Tag Archive: Ernte


Nach der Ernte zu Hause ging es gleich noch an der Montessorischule weiter. Auch hier hatte der Riesenschwarm schon eine ganze Menge Honig mitgenommen – jede Biene füllt ihre Honigblase mit etwa 0,05ml Honig. Das klingt nicht viel, ist aber immerhin etwa die Hälfte des eigenen Körpergewichts!

Trotz des fast vier Kilo schweren Schwarms konnte ich aus der kleinen ERB noch Honig ernten. Aus der großen Beute habe ich nichts entnommen, da sie bis vor kurzem immer noch am Hinterherhinken waren und ich auch im Frühjahr noch einmal zugefüttert habe. Vielleicht können sie bis zum Sommer noch mehr einlagern, was wir dann ernten können. Hier ein Bild von einem der geernteten Honigrähmchen:

Da ja leider meine Projektkinder bei der Ernte nicht dabei sein konnten, schreibe ich hier einen etwas ausführlicheren Bericht, wie ich das mit dem Honig ernten gemacht habe.

Zuerst einmal schaut man sich die Rähmchen an – als Faustregel gilt, dass etwa 80% der Zellen verdeckelt sein müssen, um einen ausreichend „trockenen“ Honig ernten zu können. Auf dem Bild erkennt man ganz gut, wo die gefüllten Zellen schon mit einer dünnen weißen Wachsschicht verschlossen wurden (oben + Mitte), und wo sie noch offen sind. Sicherheitshalber habe ich auch hier eine Stichprobe mit dem Refraktometer genommen. Damit kann man den Wassergehalt des Honigs bestimmen. Man gibt einen dicken Tropfen Honig auf die entsprechende Fläche, deckt in mit dem Deckel ab und schaut in Richtung der Sonne durch das Okular (die Öffnung für das Auge). Jetzt kann man auf einer Skala ablesen, wie hoch der Wassergehalt ist. Er muss unter 20% liegen, damit der Honig nicht zu gären beginnen kann. Die Probe ergab 18%, also konnte ich ernten.

Dazu entnimmt man die Rähmchen einzeln und fegt mit dem Bienenbesen ganz vorsichtig alle Bienen in die Beute ab. Dabei muss man behutsam vorgehen, denn das mögen sie verständlicher Weise nicht so gerne…

Dann muss man das bienenfreie Rähmchen ganz flott in die bienendichte Wabentransportbox geben.

Als nächstes werden die Waben dann entdeckelt. Der Wachsdeckel wird mit einer speziellen Entdeckelungsgabel abgeschabt, damit der Honig in der Schleuder aus den Zellen laufen kann. Ich habe hier mal versucht das bei einer Wabe von meiner eigenen Ernte zu filmen – was aber nicht ganz so einfach war, weil die Augen immer zwischen der Entdeckelungsgabel und dem Handybildschirm hin- und herhupfen wollen und die Kamera dann entsprechend mitwandert! Entschuldigt also bitte die schlechte Kameraführung!

So sieht es dann aus, wenn alle Zelldeckel entfernt sind! (Schade, dass ich Euch den tollen Geruch nicht schicken kann!!!)

Als nächstes werden die Waben dann in die Körbe der Schleuder gestellt. Sie sollten alle möglichst gleich schwer sein, sonst hat die Schleuder beim Drehen eine Unwucht und springt unkontrolliert auf dem Boden herum! Unsere Schleuder hat drei Körbe, und man muss schon ein wenig aufpassen, wenn man unterschiedlich große Rähmchen schleudern möchte. Zwei kleine wiegen leider nur ungefähr so viel wie ein großes.

Wenn die Schleuder gefüllt ist, schließt man den Deckel und kurbelt zuerst einmal ganz langsam an. Mit viel Gefühl wird die erste Seite zunächst nur angeschleudert, bevor man die Rähmchen einmal in den Körben wendet. Auch die zweite Seite wird erst einmal ganz sachte geschleudert, bevor man dann „etwas Gas geben“ kann… Jetzt kann man diese Seite komplett leeren, die Rähmchen noch einmal wenden, und die erste Seite dann auch fertig schleudern.

Hier eine Zeitlupenaufnahme:

Durch die Drehung entstehen Fliehkräfte, und der Honig „fliegt“ aus den Zellen heraus, prallt an die Wand und läuft an dieser herunter. Unten sammelt er sich auf dem Boden und kommt dann aus dem Zapfhahn herausgeflossen:

Das ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn der erste Schwall Honig aus der Schleuder läuft! Er fließt dann durch zwei Siebe, mit deren Hilfe die kleinen Wachsteilchen, die beim Entdeckeln und Schleudern anfallen, vom Honig getrennt werden.

Man lässt den Honig ein einem luftdichten Honigeimer über Nacht ruhen, bevor er am nächsten Tag noch gekärt wird. Dazu entfernt man vorsichtig am nächsten Tag den oben aufsitzenden „Schaum“ aus Luftbläschen, Pollenresten und feinsten Wachsteilchen. Ich benutze dazu eine flexible Teigkarte. Den Schaum darf dann das Imkerlein beim nächsten Frühstück genießen!

Vorher/Nachher:

 

Das Wiegen ergab gute 5 Kilogramm – ganz ok für die allererste Ernte!

Bevor er nun in den Keller wandert um ab sofort täglich etwas gerührt zu werden, damit er schön cremig wird, habe ich noch einmal den Wassergehalt gemessen – 18%. So sieht das aus, wenn man durch das Refraktometer schaut:

So, für heute habe ich jetzt wirklich genug geschrieben! Drückt die Daumen, dass wir im Sommer noch einmal ernten können!

Endlich gibt es mal wieder ein paar Neuigkeiten hier zu lesen! Hauptgrund für die lange Stille war unser ungewöhnlich langer Sommerurlaub mit den damit verbundenen vollgepackten Tagen davor und danach. Ich hatte schlicht und ergreifend kaum Zeit und Muße… 🙂

Zuerst einmal die erfreulichsten Nachricht – unsere Bienenvölker samt Behausungen haben das große Hagelunwetter Anfang Juni alle gut überstanden. Hier im Ort kamen wohl auch nur vereinzelt sehr große Hagelkörner unten an (drei davon haben leider die Röhren unserer Solarthermie zu Hause zerschossen), so dass auch der ganze Garten das Unwetter fast unbeschadet überstanden hat. An der Schule ist jedoch direkt neben der Beute ein junger Baum den heftigen Windböen zum Opfer gefallen:

Puh, wenn eine Bö so einen jungen Baum einfach abbricht, hatten wir wohl wirklich Glück, dass alle Beuten stehen geblieben sind! In den Nachbarorten war die Verwüstung zum Teil um einiges schlimmer – zum Teil sahen die Häuser aus, als ob jemand ein Maschinengewehr darauf abgefeuert hätte – der Hagel hatte Löcher in den Putz geschlagen. Unmengen zerdellter Autos mit eingeschlagenen Scheiben, zerdepperte Ampelanlagen und überall Äste auf den Straßen! Erst letzte Woche bin ich durch Inning gefahren, wo noch immer zahlreiche Hausdächer nur provisorisch abgedeckt sind und die andere Hälfte die Spuren der Reparaturen zeigt. Unser Lieblingsgartencenter hatte es auch ganz böse erwischt. Draußen alle Pflanzen kaputt, und drinnen alles unter Wasser, weil die Glasdächer zerstört wurden. Wir selber haben von dem Unwetter nichts mitbekommen, weil wir mit den Kindern im Kino saßen! Es scheint recht gut schallgedämmt zu sein! 😉 Erst beim Verlassen kamen wir uns vor wie nach Armageddon…

Da für den folgenden Abend wieder schwere Unwetter vorausgesagt wurden, habe ich die Schulbeute sicherheitshalber noch mit einem Gurt versehen – sicher ist sicher!

Und noch eine gute Nachricht: Die Sommerernte fiel insgesamt sehr gut aus, wir konnten noch einmal 26 Kilogramm ernten! Der Großteil stammt vom gelben Volk (14,5 Kilo), gefolgt von den bunten Balkoniern (6,5 Kilo), und jeweils noch ein wenig von Grün und Blau (gemeinsam 5,5 Kilo). Lediglich das rote Volk hatte dank der Scherereien nach dem Schwärmen zu wenig Reserven zum Ernten. Ein wenig enttäuscht war ich auch vom grünen Volk mit der zugekauften Königin. Mal sehen, ob es nächstes Jahr besser wird… Der Wassergehalt ist schön niedrig, so wie er sein sollte!

Ein bisschen Stress hatte ich mit dem Rühren des Honigs, da er ja vor dem Urlaub noch fertig werden sollte – er hat sich trotz Animpfen mit dem Frühjahrshonig sehr Zeit gelassen und ist gerade so noch rechtzeitig in die Gläser gewandert.

Viele Bilder habe ich nicht gemacht, aber hier sind zumindest zwei vom Abschöpfen des Schaums – vorher/nachher.

Eigentlich wollte ich auch für heuer neue Etiketten entwerfen, das ist dann aber aus Zeitmangel aufs nächste Jahr verschoben worden. Die alten gefallen mir ja immer noch, und auch bei den Kunden kamen sie recht gut an! Inzwischen wurden unsere Vorräte schon wieder ordentlich dezimiert, daher gibt es nur noch ein Bild vom etwas geplünderten Regal:

Ach, das ist schon immer ein schöner Anblick!

Mini-Ernte

Heuer ist ein Schwarmjahr – das Thema hatten wir hier ja schon einmal! Leider ist bei uns bislang kein gutes Trachtjahr…

Ich vermute das Wetter ist heuer der Grund für die sehr klein ausgefallene Frühtrachternte. Um Ostern rum war es enorm heiß, aber leider auch extrem trocken. Unter diesen Bedingungen „honigen“ die Pflanzen nicht gut – das wenige Nass wird anderweitig benötigt als für die Nektarproduktion. Und Anfang Mai, als hier sämtliches Obst geblüht hätte, war es wirklich noch einmal richtig schweinekalt – und sehr nass. Keine guten Bedingungen…

Aber ich will nicht jammern, von drei Völkern konnten wir am 08. Juni etwas ernten. Am meisten haben unsere bunten Balkonbienen produziert – wer hätte das nach dem Chaos im letzten Jahr gedacht!

Es war das erste Mal, dass ich diese putzigen kleinen Honigrähmchen abernten konnte:

Von gelb und blau gab es auch ein wenig abzustauben – nur das grüne Volk hatte keine verdeckelten Überschüsse. Ausgerechnet das Volk mit der zugekauften Hochleistungskönigin!

Beim bunten Volk habe ich das erste Mal eine Bienenflucht ausprobiert. Sie war über Nacht im Volk, was wohl noch etwas zu kurz war. Aber der Effekt war schon deutlich zu bemerken, es waren sehr viel weniger Bienen im Honigraum als am Vortag.

Eine Bienenflucht ist ein Zwischenboden, der zwischen Brut- und Honigraum eingelegt wird. In der Mitte ist eine  sternförmige Konstruktion angebracht, und diese funktioniert in etwas wie ein Einwegeventil – die Bienen können relativ einfach zurück in den darunter liegenden Brutraum, der Weg nach oben ist aber sehr versteckt. So hat man am Tag der Ernte kaum noch Bienen im Honigraum und erspart selbigen das von der Wabe abgefegt werden. Beim nächsten Mal werde ich sie einen ganzen Tag drin lassen…

Die meiste Arbeit am Ernten ist ja leider immer das Putzen des „Schleuderraums“. Da wir keinen eigenen Raum dafür haben, findet das Schleudern bei uns immer in der Küche statt, die vorher wirklich sehr gründlich geputzt wird. Alle Kräutertöpfe wandern hinaus, und alle Flächen und der Boden werden gereinigt.

Nach dem lästigen Teil der Ernte kommt als nächstes der müßige – das Entdeckeln der Waben. Ich habe mir vor einiger Zeit noch einen Entdeckelungshobel gekauft, der nun endlich einmal zum Einsatz kam.

Das Ding funktioniert tatsächlich recht gut, solange die Waben relativ eben sind – sobald es hügelig wird, kam dann doch wieder die gute alte Entdeckelungsgabel zum Einsatz – wobei nicht die Hügel das Problem sind, sondern die Mulden. Zum Begradigen von überbauten Bereichen funktioniert der Hobel gut.

Was ich leider draußen schon bemerkt hatte – der Honig fing stellenweise schon in den Waben an zu kristallisieren. Das passiert mit Frühtracht gerne mal, besonders, wenn viel Raps oder Obst im Spiel war, da dieser Honig viel Traubenzucker enthält. Der Honig lässt sich dann nicht mehr gut aus den Waben schleudern, und fließt naturgemäß auch nicht mehr durch das Sieb… Blöd! 18% zeigte das Refraktometer im Schnitt an – es waren ein paar der großen Waben nicht ganz verdeckelt gewesen, aber 18% ist ja noch gut im Rahmen…

Was also damit anstellen? Recyceln! 😉 Ich habe die verbliebenen Reste in den Waben mit lauwarmem Wasser eingesprüht, und den Bienen in den leeren Raum ihrer Beuten zum Ausschlecken und Umtragen gehängt. Der ganze Krümelkram, der nicht durch das Sieb gelaufen ist, wurde mit Wasser verdünnt ebenfalls wieder zurück gegeben. So können wir ihn vielleicht bei der nächsten Ernte noch einheimsen…

Ein schöner Moment ist ja schon immer, wenn der erste Honig aus der Schleuder zu laufen beginnt! Und dieser Duft!!!


 

Alles in allem waren es dann immerhin 11 Kilo, der zum Cremigrühren in den Keller wanderte. So kam immerhin mal der Mini-Eimer zum Einsatz! Ich musste heuer auch nur 3 Tage lang je fünf Minuten rühren, bis der Honig gerade noch abfüllbereit war – das ging schnell!

Neue Ernte ist da!

Es ist vollbracht, die neue Ernte 2018 ist in den Gläsern und etikettiert! (Naja, streng genommen noch nicht ganz, weil in den aufgesetzten Honigräumen auf dem blauen Volk noch ein wenig drin ist…)

Bereits am 30. Mai wurde zum ersten Mal geerntet, überwiegend aus dem blauen Volk, aber auch ein Rähmchen von den Gelben:

Die Bienen waren trotz meiner Räuberei äußerst friedlich und setzten sich nach dem Abfegen sofort auf den verbliebenen Waben nieder. Das war schon sehr angenehm und nach erfolgreichem „Honigdiebstahl“ kam schon eine gewisse Freude auf! 🙂

Insgesamt konnten Tobi und ich 4 schöne dicke Rähmchen mit insgesamt 16 kg Honig ernten:

Nach dem Animpfen mit eigenem cremig gerührten Honig aus dem Vorjahr und täglichen Rühren konnte ich zwei Wochen später einen sehr leckeren, hellgelben Honig abfüllen!

Die zweite Ernte ist vom letzten Mittwoch – nochmal rund 15 Kilogramm, und wieder überwiegend aus dem blauen Volk. Einen kleinen Teil hat das gelbe Volk beigesteuert, einen ganz winzigen das grüne. Unsere Grünen sind heuer leider nach dem Königinnenverlust ein Totalausfall… Aber die Hoffnung besteht, dass das mit der hochwertigen neuen Queen nächstes Jahr besser wird!

Einen Tag nach der Ernte wurde der wenige Schaum abgeschöpft (ich benutze dazu einen Teigspatel aus Kunststoff, wie man ihn beim Brotbacken zum Abstechen von Teig benutzt – das klappt super!) und das flüssige Gold abgefüllt:

Er hat eine wirklich wunderbare Farbe (und schmeckt natürlich auch gut)!

Selbstverständlich dürfen die Etiketten nicht fehlen, und so sehen unsere diesjährigen Gläser dann fertig und verkaufsbereit aus Frühtracht rechts, Sommertracht links:

Es ist sehr erfreulich, dass inzwischen eine recht rege Nachfrage herrscht – die ersten 2,5 Kilogramm sind schon wieder verkauft! Meine Familie jammert schon, dass für sie nichts übrig bleiben wird, wenn das so weiter geht! 😉

Dieser Frühling/Frühsommer ist einfach der Wahnsinn! Ich kann mich gar nicht erinnern, dass es in den letzten Jahren mal so opulent geblüht hätte! Unsere Obstbäume und Beerensträucher hängen voll mit Früchten, beim Holunder in der Hecke sieht man vor lauter Blüten die Blätter gar nicht mehr, und unser Erdbeerfeld um die Ecke ist heuer einfach nur der Hammer! Supersüße, große Früchte in rauen Mengen! Da haben unsere Bienen wirklich ganze Arbeit geleistet! (Ich sollte dort eigentlich mal wegen einer satten Provision anklopfen!!!) 😉

Wir waren zwischenzeitlich eine Woche im Tennistrainingslager in Kroatien gewesen, und nach der Heimkehr entsprechend gespannt, wie sich die Situation in den Völkern weiter entwickelt hat. Gibt es schon Honig zu ernten? Sind die Königinnen bei Grün und auf dem Balkon geschlüpft und in Eiablage? Wie unsere Haussitter berichteten, war es auch hier zu Hause ordentlich heiß gewesen, hatte aber auch immer mal wieder geregnet. Wir waren aber wirklich sehr froh, dass bei uns die Unwetter nicht so heftig wie anderswo in Deutschland ausgefallen waren und wir auch von Hagel verschont wurden…

Zunächst einmal recht kurz gefasst der Stand der Dinge bei den beiden vor unserer Abfahrt weisellosen Völker:

  • beide Völker sehr ruhig und entspannt
  • keine Königin zu finden
  • keine Stifte oder Brut
  • geöffnete Weiselzellen vorhanden

Da beide Völker bei der Durchsicht völlig tiefenentspannt waren (bei den Grünen kein Vergleich zu den Unruhe beim letzten Mal!), gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass alles passt. Bei den Grünen ist immer noch so viel Bienenmasse in der Beute, dass mal eine junge Königin schon mal übersehen kann. Eventuell waren sie aber auch gerade zum Begatten ausgeflogen. Da in beiden Beuten am 18. Mai die Weiselzellen noch verdeckelt waren, konnte die Königin ja auch noch nicht sehr lange geschlüpft sein und rein rechnerisch auch noch keine Eier legen. Das machen sie wohl erst ab etwa 2 Wochen nach dem Schlupf, und der könnte theoretisch auch erst am 26. Mai erfolgt sein. Ich muss mich also mal wieder in meiner nicht vorhandenen Tugend Geduld üben…

Kommen wir zu den sehr erfreulichen Funden! Vespa I. hat inzwischen ein schönes Brutnest angelegt:

Wir konnten auch eine verdeckelte Wabe mit Honig ernten, es ist noch sehr viel drinnen, aber halt noch nicht ganz verdeckelt. Unser blaues Volk ist immer noch nicht zum Schwärmen aufgelegt, trägt aber weiter Honig ein. Hier konnten wir schon 4 schöne, dicke Waben ernten, und es ist noch richtig viel drin! Die Kiste ist inzwischen auch voll!

Das blaue Volk war bei der Honigernte (es ist ja doch eher ein Diebstahl…) sehr, sehr friedlich. Mein Mann war ganz angetan, wie brav sie waren! Ich habe sie abgefegt und sie sind anstandslos sofort wieder in ihre Kiste zurück. Trotzdem spiele ich mit dem Gedanken für nächstes Jahr eine Bienenflucht zu basteln – das erscheint mir für die Bienen noch schonender zu sein…

 

 

Das Schleudern war wieder ein sehr freudiges Ereignis (vom vorhergehenden Küchenputzen mal abgesehen). Auch die Kids waren ganz aufgeregt und wollten natürlich auch mit Kurbeln:

 

Zum Schluss konnten wir uns über eine kleine aber feine Ernte von guten 16 Kilogramm freuen! Nicht schlecht, vor allem, weil es ja fast alles aus einem Volk kam. Nach einem Tag Ruhe wurde der Schaum oben auf dem Honig abgeschöpft, und nun geht es ans tägliche Rühren.

… ist nun endlich komplett gerührt, abgefüllt und etikettiert! Und wenn ich mal ganz ehrlich bin, ist dieses Bienenjahr bislang gar nicht wahnsinnig (verglichen mit dem turbulenten ersten Jahr) – es läuft eigentlich alles in recht guten Bahnen!

Ich habe eine ganze Weile gesucht, bis ich die Gläser und Deckel gefunden habe, die ich so im Kopf hatte. Die Etiketten entstanden in liebevoller aber mühsamer Bastelarbeit an Macbook, Drucker und Hobbyplotter. Ich finde sie für den ersten Anlauf ganz ordentlich…

Ein wenig kurios war das Kristallisationsverhalten der ersten Ernte (22kg). Ich musste schon sehr lange rühren und habe auch einmal angeimpft, bis der Honig endlich cremig wurde. Er zeigt einen sehr schönen Perlmuttschimmer, ist aber bei weitem nicht so hell wie ich es in Anbetracht des nahe gelegenen Rapsfeldes erwartet habe. Irgendwas anderes haben die Sammlerinnen da noch eingetragen. Geschmacklich ist er allerdings super!

Und das Abfüllen hatte schon sehr meditativen Charakter. Notiz an mich selbst: Niemals cremigen Honig abfüllen, wenn man ohnehin schon müde ist!

Die zweite Ernte (15 kg) habe ich gleich nach einem Tag Kellerruhe und dem Abschöpfen des Schaums abgefüllt – sie hatte einen Wassergehalt von knapp unter 16% (nochmal ein Prozent weniger als die erste Ernte) und eine herrliche Farbe! Und erst der Geschmack! 🙂 (Der Honig stand übrigens nur ganz kurz fürs Foto so im Licht!)

Ein wenig stolz sind wir aber schon alle, dass unsere Bienen heuer so viel Honig produziert haben! Hier ist die Ernte in ihrer ganzen Pracht (und es fehlt schon ein halbes Dutzend Gläser, die bereits verschenkt wurden!):

Morgen möchte ich mal wieder seit längerer Zeit in die Beuten schauen – ich bin gespannt, wie viel schon wieder eingetragen wurde. Die Sammlerinnen sind immer noch sehr fleißig unterwegs. Eigentlich würde mir zweimal Schleuder putzen reichen! 😉

 

Fleissige Bienen!

Dank des immensen Sammelfleißes unserer Bienen konnte ich am Samstag ein zweites Mal ernten. Ich hatte bei der Durchsicht zuvor ja schon gesehen, dass noch einmal etwas entnommen werden kann – die Menge war dann aber doch wieder beeindruckend!

Spitzenreiter war wieder das blaue Volk, aber die anderen beiden haben auch je 2 Waben beigetragen – und das obwohl das gelbe Volk ja heuer erst eingezogen ist! Ich werde mich natürlich bei den fleissigen Damen revanchieren und den Garten noch einmal mit einigen Trachtpflanzen mehr bestücken! 🙂

Es sind noch einmal wundervolle gut 15 Kilogramm Honig zusammen gekommen! Hier fließt das flüssige Gold durch den Feinfilter – einfach schön anzuschauen, oder? Mal ganz zu schweigen von dem herrlichen Duft, der durchs ganze Haus zieht!

Die ersten Gläser wurden auch schon an Freunde verschenkt – wozu ich Etiketten entwerfen musste. Denn man darf Honig ja nicht mal verschenken (= in den Verkehr bringen), ohne dass eine ganze Latte an Vorschriften für das Etikett eingehalten werden müssen… Hier die Version 1.0 (schnell vor dem Grillfest noch von Hand ausgeschnippelt!):

Ich muss demnächst mal eine Runde in der Umgebung herum radeln und suchen, was die Damen da gerade eintragen. Es scheint bei der Sammelgeschwindigkeit noch einiges zu sein. Bei uns im Garten ist zur Zeit sehr viel an den Kräutern los – hier eine Biene am Oregano. Auf der Garage blühen auch schon Oregano und Thymian und werden sehr gut angenommen.

Da der zuerst geerntete Honig noch immer nicht recht in die Puschen kam, habe ich ihn nun mit bereits kristallisiertem Honig „angeimpft“ (wir hatten ja schon einmal welchen entnommen, er hatte aber leicht zu hohen Wasseranteil). Dazu wurde der bereits komplett feste Honig in der Gärkammer auf 33°C gebracht, wodurch er wieder flüssiger wurde. Hier vor dem leichten Erwärmen:

Davon habe ich dann 3 große Esslöffel in den Hobbock gegeben und mit eingearbeitet. Und siehe da, nach nur 12 Stunden hat sich schon richtig viel getan, der Honig im großen Eimer wurde deutlich heller, trüber und zähflüssiger!

Mal sehen, wie lange es nun noch dauert! Sicherheitshalber rühre ich nun 2x am Tag – ich will den richtigen Zeitpunkt zum Abfüllen nicht verpassen!

… dann rühret sich noch heute. So geht es mir gerade – der geerntete Honig lässt sich nämlich mit der Kristallisation mächtig Zeit. Nach zwei Tagen Ruhe im Keller hatte ich das kleine bisschen Schaum auf der Oberfläche mit einer Teigkarte abgehoben, und seitdem wurde er täglich 5 Minuten gerührt. Von Hand! Dazu verwende ich den Honigrührer „Auf und Ab“.

So sah er nach dem Schaumabschöpfen aus:

Der Honig zeigt beim Rühren inzwischen einen leichten Perlmuttschimmer, er wird trüber und schlieriger beim Rühren – aber so richtig vorwärts geht nichts. Aber es heißt ja auch, dass man da mitunter geduldig sein muss… Meine spezielle Stärke! 😉

Mein Kollege Frank, der ein paar Tage nach uns geerntet hat, hat seinen Honig inzwischen abgefüllt – mit einer phantastischen cremigen Konsistenz und tollem Geschmack! Er ist fast weiß, scheint also einen hohen Rapsanteil zu haben. Das hatte ich von unserem Honig eigentlich auch erwartet (Rapsfeld in der Nähe), weil die erste Charge aus den Dickwaben ja auch extrem schnell kristallisiert hat und dazu sehr hell und fest geworden ist. Dem ist aber wohl nicht so, irgendwas anderes scheinen die Damen da auch noch in größeren Menden eingetragen zu haben. Sehr spannend die ganze Sache!

Apropos Eintragen größerer Mengen! Sie haben es schon wieder getan – die ausgeschleuderten Waben sind schon wieder voll – und größtenteils verdeckelt!!! Wir können also noch einmal etwas ernten. Wahnsinn, was diese kleinen Tierchen da leisten! Ich hatte die ausgeschleuderten Waben einen Tag nach der Ernte wieder in die

Völker gegeben, und nur zwei Tage später waren sie vollständig „repariert“ und wurden bereits wieder befüllt:

 

Und bei der letzten Durchsicht (also anderthalb Wochen nach der Ernte) sah es zu meiner großen Überraschung und Begeisterung schon wieder so aus – hier beim grünen Volk:

Hier beim gelben Volk:

(Die sind eh der Oberhammer, sowas von brav und fleissig!!! Inzwischen sind 12 1/2! Rähmchen ausgebaut, ein wunderschönes Brutnest und Futter sammeln sie auch extrem gut!)

Und noch ein Blick ins Blaue Volk:

Da könnte man glatt gierig werden! 😉 Ich werde aber wieder nur gemäßigt ernten, und hoffe dass sie dann bis zum Ende des Sommers für sich selbst die Vorräte noch einmal füllen können und wir kaum zufüttern müssten. Es freut mich sehr, dass es den drei Völkern an diesem Standort gut zu ergehen scheint und sie offensichtlich ausreichend Futter finden!

Die Kinder freuen sich auch schon wieder aufs Schleudern – das macht wirklich Freude!

 

… rückte am Mittwoch in greifbare Weite! Während unseres zweiwöchigen Urlaubs waren die Bienen sehr fleissig gewesen – was uns schon unsere Haussitter berichtet hatten. Eine Kontrolle aller drei Kisten zeigte einige verdeckelte Futterwaben:

Sogar der heuer eingezogene Schwarm in der gelben Kiste hat schon so viele Vorräte, dass wir eine Wabe entnehmen können, ohne ein ganz schlechtes Gewissen haben zu müssen:

Auch im Brutbereich waren überall noch schöne Futterkränze zu sehen, so dass wir nun das erste Mal Honig ernten konnten! Die zerstörungswütigen blauen Damen bekamen im Zuge der Kontrolle gleich noch ein neues lochloses Wachstuch, nachdem sie das Loch im alten noch vergrößert hatten.

Auch der statt des Strohschieds eingesetzte Trennschied wurde in den Ferien ganz schön zernagt.

 

Naja, nach der Honigernte ist es ihnen hoffentlich nicht mehr ganz so langweilig, wenn sie erst mal mit der Wabenreparatur und dem Neubefüllen beschäftigt sein werden.

Nach der Kontrolle wurde ich noch zu einem Schwarm in den Nachbarort gerufen, das Balkonvolk meines Imkerkollegen Frank war geschwärmt und hing recht hoch in Nachbars Apfelbaum, während Frank beruflich im Ausland unterwegs war. Dank der tatkräftigen Hilfe seines Sohnes und einer Teleskopstange mit Schwarmfangsack war das Ding aber trotz des nicht ganz idealen Sitzes um mehrere Astgabeln herum recht schnell im Kasten.

Viele sterzelnde Bienen um das Flugloch und in die Kiste hinein drängende Bienen lassen hoffen, dass die Königin schon in der Schwarmfangkiste war:

Am Donnerstag kam dann unsere gemeinsam angeschaffte neue Wabenschleuder samt Entdeckelungsgeschirr, die ich dann gleich am Donnerstag einweihen durfte.  Dazu mehr im nächsten Post!

Fangen wir mit dem Chaos an – das habe ich heute in der blauen Beute vorgefunden, als ich mal einen zaghaften Blick in die Kiste werfen wollte. Irgendwie ist Frau ja doch neugierig… Am Tag nach dem Auszug des Schwarms letzten Donnerstag habe ich bei einer gründlichen Durchsicht alle bis auf eine Weiselzellen entfernt (und mit recht schlechtem Gewissen ins Tiefkühlfach gepackt, weil mir das noch am wenigsten grausam erschien). Ich möchte mit dieser Maßnahme verhindern, dass das Volk noch durch etliche Nachschwärme geschwächt wird. Und derer hätte es vermutlich einige gegeben, denn ich bin ich auf stolze 32 (!) belegte Weiselzellen gekommen. Auch bei den blauen Nachbarn waren es 27 Weiselzellen gewesen – ich fand das recht beeindruckend. Sie haben es wirklich ernst gemeint mit dem Schwärmen.

Zurück zur heutigen Kontrolle: Es ging gleich gut los, denn die ersten beiden Rähmchen am Strohschied waren so zusammengebaut, dass ich sie gar nicht gescheit auseinander bekam. Auch die nächsten beiden ohnehin schon überbauten Waben waren noch weiter in die Breite gebaut worden. Da sich die Situation von einer Wabe auf die nächste fortpflanzte und die Waben immer weiter überstanden, beschloss ich dem ganzen Bauchaos ein Ende zu setzen, und diese Rähmchen, die bereits voll mit Honig geklatscht waren (und zwei leider auch mit etwas Drohnenbrut) aus der Beute zu nehmen. Es war ein eher klebriges Unterfangen, aber allzu viel tropfte nicht in die Beute, so dass wenigstens keine Bienen verklebten. Ich fegte die Bienen so vorsichtig wie möglich über der Beute ab, nachdem ich die Waben kontrolliert hatte, ob die neue Königin darauf war. Die Rähmchen stellte ich dann in eine Kunststoffkiste und schloss jeweils schnell den Deckel. Eigentlich war ich über diese exakt für die Rähmchengröße passenden Plasktikkisten recht glücklich gewesen, es stellte sich beim Abtransport leider heraus, dass die vier vollen Rähmchen schon zu viel Gewicht für die Griffmulde waren, die prompt brach… Grrr!

Also in Zukunft nur noch für leere Rähmchen zum Verstauen, für die Honigernte muss ich noch was stabileres bauen…

In der Küche schnitt ich dann die leider noch nicht ganz verdeckelten Honigbereiche aus den Rähmchen. Ich fürchte der Wasseranteil ist noch viel zu hoch… Die Ernte wurde zweigeteilt: Zwei Waben für uns (die unbebrüteten!), und die anderen beiden wurden zerkleinert und kamen im Kübel zurück ins Volk…

Die Drohnenbrut habe ich zuvor heraus geschnitten und ins Tiefgefrierfach gestellt. 😦

Da es mir echt ein wenig komisch vorkam, warum die Damen immer wieder so chaotisch bauen, habe ich mit der Wasserwaage nochmal nachgemessen, und prompt die mögliche Ursache für das Chaos gefunden: Die Beute stand (nicht mehr!) genau im Wasser, obwohl ich das echt pingelig ausgemessen hatte! Ach menno, schon wieder mein Fehler… 😦 Also schnell ein paar flache Holzleisten untergelegt.

Das Volk hat dann noch zwei neue, leere Rähmchen bekommen, und ich hoffe, dass es nun besser klappt mit dem ordentlichen Bau!

Apropos Ordnung – beim neuen gelben Volk wollte ich heute das erste Mal kontrollieren, ob alles in Orndnung ist und den vor 8 Tagen eingezogenen Schwarm mit Oxalsäure im Sprühverfahren prophylaktisch gegen Milben behandeln. Das habe ich gleich in der Früh gemacht, damit noch möglichst viele Bienen in der Beute waren. Das blaue Wabendebakel kam erst danach…

Das gelbe Volk macht sich bislang einfach nur wunderbar – es passt einfach alles!

Sie waren sehr gelassen, als das erste Mal das Wachstuch gelupft wurde:

Und dann – alle sieben Rähmchen schon sooo toll ausgebaut!

Stifte vorhanden! Hurra!!!

Und Königin Diana I. trat auch in Erscheinung – ist sie nicht sehr majestätisch? 🙂

Die Sprühbehandlung haben sie auch sehr brav über sich ergehen lassen. Ich habe noch zwei neue Rähmchen in das Volk gegeben und bin schon gespannt, wie lange dieser phantastische Bautrieb anhält. Vom Futter haben sie erst etwa die Hälfte abgenommen, aber wie es scheint finden sie draußen reichlich Nektar.