Tag Archive: Schwarmfangsack


Gestern wurde ich über die lokale Facebookgruppe über einen Bienenschwarm im Ort informiert – gar nicht mal so weit weg vom Schulbienenstand.(Erster Gedanke – oh Gott, bitte nicht noch ein Nachschwarm von uns! Zweiter Gedanke – nicht schon wieder, wenn abends Freunde zum Pizzabacken kommen! Gottseidank hatte ich den Teig schon gleich in der Früh fertig gemacht). Vor Ort bei einer sehr netten Familie war aber schnell klar, das dieser große „Klopper“ von einem Schwarm nie im Leben ein Nachschwarm von einem der Montevölker sein konnte!

Er hing gut erreichbar in einer Birke, allerdings mal wieder etwas blöd um einen dicken Ast gewickelt auf etwa . Das scheint heuer bei Birkenschwärmen ein wenig Mode zu sein! Dank der tollen Fotodokumentation durch Brigitte kann ich hier ein paar schöne Bilder von der ganzen Aktion zeigen. Unter den interessierten Augen dreier Generationen ging es los.

Zuerst einsprühen, damit nicht so viele Bienen auffliegen:

Dann ganz vorsichtig so viele wie möglich in den Scharmfangsack plumpsen lassen…

…und anschließend durch den Trichter in die Schwarmkiste rutschen lassen. Wenn es viele Bienen auf einmal sind, verstopft der Trichter und man muss sehr beherzt rütteln, damit alle nach unten durchrutschen:

Ab dann heißt es hoffen, dass man in einem der Züge die Königin mit erwischt hat und diese in der Kiste ist. Das war auch hier recht schnell der Fall, wie man am Verhalten der um die Kiste fliegenden Bienen deutlich sehen konnte. Aber scheinbar hatte die Königin einen sehr guten Duft oben im Baum hinterlassen, denn es sammelten sich immer wieder Bienen oben. Vermutlich hat ihnen einfach die tolle Aussicht auf den wunderschönen Garten gut gefallen! 🙂 Ging mir genauso.

Portionsweise holte ich immer mehr Bienen nach unten und öffnete dann auch die Kiste von unten her, um ihnen Zugang zu ihrer Königin zu ermöglichen.

Es pressierte den Damen überhaupt gar nicht! (Und es waren wirklich nur Damen, ihr ehemaliger Imker scheint das Volk drohnenfrei gemacht zu haben – ich hatte noch nie einen so drohnenfreien Schwarm erlebt. Schade, das ist immer nett, wenn man den zuschauenden Kindern einen Drohn auf die Hand zur näheren Betrachtung setzen kann…)

Das war aber auch nicht tragisch, denn ich hatte ein paar sehr, sehr nette Gespräche mit den Gartenbesitzern, und sogar eine erfrischende Wasserpistolenschlacht mit den Enkeln, als wir darauf warteten, dass die Ladies sich in die Kiste begeben würden. Nach dem Einsatz von Wasser mit Nelkenöl zur Überdeckung des Königinnengeruchs oben im Baum bildeten sie einfach ein bisschen weiter neue Träubchen. Wir ließen sie etwas sammeln, dann pflückte ich sie kurzer Hand mitsamt dem Zweiglein herunter:

Irgendwann waren dann endlich fast alle drin, und ich fuhr mit einer richtig schweren Schwarmkiste nach Hause:

 

Ich hatte noch von keinem der angeschriebenen Königinnenzüchter eine positive Rückmeldung bekommen, und so war es ein kleines Wunder, dass ich diesen riesigen Schwarm fangen durfte. Er darf nun in die königinnenlose Beute einziehen und dann mit dem höchstwahrscheinlich weisellosen Volk vereint werden. Rettung in der Not und keine enttäuschten Kinder, dass eines der Völker aufgelöst werden muss! Yippie!

Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für die nette Unterstützung (samt Reparatur der Leiter!) und Unterhaltung während des Schwarmfangs bedanken! Es war sehr schön in Eurem wunderbaren Garten! Kein Wunder, dass sich die Bienen diesen Rastplatz ausgesucht haben… Lasst Euch den Honig schmecken!

 

 

2 aus 7

So stehen die Chancen, dass ein Schwarm des Schulbienenstands auf das Wochenende fällt, an dem die Schule naturgemäß sehr spärlich besetzt ist… Eigentlich gar kein so hoher Wert, aber bei der Durchsicht am letzten Samstag wurde recht schnell klar, dass der erste Schwarm wohl meine Pläne durcheinander wirbeln würde. Beide Völker waren in Schwarmstimmung! Beim stärkeren Volk in der kleinen ERB war das ja zu erwarten, aber das schwächere Volk in der großen Kiste hatte ganz gut aufgeholt und überraschte mich mit sehr vielen Bienen!

 

Leider war es im leeren Raum auch ziemlich feucht, unter dem Plexiglasdeckel stand Kondenswasser und an der entfernten Ecke hatte sich über die feuchten, kalten Regentage der vorangegangenen Woche Schimmel gebildet, obwohl die Beute nach unten offen ist (nur durch ein Gitter gegen fremde Besucher gesichert.

Unter der Beute stand auch das Unkraut extrem hoch, vermutlich behinderte das die Luftzirkulation recht stark. Also wurde erst einmal kräftig Grünzeug ausgerupft! Und dann kam die nächste Überraschung – einige Weiselzellen, ein paar davon fast geschlossene Weiselzellen! Damit hatte ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht gerechnet…

Da ab Montag wieder die ersten Schulkinder zurück in die Schule kehren würden, hoffe ich doch sehr, dass dieses Volk mit dem Ausschwärmen noch bis Montag warten würde! Es wäre so schade, wenn die Kids das nicht miterleben könnten…

Auch in der anderen Beute wimmelte es nur so von Bienen. Sie haben inzwischen wirklich sehr fleißig Nektar eingetragen und sind bereits am Verdeckeln des reifen Honigs in der Aufsetzzarge:

Ich fand eine ganze Menge aufgefressener Weiselzellen – sie hatten also, vermutlich wegen des kalten nassen Wetters, den Schwarmprozess auch aufgeschoben.

Aber aufgeschoben war ja nicht aufgehoben – es gab auch einige fast verdeckelte Zellen und zwei komplett verdeckelte (das Bild ist aber leider so unscharf, dass ich es hier nicht zeigen brauche).

Es herrschte also Schwarmalarm, und zwar auf Stufe dunkelrot. 🙂 Bevor ich nach Hause fuhr, drückte ich noch ein paar der anwesenden Hobbygärtner auf dem Sonnenacker nebenan meine Telefonnnummer in die Hand und sie versprachen für mich die Augen und Ohren offen zu halten. Zur Mittagszeit am Samstag klingelte dann prompt das Handy! Mein Mann konnte aber relativ schnell erörtern, dass es noch kein Schwarm sein konnte, sondern nur kräftiges Einfliegen.

Zu Hause habe ich dann gleich noch ein kleines Infoblatt ausgedruckt, das ich etwas später an die dortige Infotafel hängte. Am frühen Sonntag fuhr ich noch einmal hin und stellte noch ein weiteres Infoschild mitten in den Weg zum Sonnenacker, da die Gärtner vermutlich nicht jedes Mal auf die Infotafel schauen würden. Es waren auch schon ein paar Gärtnerinnen und Gärtner am Arbeiten, und in ein paar sehr netten Gespräche wurden sie auch gleich noch persönlich informiert.

Nun hieß es warten… Meine Spezialität…

Und dann klingelte das Handy wieder, als ich gerade zu Hause am Garteln war. „Also jetzt ist es wirklich eine riesige Wolke!“, kam von der netten Frau, die gestern schon angerufen hatte. Also fuhren wir Tobi und ich um kurz nach 12 zur Schule. Eine Riesenwolke an Bienen war über dem Parkplatz zu sehen – ausgerechnet um den höchsten Ahornbaum herum. Anhand der Schwarmgröße waren wir gleich sicher, dass der Schwarm aus dem starken Volk von Nova I. sein musste.

Dort ließen sie sich dann nach einer Weile prompt auch nieder. Natürlich ganz oben, und in mehreren Trauben.

Gut, dass ich meinen Mann als Schwarmfanghelfer dabei hatte, denn es ging hoch hinaus heute. Mit der voll ausgezogenen Leiter und dem voll ausgefahrenen Teleskoprohr kam ich gerade so ran. Ich musste recht oft die Leiter hinauf und hinunter, bis wir sehr sicher waren, dass die Königin nun in der Schwarmkiste war. Es sterzelten sehr viele Bienen an der Kiste, und immer mehr Bienen kreisten um die Schwarmkiste statt oben im Geäst.

Eine kleine Traube blieb oben hängen und ließ sich leider nicht bekehren, obwohl wir sie mehrere Male aufgescheucht hatte und auch etwas verdünntes Nelkenöl auf die Äste gesprüht hatten, um den Königinnenduft zu überdecken. Ich hoffte, dass sie in den nächsten Tagen zurück zu ihrer alten Beute kehren würden…

Der Schwarm war wirklich gigantisch, beim Wiegen zu Hause waren wir dennoch überrascht, dass es stattliche 3,7kg Bienen waren! Eigentlich wollte ich den Schwarm ja weiter vermitteln, aber dieses Mal war es Tobi, der mich dann durch ein „Willst du sie wirklich hergeben?“ ganz schnell davon abkommen ließ. Zu Hause mussten wir die Bienen dann erst einmal in der Garage parken, weil wir zum ersten Mal seit Beginn der langen Coronazeit bei einer befreundete Familie zum Grillen eingeladen waren, und unsere Kinder nach der langen Isolation schon richtig darauf geierten endlich loszufahren und ihre Freunde wieder zu sehen.

Abends habe ich dann kurzer Hand noch eine Beute bestellt und die Notunterkunft in der Fribin-Wabentransportkiste für den Balkon vorbereitet. Fürs Einlaufen lassen war es heute schon zu spät, das wurde auf den nächsten Tag verschoben…

Danke nochmals an die nette Schwarmmelderin! Viele der Hobbygärtner (und auch der benachbarten Kletterer) waren sehr interessiert am ganzen Geschehen gewesen. Es ist aber auch immer wieder ein tolles Spektakel!

Gemischte Signale

Seit Tagen lagen wir auf der Schwarmlauer, und unsere Damen haben uns echt zappeln lassen. Bei den grünen Bienen ging es jeden Tag zur Mittagszeit zu wie verrückt (im Video am frühen Montagnachmittag):

Andererseits ergab die Durchsicht zur Schwarmkontrolle (ebenfalls Montag, 4. Mai) folgendes Bild:

 

Die Weiselzelle, die bei der vorangegangenen Durchsicht am 27. April kurz vor der Verdeckelung stand, war so gut wie futsch! Erster Gedanke: Ups, zu spät dran, die ist schon geschlüpft. Zweiter Gedanke nach kurzem Rechnen: 3-5-8 – das geht nicht richtig auf, da zwischen den Bildern 8 Tage lagen, und somit nicht genug Zeit für die 8 Tage Verdeckelungsphase gewesen sein konnten. Eine frisch verlassene Weiselzelle sieht auch anders aus… Alle anderen Schwarmzellen waren ebenfalls im Rückbau und leer. Dritter Gedanke: Wegen des tagelangen kühlen und nassen Wetters hat das Volk den Schwarmprozess abgebrochen und das Schwärmen somit vertagt haben. Trotzdem war da so eine gewisse Unsicherheit, ob sie nicht vielleicht doch irgendwie schneller geschlüpft war und jetzt nur auf den richtigen Moment wartete um los zu schwärmen…

Am Donnerstag saß ich dann in einer kleiner Gartenarbeitspause bei herrlichstem Wetter auf der Garage und beobachtete das erneut immense Treiben am und ums Flugloch der grünen Beute.

 

 

Sie waren laut und hektisch, im Flugloch hing schon eine dicke Traube, es waren viele Bienen in der Luft – und nichts geschah! Eine ganze Weile lang ging das so, und dann wurde es plötzlich superlaut. Hurra – das Warten auf den Schwarm hatte endlich ein Ende! Allerdings ein anderes als erwartet, denn es schwärmten die Bienen aus der bunten Balkonbeute!

Die Kinder unterbrachen ihr Homeschooling nicht gerade unfreudig, als mein „SCHWARM!!! SCHWARM!!!“ durchs Haus erklang. 🙂

Wir sprangen in unsere Imkerjacken und hüpften auf die Garage – mitten in die Wolke. Wir konnten sehr schnell erkennen, dass sich die Wolke in Richtung Nachbargarten bewegte.

Unser Nachbar kam uns auf halbem Weg in seinen Garten schon entgegen, weil er das laute Brausen auch gehört hatte (und netterweise auch immer in der Schwarmsaison ein Auge auf unsere Beuten hat). Innerhalb kürzester Zeit konnten wir in der hohen Hecke oben im Holunder eine Stelle erkennen, an der sich die Bienen zu sammeln begannen. Und Ruckzuck hatten sie zwei schöne dicke Trauben ganz nah beieinander gebildet – hier ein paar Momentaufnahmen:

 

13:14 Uhr: erste „Rudelbildung“ ganz oben im Holunder (habe ich schon erwähnt, dass die Anschaffung der langen Leiter letztes Jahr eine meiner besten Ideen war?)

13:16 Uhr: Yep – da sammeln sie sich! Und hurra, das ist sehr gut zugänglich!

13:18 Uhr: Es sind zwei Trauben zu erkennen.

13:19 Uhr: Die Trauben werden größer:

13:22 Uhr: Immer weniger Bienen in der Luft, immer mehr am Holunder!

13:23 Uhr: Sie bauen ein Herz! 🙂

Aus der Nähe betrachtet:

Und dann ging der Schwarmfang ganz einfach und schnell, denn unser lieber Nachbar fand die Zweige, an denen die Bienen hingen, sehr entbehrlich. Leiter aufgestellt, und die beiden Zweige gaaaanz vorsichtig mit der Gartenschere abgeschnitten, noch vorsichtiger die Leiter wieder runter damit. Meine beiden Schwarmfanghelfer standen schon mit Kamera und Sprühflasche bereit. Die Zweige wurden noch schnell auf das nötigste zurechtgestutzt und dann wurden die Bienen mit einem kräftigen Ruck über einen Trichter in die Schwarmkiste abgestoßen:

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach sammelten sich noch einmal einige Bienen oben an den Ästen, und wir holten sie mit dem Schwarmfangsack herunter (damit wir den nicht umsonst herüber getragen hatten):

Die Bienen zogen relativ schnell in die Kiste, es wurde am Flugloch fleissig gesterzelt – alles gute Zeichen für einen erfolgreichen Schwarmfang:

Damit der Nachbar dann in Ruhe seinen Rasen mähen konnte, habe ich die Kiste dann recht bald ganz langsam zu uns in den Garten rüber getragen (umkreist von einer kleinen Bienenwolke) und auf der anderen Seite der Hecke im Schatten geparkt, wo dann die restlichen Bienen noch in aller Ruhe einziehen konnten. Sie bildeten auch schnell eine Traube an der Decke der Kiste. Ich wollte sie gleich heute Abend noch einlaufen lassen.

Vorher kontrollierte ich noch ihre Ursprungsbeute und entfernte bis auf eine besonders schöne und große alle anderen Weiselzellen, damit nicht noch ein Nachschwarm abgehen würde. Das mache ich immer echt ungern. Bei einer der letzten Schwarmzellen konnte ich dann erkennen, dass die darin enthaltene Prinzessin kurz vor dem Schlupf stand – sie war schon etwas farbig und bewegte sich. Alle anderen waren noch eher am Anfang ihres Puppenstadiums. Jetzt hatte ich noch mehr schlechtes Gewissen und hängte die Zelle kurzer Hand an einem Draht in die leer stehende Mini-Plus-Beute, gab einen Schwung Arbeiterinnen dazu und Flüssigfutter in den Futteraufsatz. Danach stellte ich die Beute in die kühle Garage. Ich wollte ihr eine Chance geben und sie als Ersatzkönigin in der kleinen Beute halten. So könnte ich im Notfall schnell auf eine Königin zurückgreifen, falls ein Volk seine verlieren würde. Ich weiß allerdings nicht, ob sie sich überhaupt fertig entwickeln würde, da die Zelle beim Abtrennen von der Wabe etwas aufgerissen war:

 

Nach zwei Tagen stellte ich die Beute dann mit offenem Flugloch vormittags auf den Balkon. Mal sehen, ob das klappt. Falls nicht hätten die Arbeiterinnen genug Futter, um sich bei ihrem alten Volk wieder einzubetteln…

Der Bericht zum Einzug des Schwarms folgt im nächsten Post – für heute habe ich Euch mit ausreichend Bildern und Videos überschwemmt

Nur noch eine Notiz an mich selbst: Überlass den Kindern die Kamera im Serienbildmodus nicht mehr mit dem Spruch „jetzt kannst Du losfeuern – das ergibt sehr viel Arbeit nach dem Herunterladen auf das Notebook…

 

Um nicht immer nur von den Problemen zu schreiben, hier kurz zwei sehr positive Erlebnisse!

Gestern war es „leider“ nichts mit einem geruhsamen Nachmittag und „das schöne Wetter genießen“ – ich saß gerade im Schatten am Tennisplatz, eisschleckend unseren Kindern zuschauend, da kam eine Nachricht von „meiner“ Montessoripädagogin „Sanne“, die soeben die Nachricht von ihrer Tochter erhalten hatte, dass sich in ihrem Garten gerade ein Bienenschwarm niederließe!

Was für ein unglaublicher Zufall! Natürlich radelte ich sofort nach Hause, packte meine Schwarmfang-Siebensachen (die ich vor wenigen Stunden aus dem Auto geräumt hatte, und ab ging es in den Nachbarort!

Dort fand ich dann einen schönen kompakten Schwarm im sehr idyllischen Garten vor – kein Wunder, dass sie sich diesen Platz ausgesucht hatten! Er hing in guten 4 Metern Höhe in einem Baum um einen dicken Aststumpf herum:

Mit einer kleinen Leiter und dem Teleskop-Schwarmfangsack kam man ganz gut ran. Und ich habe sage und schreibe nur zwei Mal „keschern“ müssen!!! Neuer Rekord!!! Die verbliebene Traube oben löste sich ganz eigenständig auf und flog zur Schwarmfangkiste. Das nenne ich mal eine lobenswerte Mitarbeit!

Der Schwarm war irgendwie besonders brav, im Vergleich zu den letzten flogen auch viel weniger Bienen hektisch herum oder krabbelten am Boden! Es war alles sehr geordnet.

Das schnelle Einziehen der restlichen Bienen war ein gutes Zeichen dafür, dass die Königin in der Kiste war. Schade, dass Sanne das nicht live miterleben konnte, weil sie so lange arbeiten musste… 😦 Aber ihre Tochter und ich haben unser Bestes versucht, sie mit Videos und Fotos am Geschehen teilhaben zu lassen.

Der 2,3 Kilo-Schwarm wurde über die Schwarmbörse gleich am selben Abend noch vermittelt und abgeholt – und hier kommt der nächste witzige Zufall – an bzw. von meinen Imkerfreund Markus! Dank der erneuten Spende für den Schwarm können noch ein paar Handschuhe und noch eine Imkerjacke für die Bienenkinder angeschafft werden – herzlichen Dank, lieber Markus – und natürlich viel Freude mit diesem tollen Schwarm!

Soweit die erste gute Nachricht. Die zweite gleich noch schnell hinterhergeschoben: Im bunten Volk auf dem Balkon ist die neue Königin in Eiablage! Hurraaaaaa! Was für eine Erleichterung nach den Problemen bei den roten Nachbarn! Ich habe ihre Majestät nicht gesehen, aber schon sehr viele Eier – nur in den Arbeiterinnenzellen, nur mittig am Boden, und nur ein Ei pro Zelle. Puh, da bin ich wirklich erleichtert! Ich bin ja schon sehr gespannt, wie die Neue aussieht – aktuell ist nämlich ein ganz deutlicher Trend zu „blond“ im Volk zu beobachten. Da waren wohl ein paar Buckfast-Väter im Spiel gewesen! Sogar die Drohnen haben auffällige goldene Streifen (da muss ich aber erst noch ein gescheites Foto machen). Und die Jungkönigin, die mir in der Hand geschlüpft war, war ebenfalls total hell gewesen. Entschuldigt bitte das schlechte Foto – man kann die Eier nur erahnen. Es war so eine Hitze auf dem Balkon, mir floss der Schweiß in Strömen von der Nase und ich hatte nur das Handy dabei und heftiges Gegenlicht…

 

… vertreibt Kummer und Sorgen!

Gleich einen Tag später durfte ich gleich in der Früh wieder zum Schwarmfangen ausrücken, aber diesmal war es kein Schwarm von uns. Am gestrigen Abend wurde ich über einen Schwarm in einem Privatgarten informiert. Da er am Morgen immer noch dort hing, fuhr ich hin, um ihn einzusammeln und an einen anderen Imker zu vermitteln. Unsere eigenen Kisten sind ja aktuell alle besetzt.

Der Schwarm hing sehr angenehm etwas über Kopfhöhe an einem Zwetschgenbaum in einem wirklich wunderschönen Gemüsegarten, in dem es dank der zahlreichen Blüten nur so summte und brummte.

Ein kleiner Hang voller Cotoneaster war schon geradezu laut vor Bienen! Der Schwarm hing sehr kompakt und ich konnte ein paar Kundschafterinnen beobachten, wie sie auf dem Schwarm tanzten und ihre Schwestern über einem potentiellen neuen Nistplatz informierten: (im Video sieht man eine auf drei Uhr)

Mit dem Schwarmfangsack ging es recht leicht, den Großteil des Schwarms gleich mit dem ersten Versuch in die Schwarmkiste zu befördern. Als nach ein paar weiteren Runden die Sammelstelle am Ast immer leerer wurde, konnte ich erkennen, dass der Schwarm da wohl schon etwas länger hing, denn es waren deutliche Wachsspuren zu erkennen – sie hatten bereits mit dem Bau begonnen. Das passiert, wenn in der Nähe keine geeigneten neuen Behausungen zum Einziehen gefunden werden und sich der hochinteressante, sehr „demokratische“ Prozess einer Einigung auf eine neue Bleibe in die Länge zieht:

Wen dieser unglaublich komplexe Prozess näher interessiert, dem kann ich wärmstens das Buch „Bienendemokratie“ von Thomas D. Seeley ans Herz legen.

Da am Eingang der Schwarmkiste bereits kräftig gesterzelt wurde und die fliegenden Bienen sich zügig dort hinein begaben, konnte ich davon ausgehen, dass die Königin in der Kiste war. Ich versprühte noch etwas mit Nelkenöl versetztes Wasser an der Schwarmsammelstelle im Baum. Das überdeckt den Geruch der Königin dort und die restlichen Bienen ziehen etwas bereitwilliger in die Kiste nach, anstatt ewig am Sammelplatz zu verweilen.

 

 

Das ging dann auch recht schnell. Soweit zum angenehmen Teil des Schwarmfangs. Was wirklich eine absolute Plage war: Ameisen! Unzählige Ameisen! Heerscharen von Ameisen! Sie krabbelten  auf der Schwarmkiste und mir herum, und zwar von Sekunde eins an. Die Kiste konnte ich etwas höher auf einen Steinhaufen stellen, aber da ich leider nicht schweben kann, wurde ich echt geplagt. Der Boden unter dem Baum war ein kiesiger Magerrasen mit sehr schönen Mauerpfeffer und Co.-Ansammlungen, und offensichtlich erstreckte sich darunter ein einziges gigantisches Ameisennest. Ich schüttelte mich immer wieder ab, stampfte wie blöd in der Gegend herum und wechselte andauernd die Position, aber auch fünf Meter weiter in alle Richtungen quollen sie aus dem Boden. Der Bienenbesen war im Dauereinsatz – ich fegte meine Beine ständig ab, und trotzdem krochen sie in Nullkommanichts wieder in meiner Jacke und im Schleier herum und zwickten munter weiter… Es war zum Mäusemelken! Gut, dass mich keiner gesehen hat, wie ich da einen halbstündigen Veitstanz aufgeführt habe. Jedes Mal, wenn ich wieder einen Schwung Bienen vom Baum holte, war ich sofort wieder übersät. Nelkenöl an den Schuhen und Beinen interessiert Ameisen übrigens nicht die Bohne – nur so am Rande bemerkt. Vermutlich machte mein Gehopse und Gewetze die Sache auch nicht besser, ich hatte den Eindruck immer mehr Ameisen anzulocken.

Was dann nach einer halben Stunde Erleichterung brachte, was das hier:

Ich stellte mich schlicht und ergreifend in meine Plastikbox, in der ich die Schwarmkiste im Auto transportierte (jetzt weiß ich auch warum die Dinger Multibox genannt werden – sie sind wirklich sehr vielseitig einsetzbar!). Die Zwickattacken hörten nicht auf, wurden aber immerhin weniger. Ich war dann schon froh, als ich nach einer Stunde mit dem Schwarm (und vermutlich noch ein paar Hundert Ameisen) auf dem Rückweg nach Hause war.

Das Vermitteln des Schwarms ging dann sehr flott! Auf http://www.schwarmboerse.de angeboten, 30 Sekunden später per Mail einen Kontakt vermittelt bekommen, angerufen und eine gute Stunde später war eine nette Jungimkerin samt Nachwuchs da, um den Schwarm abzuholen. Ich habe als Preis dafür den Gegenwert von zwei Kinderimkerjacken von Simon the Beekeeper bekommen, die bei der Bienen AG der Montessorischule noch dringend gebraucht werden können und natürlich sofort bestellt wurden. 🙂 Herzlichen Dank!

Die Bienen durfte am selben Abend noch in ihr neues Zuhause einlaufen. Ich habe von der jungen Bienenkistenimkerin noch zwei Bilder vom Baufortschritt des Schwarms geschickt bekommen, die ich hier zeigen darf:

 

Vom Sitz und der Bautätigkeit würde ich dem Schwarm Weiselrichtigkeit unterschreiben. Toll, was so ein Zwei-Kilo-Schwarm in nur wenigen Tagen für Fortschritte machen kann! Weiter so!

Schwarmwetter!

Ich warte ja schon eine Weile auf den Schwarm aus der bunten Kiste – die ist wirklich rappelvoll, und schon seit einer Weile sind verdeckelte Schwarmzellen zu sehen – aber bei dem Gruselwetter der letzten Tage wollte und konnte das Volk einfach nicht loslegen. Erst vorgestern hatte ich eine volle Honigwabe aus dem Brutraum entnommen und bei den Gelben „geparkt“, damit das bunte Volk wieder Platz zum Bauen hatte. Die sammeln so fleissig, dass schon etwas arg viel Honig im Brutraum war. Dabei konnte ich auch etliche frisch angelegte Weiselzellen sehen, aber noch keine geöffnete:

Für gestern war nun endlich schönes Wetter vorhergesagt, daher hatte ich meine Termine so gelegt, dass ich ab 11 Uhr Zeit für die Schwarmwache hatte.

Aber, wie sollte es auch anders sein, als ich gerade noch im Nachbarortsteil Geisenbrunn beschäftigt war, kam der Anruf vom Nachbar… Um 20 Minuten nach 10! Hui, die waren aber mal früh dran! Zehn Minuten später war ich zur Stelle und fand einen schönen fetten Schwarm oben in Nachbars Fichte:

Das waren wirklich viele Bienen! Der Ast an dem sie sich gesammelt hatten, hing ordentlich nach unten. Notiz an mich – ich brauche noch einen Wassersprüher mit Teleskopstange – dann fliegen auch nicht so viele Bienen aus! 😉

Mit der schönen neuen Leiter (die hat sich jetzt wirklich schon rentiert…) und dem Schwarmfangsack an der Teleskopstange war es kein Problem, den Schwarm in Etappen über den Trichter in die Schwarmkiste zu befördern. Dem Verhalten der Bienen nach war die Königin gleich beim ersten Schwung dabei.

Nach einem guten halben Dutzend Ladungen wurde die Schwarmkiste dann im Schatten geparkt, die restlichen Bienen konnten jetzt über die (zu kleine) Öffnung noch einziehen. Da sich immer wieder etliche Bienen oben im Baum an der Sammelstelle versammelten, habe ich dort gründlich Wasser mit ein paar Tropfen Nelkenöl versprüht, um den Königinnenduft dort zu übertünchen und die restlichen Bienen in die Kiste zu bewegen. In der Zwischenzeit ging ich nachschauen, aus welcher Beute die Bienen kamen.

Meine Erwartung traf zu, schon am Flugverkehr war zu sehen, dass bei den Bunten heute deutlich weniger als sonst los war. Ich entfernte die Weiselzellen bis auf eine schöne große verdeckelte. Kurz meinte ich einmal, das typische „Tüten“ einer jungen Königin zu hören, aber sicher war ich mir nicht. Und dann schlüpfte schon wieder eine junge Königin aus einer der entfernten Weiselzellen vor meinen Augen. Da ich sie nicht töten wollte und konnte, setzte ich sie oben auf die Rähmchen und wollte stattdessen die letzte Weiselzelle herausnehmen. Die junge Königin begann auch sofort zu „tüten“ (so klingt das Geräusch, das sie mittels Vibration erzeugen um ihre noch nicht geschlüpften Konkurrentinnen zu orten und sich derer zu entledigen). Daraufhin stürzten sich eine ganze Menge Arbeiterinnen auf die Königin und es sah so aus, als ob sie sie attackieren würden und versuchten sie abzustechen. Im selben Moment war ein etwas leiserer Ruf aus der Kiste zu hören. Da war dann wohl schon eine Schwester vor ihr geschlüpft und als neue Königin „etabliert“. Mir tat es schon etwas leid um die auffällig helle Jungkönigin, die wohl nur für kurze Zeit das Licht der Welt erblicken konnte. Aber so handhaben Bienen nun mal ihre Fortpflanzung…

Mittags fand dann die Bienen AG in der Schule statt. Ein wenig enttäuscht waren die Kinder schon, als ich ohne den Schwarm im Gepäck auftauchte, aber ich wollte den restlichen Bienen einfach die Zeit geben, um auch noch in die Schwarmkiste zu kommen. Mit ein paar Bildern und Videos vom Schwarm konnte ich sie ein ganz klein wenig an diesem Spektakel teilhaben lassen. Wir konnten sehr guten Polleneintrag beim Volk Monte I beobachten. Der Wabenbau ist auch schon ein gutes Stück weiter vorangeschritten. Das Futter, das ich vorgestern noch bei Regen wieder aufgefüllt hatte, wird auch sehr gut angenommen. Alles in allem machen sie sich sehr gut, obwohl es nur so ein kleines Völkchen ist! Wir könnten allerdings noch ein paar Schutzjacken brauchen, da der Andrang nach wie vor ungebrochen ist… Ich selber habe nur 6 Stück für Kinder, und in Tobis großer Jacke sehen die Kids immer sehr lustig aus. Was mir sehr gefällt, ist wie die Kids sich immer gegenseitig beim An- und Ausziehen der Jacken helfen. Da wird ohne mein Zutun immer genau kontrolliert, ob alles dicht ist, und ob beim Ausziehen noch irgendwo eine Biene drauf sitzt, die ja nicht eingeklemmt werden darf! Toll!

Bislang ist vom Volk Monte I noch nicht eine einzige Varroamilbe auf den Diagnoseboden gefallen. Ich werde das Völkchen trotzdem morgen mit Oxalsäure behandeln, sicher ist sicher…

Zurück zum Schwarm! Gegen zwei Uhr waren fast alle Bienen eingezogen. Ich habe sie dann gewogen (3,2 Kilogramm!!! Wow!) und in den kühlen dunklen Keller gebracht, damit sie etwas zur Ruhe kommen konnten.

Um fünf Uhr abends habe ich sie dann einlaufen lassen – in die erst kürzlich wieder frei gewordene Hälfte der Montessorischuleneinraumbeute. Das war schon fast ein komisches Gefühl, so ganz allein… Weil ich schon ein schlechtes Gewissen habe, dass die Kinder nicht zuschauen konnten, hier gleich extra viele Bilder und Videos vom Einzug von Königin Nova I. (die hoffentlich dabei war – vielleicht entdeckt sie ja von Euch jemand am Bildschirm) und ihrem Gefolge von etwas über 30000 Bienen!

Es ist immer wieder ein beeindruckender Anblick, wie so ein frisch auf das Tuch abgestossener Schwarm „auseinander fließt“!

Der Schwarm zog anfangs sehr rasant ein. Sie sind schon fast in die Beute gerannt!

 

Dann gab es trotz riesiger Öffnung einen dicken Stau, weil es einfach dauert, bis die Bienen in der Beute nach oben in die Rähmchen steigen können. Dank der Plexiglasscheibe oben im Deckel konnte ich schön den Teil mit den Rähmchen abdunkeln und den leeren Raum hell lassen, so dass sie brav gleich in die Rähmchen geströmt sind. Im Vergleich zum letzten Einzug in diesen Teil der Beute flogen viel weniger Bienen auf, obwohl es viel mehr waren und auch wärmer war… (Vielleicht auch weil die Imkerin viel ruhiger und entspannter war, wenn nicht so viele Leute zuschauen) 😉

 

Nach 35 Minuten war der Großteil eingezogen:

Nach einer Stunde war hinten zu und vorne am Flugloch war schön das Sterzeln der Arbeiterinnen zu beobachten:

Hier noch mal mit Bewegung:

Hoffentlich bleibt dieser Schwarm in der Kiste! Ich habe mir da ja noch nie vorher Gedanken drüber gemacht, aber das verunsichert schon, wenn mal ein Schwarm wieder flüchtet… Morgen bekommen sie Futter, und ich denke bei der Größe können wir auch bald das Flugloch ganz öffnen! Also, alle Mann und Frau Daumen drücken, dass es ihnen in der Beute gefällt!

… rückte am Mittwoch in greifbare Weite! Während unseres zweiwöchigen Urlaubs waren die Bienen sehr fleissig gewesen – was uns schon unsere Haussitter berichtet hatten. Eine Kontrolle aller drei Kisten zeigte einige verdeckelte Futterwaben:

Sogar der heuer eingezogene Schwarm in der gelben Kiste hat schon so viele Vorräte, dass wir eine Wabe entnehmen können, ohne ein ganz schlechtes Gewissen haben zu müssen:

Auch im Brutbereich waren überall noch schöne Futterkränze zu sehen, so dass wir nun das erste Mal Honig ernten konnten! Die zerstörungswütigen blauen Damen bekamen im Zuge der Kontrolle gleich noch ein neues lochloses Wachstuch, nachdem sie das Loch im alten noch vergrößert hatten.

Auch der statt des Strohschieds eingesetzte Trennschied wurde in den Ferien ganz schön zernagt.

 

Naja, nach der Honigernte ist es ihnen hoffentlich nicht mehr ganz so langweilig, wenn sie erst mal mit der Wabenreparatur und dem Neubefüllen beschäftigt sein werden.

Nach der Kontrolle wurde ich noch zu einem Schwarm in den Nachbarort gerufen, das Balkonvolk meines Imkerkollegen Frank war geschwärmt und hing recht hoch in Nachbars Apfelbaum, während Frank beruflich im Ausland unterwegs war. Dank der tatkräftigen Hilfe seines Sohnes und einer Teleskopstange mit Schwarmfangsack war das Ding aber trotz des nicht ganz idealen Sitzes um mehrere Astgabeln herum recht schnell im Kasten.

Viele sterzelnde Bienen um das Flugloch und in die Kiste hinein drängende Bienen lassen hoffen, dass die Königin schon in der Schwarmfangkiste war:

Am Donnerstag kam dann unsere gemeinsam angeschaffte neue Wabenschleuder samt Entdeckelungsgeschirr, die ich dann gleich am Donnerstag einweihen durfte.  Dazu mehr im nächsten Post!