Ruhe lassen und nicht mehr öffnen, aber das Wetter ist ja alles andere als normal und nicht im Ansatz irgendwie winterlich, und bei knapp unter 20°C und strahlendem Sonnenschein machten wir und zügig an die Arbeit und schätzten die Vorräte pro Wabe.

Das Ergebnis gab meinem Bauchgefühl recht, die Völker hatten alle etwas Vorräte verloren, rot am wenigsten (noch 14kg), bunt am meisten (nur noch 10kg). Ich muss also nochmal nachfüttern! Da es die nächsten Tage nochmal warm bleiben soll, kann das Futter auch hoffentlich zügig abgenommen werden…

Zurück zu unseren Chaötchen! In der letzten Zeit war mir schon öfters aufgefallen, dass sich bei diesem Volk immer mehr Jungbienen einfliegen, als bei allen anderen… Bei der Kontrolle gestern fiel dann das im Vergleich zu den anderen noch recht große Brutnest auf, und auch die Stärke des Volkes war erfreulich gut!

Sie schienen jetzt aufgeholt zu haben und waren auch noch fleißig am Sammeln. Es scheint also doch noch irgendwas Nektar herzugeben!

Notiz an mich selbst, mal wieder die Umgebung abspazieren gehen!

Gleich auf der zweiten Wabe mitten im Brutnest zeigte sich auch gleich die Königin:

Aber Moment mal, die ist aber arg dunkel! Nur sehr dezente Streifen waren am Hinterleib zu erkennen… Ich hatte die neue Königin anders in Erinnerung, aber egal, sie schien gut zu stiften, alles bestens. Tja, und dann ein paar Waben weiter das (sorry für das superschlechte Foto, aber wir wollten nicht lange stören, und Tobi hat nur zwei Bilder gemacht – das ist das „bessere“, aber auch eher von der Kategorie Suchbild mit Königin):

Noch eine Königin – und die sah nun auch so aus, wie ich Nova in Erinnerung hatte! Sie hatte auch ein sehr kleines Brutnest mit überwiegend Stiften. Das Volk hatte also erstmal beide Königinnen behalten nach der Umweiselung (und zwar schon ganz schön lange!). Das an sich ist soweit ich weiß nicht ungewöhnlich so spät im Jahr, denn das Volk wartet wohl erst mal ab, ob die nachgezogene Königin auch gut befruchtet wurde. Ich wusste allerdings nicht, dass mehrere Monate zwei Königinnen in einem Volk koexistieren können… Vielleicht ist die spät geschlüpfte Nova doch nicht mehr gut begattet worden, und die Arbeiterinnen haben Nera den Vorzug gegeben. Novas Brutnest war vergleichsweise winzig…

Das wird im kommenden Frühjahr sehr spannend, für welche sie sich entscheiden! (Wobei ich ihnen ja inzwischen durchaus zutrauen würde, dass sie zwei Königinnen behalten…). Es bleibt mal wieder spannend!

Bei der letzten Durchsicht beim blauen Volk gab es ein paar interessante Beobachtungen. Da dieses Volk bislang nicht schwärmen wollte, aber gebrütet und gebaut hat wie die Weltmeister, habe ich mir zum Testen mal von Markus die Honigräume für die Janisch-ERB ausgeliehen. Bei jeder Durchsicht musste ich Wildbau unterhalb der normalen Rähmchen unter dem Brutnest entfernen. Die Kiste quillt auch schier über vor Bienen:

Mein Plan war, ihnen mit dem Honigraum Platz zum bauen zu geben (und der Hintergedanke war, nächstes Jahr für die Balkonbeute schon ein paar ausgebaute Honigraumrähmchen zu haben)…

Die erste Woche wurde der Aufbau ziemlich ignoriert, stattdessen wieder Wildbau unter dem Brutnest. Selbigen habe ich aber dann vorsichtig entfernt, an der Oberseite mit einem Feuerzeug etwas angeschmolzen und in die kleinen Rähmchen gepappt.

Eine Woche später war der Honigraum dann akzeptiert!

Aaaaaber: In der Konstruktion von Janisch ist ein Absperrgitter vorgesehen (damit die Königin nicht in den Honigraum rauf kann und folglich der Honigraum brutfrei ist…). Eigentlich verzichte ich auf solche Gitter mit meiner Betriebsweise, aber die Zargen haben unten einen Falz (den Markus nur an den Absperrgitterrahmen entfernt hat), und daher musste ich sie doch benutzen, damit die Zargen dicht sind… (Ok, ich hätte das Gitter aus dem Rahmen rausnehmen können, darauf bin ich leider nicht gleich gekommen). Auf jeden Fall kann man auf dem Bild oben schon erahnen, was meine kleinen Bauteufelchen mit dem Gitter angestellt haben:

Sie kleistern das Ding komplett mit Wildbau zu! Zwischen den Rähmchen unten und dem Gitter ist der Beespace nicht eingehalten (Beespace nennt man den Abstand, den Bienen bei Naturbau zwischen den Waben lassen), daher haben sie dort mit dem Bauen angefangen und gleich mal schön durch das Gitter durch bis an die oberen Rähmchen gebaut. In mühsamster Arbeit habe ich den Wildbau wieder entfernt… Vermutlich vergebens, sie werden es wieder zubauen. Auch unten an die Brutraumwaben haben sie wieder angebaut – das habe ich dann gleich wieder in die noch leeren Honigrähmchen geklebt… Insgesamt ist ein ganz schön großer Ball Wachs übrig geblieben:

Bei der Kontrolle des Brutraums auf Schwarmzellen (ja, ich kann es immer noch nicht glauben, dass dieses Riesenvolk nicht schwärmen will!) habe ich auch noch einen interessanten Fund gemacht:

Das sieht in meinen Augen sehr nach einer Nachschaffungszelle aus! (Oben habe ich sie leider vor dem Foto kaputt gemacht). Auf der Nachbarwabe spazierte Königin Blandina I. ganz gemütlich herum, und Stifte waren auch vorhanden!

Was soll den das nu wieder? Eine gescheiterte Palastrevolution? Erst nicht schwärmen wollen, und dann heimlich umweiseln wollen? Alle Spielnäpfchen die ich gesehen habe waren unbesetzt, so langsam ist die Schwarmsaison auch um. Die Königin (erst ein Jahr alt!) legt super, dem Volk geht es gut, massig Futter vorhanden – warum umweiseln? Ich verstehe es zumindest nicht. Ich bin gespannt, ob ich demnächst eine neue Königin zu Gesicht bekomme (weil die neue geschlüpft und begattet ist und das Volk die alte Königin tötet), oder ob sich Blandina gegen die Palastrevolution wehren konnte… We will see!

… muss seit gestern die neue Devise heißen. Ich habe in beiden Beuten am gestrigen Samstag eine Durchsicht gemacht. Vor allem bei den Grünen wollte ich auf Weiselzellen kontrollieren, da ja schon seit längerem Spielnäpfchen zu sehen waren. Eigentlich hatte ich bei dem schönen Wetter gestern mit einem Schwarm gerechnet – aber Fehlanzeige. Bei der Durchsicht am frühen Nachmittag ergab sich dann ein sehr interessantes, wenn auch irgendwie ungewöhnliches Bild…

Der erste Eindruck (schon am Morgen) – es sind richtig viele Bienen! Beim Ziehen der Rähmchen war endlich auch frisch eingelagerter Nektar zu sehen. 500 Meter vom Stand liegt ein großes Rapsfeld, und gleich daneben eine Wiese mit viel Löwenzahn. (Ich nehme mal an die Gelbfärbung der Waben stammt von einer dieser guten Pollenquellen). 

Die Bautätigkeit hält sich jetzt eher in Grenzen, aber ein bisschen was ist wieder dazu gekommen:

Und dann – tada! Eine Weiselzelle, die auch schon besetzt ist! Aber seltsam, mitten auf der Wabe? Normalerweise werden da nur die sogenannten Nachschaffungszellen gebaut, wenn in Notsituationen eine neue Königin produziert werden muss. Brut ist aber in allen Stadien vorhanden. Die Königin dieses Volkes, Irmgard I. ist auch erst ein Jahr alt, und ihre Legeleistung ist eigentlich auch ganz in Ordnung (siehe weiter unten).

Ein Blick ins Brutnest:

Wie man ganz gut erkennen kann, wird jede frei gewordene Zelle mit Nektar gefüllt.

Und dann kam die Wabe, bei der letztes Mal schon viele Spielnäpfchen zu sehen waren. Und was bekamen wir zu sehen? Eine komplett verdeckelte Weiselzelle!!!

Das ist ja schon alles sehr spannend. Eigentlich hätten sie ja schon schwärmen müssen, aber vielleicht haben sie auch einfach den Wetterbericht für den nächsten Tag gehört und wollten bei dem angekündigten Dauerregen nicht schwärmen. Auf jeden Fall weiß ich, wen ich die nächsten Tage weiter sehr gut im Auge behalten werde!

Beim blauen Volk war die Bienenmasse fast noch größer, es hingen schon richtige Trauben unten an den Rähmchen. Und sie haben schon sehr viel Nektar eingetragen und sind schon am Verdeckeln. Kurz kam bei mir der Verdacht auf, dass sie sich vielleicht bei den Nachbarn bedient haben könnten… 😉

Auch hier alles gelb (das ist ein frisch ausgebautes Rähmchen von diesem Jahr):


Futter & Drohnenbrut:

Und auch hier Spielnäpfchen und Weiselzellen – mindestens zwei davon auch schon mit Brut drin.

Die Kontrolle der Weiselzellen auf Inhalt ist ja schon eine knifflige Angelegenheit, zumindest, wenn man eine Imkerjacke mit dazugehörigem Hut trägt. Bei einigen Zellen ist es trotz aller Bemühungen und Verrenkungen und Taschenlampeneinsatz einfach nicht möglich zu sehen, ob etwas drin ist, oder nicht, weil immer irgendwie das Rähmchen im Weg ist… Ich muss mal schauen, wenn ich mich recht erinnere hat eines der Kinder in der Schule beim Zahnarztbesuch einen Mundspiegel bekommen – ich glaube der wandert umgehend in meine Imkerwerkzeugkiste!

Für die nächsten beiden Tage ist hier noch mal Dauerregen angekündigt, aber danach wird es bestimmt beim ersten Sonnenstrahl rund gehen! Ich habe extra schon eine Webcam mit Blick auf die Fluglöcher installiert, so dass Tobi und ich über das Handy die beiden Völker rund um die Uhr im Auge behalten. Sehr praktisch, wenn man zur Zeit so viel auf dem Tennisplatz unterwegs ist 😉

Das grüne Volk hat uns gestern wieder gut auf Trab gehalten, während wir Haus und Garten für ein Grillfest mit der ehemaligen Krabbelgruppe unseres Sohnes vorbereiteten. Ab Mittag war eine ungewöhnliche Unruhe ums Flugloch zu beobachten. Der erste Gedanke war „Oh nein, sie wollen nochmal schwärmen!“. Dann sah es aber so aus, als ob sich einfach massiv viele Bienen einfliegen würden und sich andere an der Beutenwand ums verkleinerte Flugloch aufstauten. Gegen Spätnachmittag beruhigte sich die Lage dann recht zügig, und ich atmete ein wenig auf, weil ich mich nicht mehr so akut einem Schwarm hinterher jagen sah, während der Besuch eintrudelte.

Einer der Papas interessierte sich dann für unsere Bienen und ich ging mit ihm auf die Garage rauf. Und dann kam der Schock! Vor dem Flugloch der Grünen lag am Boden eine tote Königin!!!

Ich hob sie auf und wir legten sie auf ein Salbeiblatt, um sie zu fotografieren. Ich war mir ziemlich sicher, dass es Walburga war. Auch wenn der Grillabend mit der PEKiP-Truppe wieder richtig toll war und sogar das Wetter mitspielte, ging mir die tote Königin doch irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte sie tags zuvor noch im Volk gesehen und auch sehr viele Stifte. Aber würde so spät im Jahr noch ein Nachschaffen funktionieren? Würde eine nachgezogene Königin noch einen erfolgreichen Hochzeitsflug schaffen? Oder müssten wir im Internet nach einer begatteten Königin suchen? Fragen über Fragen… Und ehrlich gesagt war ich schon auch ganz schön traurig. Sie war ja unsere allererste Königin, und wir hatten sie gerade mal zweieinhalb Monate… 😦

Heute morgen holte ich dann das Fotografieren nach:

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DSC07090

Beim Vergleich des Rückenmusters mit anderen Fotos wurde schnell klar, dass dies Walburga sein musste 😦

Nach dem Frühstück gingen Tobi und ich auf die Garage, um einmal gründlich durch zu sehen und zu kontrollieren, ob sie eventuell schon nachschafften. Wir fanden auf den ersten gezogenen Waben einige Spielnäpfe (so eine Art Probeschwarmzellen) an den Rändern, aber alle unbesetzt. Immerhin waren Stifte zu sehen – das Volk hatte also die Möglichkeit, eine Königin aus einem Arbeiterinnen-Ei nach zu produzieren, indem die Larve mit Gelee Royal gefüttert wurde.

Entgegen unserer Erwartung war das Volk aber extrem ruhig! Das war ungewöhnlich, denn wir erwarteten bei einem weisellosen Volk viel mehr Unruhe und Aggressivität! Und dann sahen wir im Gewusel etwas zugegebenermaßen völlig Überraschendes – das Volk war gar nicht weisellos – da war eine Königin!!!

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Beim Vergleich mit alten Bildern von Walburga I. fiel auf, dass diese neue Königin hier noch viel mehr Behaarung auf dem Rücken hat, und somit vermutlich eine sehr junge Königin ist… Uns fiel natürlich ein gewaltiger Stein vom Herzen!

Die spannende Frage bleibt, woher kommt diese neue Königin? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keine Umweiselungszelle übersehen habe. Allerdings war da ja noch die Geschichte mit dem Schwarm. Das grüne Volk ist ja am 23. Juni unerwartet geschwärmt. Damals hatte ich wegen einer langanhaltenden Schlechtwetterphase die Beute länger nicht geöffnet. Es waren 2 Weiselzellen vorhanden gewesen – eine hatte ich entfernt, mit einer Königinnenlarve darin, die andere war geöffnet und leer gewesen! Da so gut wie keine Bienen und definitv keine Königin in der Beute waren, habe ich den Schwarm wieder in seiner ursprünglichen Beute einlogiert, um die viele verdeckelte Brut zu retten.

War es möglich, dass eine geschlüpfte Königin vor dem Wiedereinlogieren bereits auf Hochzeitsflug gegangen war? Und dass jetzt (also über 3 Wochen später) Walburga vertrieben wurde, weil die Neue irgendwann begattet zurück gekommen war und Jamie und ich sie die ganze Zeit übersehen hatten?

Hoffentlich ist die Neue erfolgreich begattet und das Volk somit gerettet. Es wäre auch schön, wenn in dieser Beute mal etwas mehr Ruhe einkehren würde. Langweilig wird es uns jedenfalls so nicht 😉