Tag Archive: verdeckelter Honig


Honigernte!!! :)

Heute war es soweit, wir durften unseren ersten eigenen Honig ernten. Dank der tollen Sammelleistung unserer Bienen konnten wir insgesamt 9 Futterwaben entnehmen. Besonders erfreulich war dabei, dass sogar der Schwarm in der gelben Kiste mit Königin Diana schon so viel gebaut und eingelagert hatte, dass wir auch hier ein Rähmchen stibitzen konnten!

Meine zwei Mini-Imker waren auch wieder fleissig mit dabei, als endlich der schon etwas ersehnte Moment da war, dem das langwierige Auspacken, Zusammenbauen und Reinigen der Schleuder und Zubehör vorangegangen war:

Das blaue Volk ist unser Spitzenreiter mit sagenhafte 5 vollen Waben! Es ist das Muttervolk des gelben Volks und Louisa I. scheint den gleichen Sammeleifer wie ihre Mutter Diana I. an ihre Arbeiterinnen weiter zu geben.

Die fast volle Wabentransportkiste war kaum mehr zu heben, und das Heruntermanövrieren über die kleine, steile Treppe war ein Akt! Wir mussten ein klein wenig zügig arbeiten, denn das hier zog beachtlich schnell auf:

Wir haben es aber rechtzeitig geschafft, und die Bienen waren wirklich super friedlich, trotz des schwülen Gewitterwetters und Honigdiebstahls! Letztendlich passierte am Himmel außer ein paar wenigen Tropfen und etwas Gegrummel nicht viel…

Ein echtes Prachtstück!

Da der reife Honig in den Zellen mit einer dünnen Wachsschicht von den Bienen verschlossen wird, muss man die Waben zuerst einmal entdeckeln:

Flüssiges Gold!

Und dann kommen die Rähmchen in die Schleuder:

Zuerst wird ganz vorsichtig eine Seite angeschleudert:

Danach müssen die Waben gewendet und die zweite Seite ebenfalls nur angeschleudert werden:

Schon bald fällt der erste Tropfen:

Und dann beginnt der Honig zu fließen!

Eine sehr meditative Angelegenheit!!!

Hier eine der überbauten Waben mit einem echten Hammergewicht:

Wenn beide Seiten angeschleudert sind, wird wieder gewendet, und es darf ein bisschen schneller gekurbelt werden:

Wir haben den Honig durch ein Doppelsieb laufen lassen, und anschließend noch einmal durch ein extrafeines Honigfiltertuch. Am Ende war dann ein großer Hobbock (so heißen diese Honigeimer) mehr als halb voll – und wir restlos begeistert. Allerdings musste Tobis und mein Abendessen auch bis halb elf warten, damit der Honig den Essensgeruch nicht annahm… Manchmal muss man halt Opfer bringen! 😉

Der spannende Moment, als der Eimer auf die Waage gestellt wurde – abzüglich des Eimers waren es wunderbare 22 Kilo Honig – Yippieh!

Nun kommt er erst einmal in der etwas kühleren Keller, bevor dann der Schaum an der Oberfläche abgeschöpft wird. Ich glaube ich muss noch schnell ein paar Gläser bestellen – mit einer solchen Ernte habe ich nicht gerechnet, nachdem beide Völker heuer geschwärmt haben und das dritte ein Schwarm von heuer ist!

… rückte am Mittwoch in greifbare Weite! Während unseres zweiwöchigen Urlaubs waren die Bienen sehr fleissig gewesen – was uns schon unsere Haussitter berichtet hatten. Eine Kontrolle aller drei Kisten zeigte einige verdeckelte Futterwaben:

Sogar der heuer eingezogene Schwarm in der gelben Kiste hat schon so viele Vorräte, dass wir eine Wabe entnehmen können, ohne ein ganz schlechtes Gewissen haben zu müssen:

Auch im Brutbereich waren überall noch schöne Futterkränze zu sehen, so dass wir nun das erste Mal Honig ernten konnten! Die zerstörungswütigen blauen Damen bekamen im Zuge der Kontrolle gleich noch ein neues lochloses Wachstuch, nachdem sie das Loch im alten noch vergrößert hatten.

Auch der statt des Strohschieds eingesetzte Trennschied wurde in den Ferien ganz schön zernagt.

 

Naja, nach der Honigernte ist es ihnen hoffentlich nicht mehr ganz so langweilig, wenn sie erst mal mit der Wabenreparatur und dem Neubefüllen beschäftigt sein werden.

Nach der Kontrolle wurde ich noch zu einem Schwarm in den Nachbarort gerufen, das Balkonvolk meines Imkerkollegen Frank war geschwärmt und hing recht hoch in Nachbars Apfelbaum, während Frank beruflich im Ausland unterwegs war. Dank der tatkräftigen Hilfe seines Sohnes und einer Teleskopstange mit Schwarmfangsack war das Ding aber trotz des nicht ganz idealen Sitzes um mehrere Astgabeln herum recht schnell im Kasten.

Viele sterzelnde Bienen um das Flugloch und in die Kiste hinein drängende Bienen lassen hoffen, dass die Königin schon in der Schwarmfangkiste war:

Am Donnerstag kam dann unsere gemeinsam angeschaffte neue Wabenschleuder samt Entdeckelungsgeschirr, die ich dann gleich am Donnerstag einweihen durfte.  Dazu mehr im nächsten Post!

Der erste Honig!

Am letzten Donnerstag wollte ich überprüfen, ob die neue Königin den Wabenabsturz unbeschadet überstanden hat. Doch leider Fehlanzeige – in dem Gewusel habe ich sie trotz gründlicher Suche nicht finden können. Sie war ja schon bei ihrem ersten Auftritt so flinkfüßig unterwegs, dass wir sie zu zweit kaum im Auge behalten konnten. Da die Stockbienen aber einen sehr ruhigen Eindruck machten, war ich nicht sonderlich beunruhigt. Was mir eher nicht so gefiel – keine Stifte zu sehen! Ich hoffe das ändert sich bald…

Beim Wieder-In-Position-Schieben der Rähmchen entschloss ich mich dann, das Rähmchen mit dem Rest der abgebrochenen Dickwabe aus der Beute zu nehmen, um das gleiche Problem nicht wieder zu bekommen. Zuerst wollte ich das Stück den Bienen im leeren Raum zum ausschlecken geben, doch dann überwog doch die Neugier, wie der Honig denn schmecken würde. Das schlechte Gewissen hielt sich auch sehr in Grenzen, da dieses Volk einerseits inzwischen recht erfolgreich Vorräte angelegt hatte und andererseits mich noch viel erfolgreicher in den Wahnsinn zu treiben versuchte 😉

Und so groß war das Stück auch wieder nicht 🙂

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Hier die verdeckelte Seite:

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In der Seitenansicht kann man ganz gut erkennen, wie weit das Wabenwerk über das Rähmchen hinausragt:

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Die unverdeckelte Seite:

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Und was soll ich sagen, er schmeckt phänomenal gut! Ein bisschen würzig, vielleicht kommt das vom vielen Oregano um die Beuten herum… Einfach lecker – ich glaube ich muss gleich noch mal ein Teelöffelchen schnabulieren gehen!

Unsere grünen Bienen erweisen sich leider weiterhin als eher bauträge… Was zur Folge hat, dass es inzwischen schon wieder so aussieht und ich Bedenken habe, dass sie bald noch einmal schwärmen wollen:

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Die Waben sind ganz schön voll mit Bienen, und es war auch noch einiges an verdeckelter Brut zu erkennen – wenn man ein bisschen in die Meute gepustet hat 😉

Immerhin sind nun auch ein wenig Vorräte zu sehen – hier ein schönes Bild von fast gefüllten Zellen. Der Duft nach Wachs und Honig beim Durchsehen ist einfach nur toll!

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An einigen Rähmchen ist oben auch schon verdeckelter Honig zu erkennen. Die Bienen haben diesen schon ausreichend getrocknet und dann zur Konservierung mit einem dünnen Wachsdeckel versehen.

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Das neunte Rähmchen wurde leider bislang mehr oder weniger ignoriert. Ich bin gespannt, ob sich da noch etwas tut. Immerhin haben sie einige der anderen Rähmchen weiter nach unten ausgebaut. Was außerdem erfreulich ist: Der Putztrieb hat sich enorm gesteigert! Bislang haben sie den Beutenboden einfach seinem Schicksal überlassen, aber als ich vor ein paar Tagen die verbliebenen Kalkbrutmumien herausfegen wollte, war der Boden relativ blitzeblank geputzt und nicht eine einzige Mumie mehr zu sehen. Sogar einen Großteil der vom letzten Einschlagen übrig gebliebenen Ästchen haben sie zu Holzmehl verarbeitet 🙂 So ist’s brav!

 

Imkertaufe :)

So, gestern ist es endlich geschehen – ich habe mir meinen ersten Stich eingefangen!

Geschehen ist es bei gestern nachmittag, als ich mit Jamie das blaue Volk durchgesehen habe. Da ich die Königin schon länger nicht mehr gesehen habe, wollten wir gemeinsam danach suchen. Sie hat sich aber wieder sehr gut versteckt, denn die Suche war erfolglos. Stifte waren aber zu sehen, also scheint noch alles in Ordnung zu sein…

Die erste Wabe war an einer kleinen Stelle an die Beutenwand angebaut worden. Nachdem ich die Wabe vorsichtig gezogen und im Ständer geparkt hatte, griff ich nach dem Stockmeißel, um das kleine Wabenstück von der Beutenwand zu kratzen. Tja, leider habe ich nicht genau hingesehen, und die Biene übersehen, die wohl am Stockmeißel saß. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, und bin entsprechend erschrocken, als es mir plötzlich heiß in den Daumen fuhr. Ich habe dann ganz schnell den Stachel weggekratzt, und habe meinen Daumen ein paar Mal mit dem Bite Away Stift „geblitzdingst“. Der Schmerz ließ daraufhin relativ schnell nach, und ich konnte die restlichen Rähmchen durchsehen und ein wenig fotografieren. Ärgerlich, dass eine Biene für meine Unaufmerksamkeit mit dem Leben bezahlen musste 😦

Am Abend sah der Daumen so aus:

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Ich war überrascht, wie gut unser Sohn beim Durchsehen schon die Waben beurteilen kann. Auf den ersten Blick bemerkten wir beide, dass die Anzahl der Bienen schon deutlich zurückgegangen ist. Einerseits waren um diese Uhrzeit sicherlich die meisten Sammlerinnen unterwegs, andererseits wurde der Schwarm am 13. Juni einlogiert, und viele der ursprünglichen Arbeiterinnen nähern sich nun ihrem Lebensende. Auf jeden Fall haben sie in dieser Zeit für ihr Volk sehr gut gearbeitet, denn es sind schon stattliche Honigvorräte angelegt worden:

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Hier könnte es sein, dass sich Königin Diana zumindest vor der Kamera nicht erfolgreich verstecken konnte. Leichts rechts von der Mitte könnte man eine Königin hineininterpretieren. Sicher bin ich mir da aber nicht, denn eigentlich ist sie ja schon eher von der stattlichen Sorte…

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Hier ein kleines Pollenlager:

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Hier kann man schön die Zonierung mit dem Brutnest in der Mitte und dem Honigkranz außen erkennen:

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Eine kleine Kuriosität 🙂

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Beim Nickerchen erwischt!

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Hier ein Bereich mit frischen Stiften:

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Und weil ich die so schön finde, noch ein Bild von einem Pollenlager. Ich finde die unterschiedlichen Farben total faszinierend!

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Und zum Schluss noch als kleine Erinnerung für mich  ein Bild von meinem Daumen – 24 Stunden nach dem Stich. Er tut nicht weh, ist aber über Nacht bis runter zum Ballen schon noch ein wenig dicker geworden und lässt sich nur noch beschränkt beugen. Tennis hat heute morgen auch eher begrenzt Spaß gemacht 😉

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Statusbericht

In den letzten beiden Tagen habe ich in den beiden Beuten jeweils eine Durchsicht gemacht. Folgende Bilder haben sich dabei ergeben:

Blaue Beute:

Beim Verschieben des Strohschiedes war zu erkennen, dass das Wabenwerk an das Strohschied gebaut wurde. Das ist natürlich eher ungut, daher habe ich die zunächst Schied und Wabe getrennt, und danach die Wachsreste vom Strohschied vorsichtig entfernt. Das war ein wenig kniffelig, weil das frische Wabenwerk ja noch sehr zart und relativ wenig am Oberträger befestigt ist. Ich versuche es in Zukunft mal mit etwas mehr Abstand zwischen Schied und dem letzten Rähmchen. Falls das auch nichts nützt, kommt über den Sommer und Herbst erst mal das glatte Standard-Trennschied rein.

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Ansonsten bin ich mit der Entwicklung recht zufrieden. Sie haben sehr fleissig gebaut, sehr viel Honig eingetragen (oben ist er auch schon verdeckelt) und inzwischen auch ein Brutnest angelegt. Die erste Brut ist auch schon verdeckelt (in der Mitte der Wabe zu sehen).

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Auch auf dieser Wabe in der Mitte verdeckelte Arbeiterinnenbrut, darunter offene Brut, ganz oben verdeckelter Honig…

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Da bis auf No. 8 alle Rähmchen annähernd gleich weit ausgebaut sind, haben ich ihnen ein neuntes zum Weiterbau gegeben. In die Waben von Rähmchen No. 1 und 2 sind überwiegend Honig und Pollen eingelagert – beeindruckend, wie schwer dann so ein Rähmchen wird!

Königin Diana habe ich nicht gesehen (aber auch nicht lange gesucht, weil Stifte sichtbar waren).

Ich finde den Wabenbau in dieser Beute deutlich geordneter als bei den Kolleginnen aus Grün – sie bauen interessanter Weise auch seitlich viel mehr an, wodurch die ganze Geschichte stabiler und einfacher zu handeln ist.

So weit, so gut 🙂

 

Nun zu Königin Walburga und den grünen Bienen:

Zunächst einmal – sie sind noch da! 🙂 Diese Tatsache ist ja schon mal sehr erfreulich… Wie man auf dem Bild sehen kann, ist ein Großteil der Wabe voll mit verdeckelter Arbeiterinnenbrut. Unten wurde seit dem erneuten Einzug einiges an frischem Wabenwerk ergänzt und freundlicherweise an einer Stelle links unten seitlich angebaut. Die Waben sehen fast alle so aus – es ist also nicht gerade viel Futter vorrätig! Da aber gerade die Linden in der Nachbarschaft zu blühen beginnen, mache ich mir noch keine akuten Sorgen.

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Dort, wo die Brut bereits geschlüpft war, waren Eier (=Stifte) zu erkennen. Das sind diese winzig kleinen weißen Gebilde mittig am Grund der Zellen:

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Hier ist Königin Walburga I. bei der Eiablage (=Stiften) zu sehen:

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Und hier noch mal der entscheidenden Bildausschnitt vergrößert: (links unterhalb der Königin kann man Rundmaden in verschiedenen Entwicklungsstadien sehen)

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Der Wabenbau geht in dieser Beute weiter etwas schleppend voran, so dass die Waben relativ voll mit Bienen sind. Inzwischen sitzt auch dieses Volk auf 9 Rähmchen, davon eines ganz frisch hinzugefügt. Ich hoffe sie geben noch einmal ein wenig mehr Gas beim Bauen, sonst wird es bald (wieder) zu eng…