Tag Archive: Baum


Endlich gibt es mal wieder ein paar Neuigkeiten hier zu lesen! Hauptgrund für die lange Stille war unser ungewöhnlich langer Sommerurlaub mit den damit verbundenen vollgepackten Tagen davor und danach. Ich hatte schlicht und ergreifend kaum Zeit und Muße… 🙂

Zuerst einmal die erfreulichsten Nachricht – unsere Bienenvölker samt Behausungen haben das große Hagelunwetter Anfang Juni alle gut überstanden. Hier im Ort kamen wohl auch nur vereinzelt sehr große Hagelkörner unten an (drei davon haben leider die Röhren unserer Solarthermie zu Hause zerschossen), so dass auch der ganze Garten das Unwetter fast unbeschadet überstanden hat. An der Schule ist jedoch direkt neben der Beute ein junger Baum den heftigen Windböen zum Opfer gefallen:

Puh, wenn eine Bö so einen jungen Baum einfach abbricht, hatten wir wohl wirklich Glück, dass alle Beuten stehen geblieben sind! In den Nachbarorten war die Verwüstung zum Teil um einiges schlimmer – zum Teil sahen die Häuser aus, als ob jemand ein Maschinengewehr darauf abgefeuert hätte – der Hagel hatte Löcher in den Putz geschlagen. Unmengen zerdellter Autos mit eingeschlagenen Scheiben, zerdepperte Ampelanlagen und überall Äste auf den Straßen! Erst letzte Woche bin ich durch Inning gefahren, wo noch immer zahlreiche Hausdächer nur provisorisch abgedeckt sind und die andere Hälfte die Spuren der Reparaturen zeigt. Unser Lieblingsgartencenter hatte es auch ganz böse erwischt. Draußen alle Pflanzen kaputt, und drinnen alles unter Wasser, weil die Glasdächer zerstört wurden. Wir selber haben von dem Unwetter nichts mitbekommen, weil wir mit den Kindern im Kino saßen! Es scheint recht gut schallgedämmt zu sein! 😉 Erst beim Verlassen kamen wir uns vor wie nach Armageddon…

Da für den folgenden Abend wieder schwere Unwetter vorausgesagt wurden, habe ich die Schulbeute sicherheitshalber noch mit einem Gurt versehen – sicher ist sicher!

Und noch eine gute Nachricht: Die Sommerernte fiel insgesamt sehr gut aus, wir konnten noch einmal 26 Kilogramm ernten! Der Großteil stammt vom gelben Volk (14,5 Kilo), gefolgt von den bunten Balkoniern (6,5 Kilo), und jeweils noch ein wenig von Grün und Blau (gemeinsam 5,5 Kilo). Lediglich das rote Volk hatte dank der Scherereien nach dem Schwärmen zu wenig Reserven zum Ernten. Ein wenig enttäuscht war ich auch vom grünen Volk mit der zugekauften Königin. Mal sehen, ob es nächstes Jahr besser wird… Der Wassergehalt ist schön niedrig, so wie er sein sollte!

Ein bisschen Stress hatte ich mit dem Rühren des Honigs, da er ja vor dem Urlaub noch fertig werden sollte – er hat sich trotz Animpfen mit dem Frühjahrshonig sehr Zeit gelassen und ist gerade so noch rechtzeitig in die Gläser gewandert.

Viele Bilder habe ich nicht gemacht, aber hier sind zumindest zwei vom Abschöpfen des Schaums – vorher/nachher.

Eigentlich wollte ich auch für heuer neue Etiketten entwerfen, das ist dann aber aus Zeitmangel aufs nächste Jahr verschoben worden. Die alten gefallen mir ja immer noch, und auch bei den Kunden kamen sie recht gut an! Inzwischen wurden unsere Vorräte schon wieder ordentlich dezimiert, daher gibt es nur noch ein Bild vom etwas geplünderten Regal:

Ach, das ist schon immer ein schöner Anblick!

Schon wieder freudige Nachrichten! Den Bienen an der Schule geht es gut! Die Beute steht noch – der Baum daneben allerdings nicht mehr:

Heftig, oder? Wie viel Wucht muss der Wind gehabt haben, um einen jungen Baum einfach abzubrechen? Wenigstens ist er weg von der Beute gefallen. Aber unsere Bienen hatten wirklich Glück, denn so schwer ist die Beute (noch) nicht. Gut, dass die Steine oben drauf ihren Job gut gemacht haben!

Ich habe bei der Gelegenheit den Bienen von Monte I mit einer fast ganz ausgebauten Wabe mit etwas Futter drin unter die Arme gegriffen (danke an meine blauen Damen zu Hause für diese unfreiwillige Spende!). Da die Bienen aus dem Schwarm jetzt langsam aber sicher ihrem Lebensende entgegen steuern, und der Nachwuchs zwar rollt, aber noch etwas zu langsam, geht aktuell beim Wabenbau nicht mehr viel vorwärts. Priorität haben momentan die Brutpflege und das Sammeln der Vorräte. Somit hatte die Königin nicht so viel Platz zum Eierlegen, wie ihr eigentlich möglich wäre. Aber dank der zusätzlichen Wabe wird das Volk bald schneller wachsen können:

Somit haben sie jetzt auch schon sieben Rähmchen in ihrer Doppelhaushälfte!

Ein bisschen habe ich mit der offenen Wabe wohl gekleckert – aber sofort war diese drollige Aufschlecktruppe zu Stelle:

Für heute Abend und Nacht sind erneut schwere Gewitter mit allem Zubehör angesagt – aber jetzt sind wir wirklich gerüstet!

 

Weiter mit den guten Nachrichten ging es zu Hause. Meine Neugier hat sich heute durchgeboxt. 🙂 Ich habe also einen Blick in die rote Kiste gewagt, und zu meiner riesengroßen Freude einen leeren Ausfresskäfig, eine quietschfidele dunkle Königin und bereits sehr viele Stifte und sogar schon Maden auf fünf der sieben Waben gefunden! Die schwierige Einweiselung in das drohnenbrütige Volk war also geglückt! Hurraaaa!

Für ihre Durchsetzungskraft unter schwierigen Bedingungen bekommt die Neue hiermit auch einen passenden Namen – lang leben Königin Arya I.! 😉

Um nicht immer nur von den Problemen zu schreiben, hier kurz zwei sehr positive Erlebnisse!

Gestern war es „leider“ nichts mit einem geruhsamen Nachmittag und „das schöne Wetter genießen“ – ich saß gerade im Schatten am Tennisplatz, eisschleckend unseren Kindern zuschauend, da kam eine Nachricht von „meiner“ Montessoripädagogin „Sanne“, die soeben die Nachricht von ihrer Tochter erhalten hatte, dass sich in ihrem Garten gerade ein Bienenschwarm niederließe!

Was für ein unglaublicher Zufall! Natürlich radelte ich sofort nach Hause, packte meine Schwarmfang-Siebensachen (die ich vor wenigen Stunden aus dem Auto geräumt hatte, und ab ging es in den Nachbarort!

Dort fand ich dann einen schönen kompakten Schwarm im sehr idyllischen Garten vor – kein Wunder, dass sie sich diesen Platz ausgesucht hatten! Er hing in guten 4 Metern Höhe in einem Baum um einen dicken Aststumpf herum:

Mit einer kleinen Leiter und dem Teleskop-Schwarmfangsack kam man ganz gut ran. Und ich habe sage und schreibe nur zwei Mal „keschern“ müssen!!! Neuer Rekord!!! Die verbliebene Traube oben löste sich ganz eigenständig auf und flog zur Schwarmfangkiste. Das nenne ich mal eine lobenswerte Mitarbeit!

Der Schwarm war irgendwie besonders brav, im Vergleich zu den letzten flogen auch viel weniger Bienen hektisch herum oder krabbelten am Boden! Es war alles sehr geordnet.

Das schnelle Einziehen der restlichen Bienen war ein gutes Zeichen dafür, dass die Königin in der Kiste war. Schade, dass Sanne das nicht live miterleben konnte, weil sie so lange arbeiten musste… 😦 Aber ihre Tochter und ich haben unser Bestes versucht, sie mit Videos und Fotos am Geschehen teilhaben zu lassen.

Der 2,3 Kilo-Schwarm wurde über die Schwarmbörse gleich am selben Abend noch vermittelt und abgeholt – und hier kommt der nächste witzige Zufall – an bzw. von meinen Imkerfreund Markus! Dank der erneuten Spende für den Schwarm können noch ein paar Handschuhe und noch eine Imkerjacke für die Bienenkinder angeschafft werden – herzlichen Dank, lieber Markus – und natürlich viel Freude mit diesem tollen Schwarm!

Soweit die erste gute Nachricht. Die zweite gleich noch schnell hinterhergeschoben: Im bunten Volk auf dem Balkon ist die neue Königin in Eiablage! Hurraaaaaa! Was für eine Erleichterung nach den Problemen bei den roten Nachbarn! Ich habe ihre Majestät nicht gesehen, aber schon sehr viele Eier – nur in den Arbeiterinnenzellen, nur mittig am Boden, und nur ein Ei pro Zelle. Puh, da bin ich wirklich erleichtert! Ich bin ja schon sehr gespannt, wie die Neue aussieht – aktuell ist nämlich ein ganz deutlicher Trend zu „blond“ im Volk zu beobachten. Da waren wohl ein paar Buckfast-Väter im Spiel gewesen! Sogar die Drohnen haben auffällige goldene Streifen (da muss ich aber erst noch ein gescheites Foto machen). Und die Jungkönigin, die mir in der Hand geschlüpft war, war ebenfalls total hell gewesen. Entschuldigt bitte das schlechte Foto – man kann die Eier nur erahnen. Es war so eine Hitze auf dem Balkon, mir floss der Schweiß in Strömen von der Nase und ich hatte nur das Handy dabei und heftiges Gegenlicht…